zurück
Basketball: Bundesliga
Ex-Baskets-Trainer Wucherer: "War ein Fehler, dass ich damals noch nicht über die Verlängerung sprechen wollte"
Denis Wucherer kehrt am Dienstag nach Würzburg zurück, drei Jahre nach der Trennung. Ein Blick auf Erfolge, Erinnerungen und seinen neuen Klub in der BBL.
Nachdenklich: Denis Wucherer bei seinem letzten Sieg mit den Würzburg Baskets gegen den FC Bayern München im November 2021.
Foto: Heiko Becker | Nachdenklich: Denis Wucherer bei seinem letzten Sieg mit den Würzburg Baskets gegen den FC Bayern München im November 2021.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 19.12.2024 02:37 Uhr

Am 13. Dezember 2021 gaben die FIT/One Würzburg Baskets, die damals noch s.Oliver Würzburg hießen, bekannt, sich von Trainer Denis Wucherer getrennt zu haben. Ein Wendepunkt in der Geschichte des Vereins, nicht nur, weil am selben Tag bekannt wurde, dass mit s.Oliver auch der Haupt- und Namenssponsor sein Engagement beim Basketball-Bundesligisten beenden wird. Sowohl Wucherer als auch die Baskets sollten im Anschluss Erfolge feiern.

Denn während die Unterfranken im vergangenen Jahr im Oberhaus ins Play-off-Halbfinale vorstießen, gelang dem Ex-Trainer mit Frankfurt der Einzug ins Finale der 2. Bundesliga ProA und damit die Rückkehr in die Basketball-Bundesliga (BBL). Mission erfüllt. Fast auf den Tag genau drei Jahre nach seinem Rausschmiss kehrt Wucherer an diesem Dienstag (10. Dezember, 18.30 Uhr) in die tectake Arena zurück. Im Interview schwelgt der mittlerweile 51-Jährige in Erinnerungen, erklärt, warum Würzburg für ihn immer noch Heimat ist und welche Aufgaben die Frankfurter noch vor der Brust haben.

Frage: Herr Wucherer, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie nach Würzburg zurückkehren? Ein Ort, an dem Sie als Trainer so viele Jahre tätig waren.

Denis Wucherer: Ehrlich gesagt habe ich aktuell in Frankfurt genug zu tun, weil wir in den letzten Wochen nicht gut waren. Deshalb hatte ich gar nicht so viel Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Ich denke, das kommt noch, wenn wir am Dienstag in Würzburg ankommen.

Aber Sie sind am Samstag mit Ihrer Mannschaft ins Top Four im BBL-Pokal eingezogen. Herzlichen Glückwunsch.

Wucherer: Ja, das ist ein toller Erfolg, der unserer Mannschaft hoffentlich Auftrieb gibt. Gleichzeitig haben wir diese Woche ein sehr straffes Programm. Ich bin ein Fan davon, den Mannschaften, die international spielen, zu helfen, den Spielplan zu entzerren. Aber dass wir nun auf Würzburg treffen, die vorher ein spielfreies Wochenende hatten, ist unglücklich gelegt von der Liga. Zumal wir schon am Freitag wieder gegen Braunschweig ran müssen. In der Weihnachtszeit haben alle die gleiche Belastung. Da finde ich diesen Rhythmus vertretbar.

Ihre Mannschaft ist als Aufsteiger nicht für diesen Spielrhythmus zusammengestellt. Wo liegen die Unterschiede zwischen Frankfurt und Würzburg?

Wucherer: Würzburg hat in den vergangenen Jahren vor allem beim Budget nach den Einschnitten der Corona-Zeiten die Kehrtwende geschafft, an der wir in Frankfurt arbeiten und die wir hinbekommen müssen, um nachhaltig erfolgreich zu sein in der BBL. Auch hier geht es gerade um den Bau einer neuen Halle. Es warten noch viele Aufgaben auf den Verein.

In Würzburg wurden Sie damals nach zwei tollen und eineinhalb schwierigen Jahren entlassen. Hätten Sie damals etwas anders machen können?

Wucherer: Knapp sechs Wochen vorher, nach dem tollen Erfolg gegen Bayern München, kam der Verein auf mich zu, um sich über eine Vertragsverlängerung zu unterhalten. Vielleicht hätte ich das wahrnehmen sollen. Vier teils knappe und vermeidbare Niederlagen später war ich plötzlich weg. Damals war ich sehr enttäuscht, aber ich würde niemals nachtreten, denn ich hatte eine tolle Zeit in Würzburg und bin der Stadt immer noch sehr verbunden.

Ihr Bruder wohnt in Veitshöchheim, ihre Freundin kommt aus der Nähe von Würzburg und nun spielt sogar ihr Sohn James wieder für die Akademie der Baskets in der Nachwuchs-BBL. Würden Sie Würzburg noch als Ihre Heimat bezeichnen?

Wucherer: Es fühlt sich auf jeden Fall so an. Die fünf Jahre waren besonders, speziell auch für James, der unbedingt wieder zurück nach Würzburg wollte.

In Ihren ersten beiden Jahren in Würzburg, als Sie mit der Mannschaft unter anderem das Finale des Fiba Europe Cups erreicht haben, galten Sie als zukünftiger Euroleague-Trainer. Haben Sie dieses persönliche Ziel noch?

Wucherer: Nach den zwei tollen Jahren kam die Corona-Pandemie mit dem großen Einschnitt ins Budget. Das hat mir gezeigt, dass es auch Glück braucht, um als Trainer in der richtigen Situation zu landen. Ich bin sehr glücklich darüber, aktuell einer von nur drei deutschen Trainern in der Bundesliga zu sein. Von der Euroleague bin ich aktuell aber weit entfernt.

Davis Jr. wechselt nach Holon

Am Sonntagnachmittag bestätigten die Würzburg Baskets die Informationen dieser Redaktion: Mike Davis Jr. ist nicht länger Teil des Teams. Nun gab Hapoel Holon am Montag bekannt, den US-Amerikaner verpflichtet zu haben. Der israelische Klub war der letzte Gegner der Würzburger in der Basketball Champions League und kämpft ebenfalls noch um den Einzug in die nächste Runde. Obwohl Davis Jr. schon für die Baskets in der Gruppenphase auf dem Feld stand, kann er im letzten Spiel für die Israelis wohl auflaufen.
Quelle: tei
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Tim Eisenberger
Basketball-Bundesliga
Champions League
Denis Wucherer
FC Bayern München
Personen aus Israel
Stadt Würzburg
Vereinsgeschichte
Würzburg Baskets
s.Oliver Würzburg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top