
Am 13. Dezember 2021 gaben die FIT/One Würzburg Baskets, die damals noch s.Oliver Würzburg hießen, bekannt, sich von Trainer Denis Wucherer getrennt zu haben. Ein Wendepunkt in der Geschichte des Vereins, nicht nur, weil am selben Tag bekannt wurde, dass mit s.Oliver auch der Haupt- und Namenssponsor sein Engagement beim Basketball-Bundesligisten beenden wird. Sowohl Wucherer als auch die Baskets sollten im Anschluss Erfolge feiern.
Denn während die Unterfranken im vergangenen Jahr im Oberhaus ins Play-off-Halbfinale vorstießen, gelang dem Ex-Trainer mit Frankfurt der Einzug ins Finale der 2. Bundesliga ProA und damit die Rückkehr in die Basketball-Bundesliga (BBL). Mission erfüllt. Fast auf den Tag genau drei Jahre nach seinem Rausschmiss kehrt Wucherer an diesem Dienstag (10. Dezember, 18.30 Uhr) in die tectake Arena zurück. Im Interview schwelgt der mittlerweile 51-Jährige in Erinnerungen, erklärt, warum Würzburg für ihn immer noch Heimat ist und welche Aufgaben die Frankfurter noch vor der Brust haben.
Denis Wucherer: Ehrlich gesagt habe ich aktuell in Frankfurt genug zu tun, weil wir in den letzten Wochen nicht gut waren. Deshalb hatte ich gar nicht so viel Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Ich denke, das kommt noch, wenn wir am Dienstag in Würzburg ankommen.
Wucherer: Ja, das ist ein toller Erfolg, der unserer Mannschaft hoffentlich Auftrieb gibt. Gleichzeitig haben wir diese Woche ein sehr straffes Programm. Ich bin ein Fan davon, den Mannschaften, die international spielen, zu helfen, den Spielplan zu entzerren. Aber dass wir nun auf Würzburg treffen, die vorher ein spielfreies Wochenende hatten, ist unglücklich gelegt von der Liga. Zumal wir schon am Freitag wieder gegen Braunschweig ran müssen. In der Weihnachtszeit haben alle die gleiche Belastung. Da finde ich diesen Rhythmus vertretbar.
Wucherer: Würzburg hat in den vergangenen Jahren vor allem beim Budget nach den Einschnitten der Corona-Zeiten die Kehrtwende geschafft, an der wir in Frankfurt arbeiten und die wir hinbekommen müssen, um nachhaltig erfolgreich zu sein in der BBL. Auch hier geht es gerade um den Bau einer neuen Halle. Es warten noch viele Aufgaben auf den Verein.
Wucherer: Knapp sechs Wochen vorher, nach dem tollen Erfolg gegen Bayern München, kam der Verein auf mich zu, um sich über eine Vertragsverlängerung zu unterhalten. Vielleicht hätte ich das wahrnehmen sollen. Vier teils knappe und vermeidbare Niederlagen später war ich plötzlich weg. Damals war ich sehr enttäuscht, aber ich würde niemals nachtreten, denn ich hatte eine tolle Zeit in Würzburg und bin der Stadt immer noch sehr verbunden.
Wucherer: Es fühlt sich auf jeden Fall so an. Die fünf Jahre waren besonders, speziell auch für James, der unbedingt wieder zurück nach Würzburg wollte.
Wucherer: Nach den zwei tollen Jahren kam die Corona-Pandemie mit dem großen Einschnitt ins Budget. Das hat mir gezeigt, dass es auch Glück braucht, um als Trainer in der richtigen Situation zu landen. Ich bin sehr glücklich darüber, aktuell einer von nur drei deutschen Trainern in der Bundesliga zu sein. Von der Euroleague bin ich aktuell aber weit entfernt.