Ist der Zauber des Neuanfangs schon nach einem Spiel verflogen? Offenbar noch nicht ganz! Nach dem bitter enttäuschenden Saisonauftakt der Würzburger Kickers in der Fußball-Regionalliga gab es von den Rängen tatsächlich zarten, aufmunternden Applaus. Auch wenn das 1:1 des Profi-Teams gegen den niederbayerischen Aufsteiger SpVgg Hankofen-Hailing den eigenen Kickers-Ansprüchen hinten und vorne nicht genügen konnte. "Wir hatten uns viel vorgenommen. Sind mit einer großen Vorfreude und viel Bock auf das Spiel ins Stadion gekommen", sagte Kickers-Trainer Marco Wildersinn. Nach den ersten 90 Minuten der Saison war dann auch er "enttäuscht".
Umzug der Fans
Vieles ist anders geworden am Dallenberg. Die Hoffnung das Vergangene hinter sich zu lassen, etwas Neues zu starten, sie war am Freitagabend deutlich zu spüren. So ist auch der lautstärkste Teil der Fans umgezogen unters Tribünendach, in den einst nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2016 neu gestalteten Block Z am Rand der Haupttribüne. Eine Rückkehr an den aus früheren Regionalliga-Zeiten gewohnten Standort im B-Block war auch wegen der Belegung mit Dauerkarten nicht möglich gewesen. Als dann die Mannschaft bereits vor dem Anpfiff den Schulterschluss mit den Zuschauern suchte, den Anhängern zu applaudierte, da spürte man die Sehnsucht nach einem nahbaren Team, einem mit dem sich die Leute auf der Tribüne identifizieren können.
Am Freitag war es diese positive Stimmung vielleicht sogar ein Hemmnis für die Mannschaft, wie Wildersinn auf der Pressekonferenz nach der Partie ausführte: "Wir wollten zu viel. Wir waren hochmotiviert und haben vielleicht auch dadurch die Leichtigkeit beim Spielen verloren. Wir haben viele schlechte Entscheidungen getroffen. Wir hatten keine gute Struktur im Ballbesitz", sagte er. "Zu hektisch und zu fahrig" fand auch der Trainer die Bemühungen seines Teams über weite Strecken der, was den Ballbesitz angeht, sehr einseitigen Begegnung.
Ein hart erkämpfter Punkt
Neben Wildersinn saß indes Hankofens Trainer-Urgestein Heribert Ketterl und kam aus dem Schwärmen nicht heraus über das Stadion, über den Rasen, über das Spiel. "Wie geil ist das denn", hätten seine Schützlinge schon vor Anpfiff gedacht. Das merkte man den Kickern des Dorfvereins aus der niederbayerischen Provinz dann auch an. Nicht dass sie die Würzburger allzu oft in Verlegenheit brachten: Der für Rothosen-Torwart Marc Richter unhaltbare Ausgleichstreffer Marke Tor des Monats von Tobias Lermer (71.) war der einzige richtige Torschuss. Aber die Gäste warfen eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles in die Waagschale und am Ende war das Unentschieden auch gar nicht mal unverdient. "Hart erkämpft" sei der Punkt letztlich auch für sein Team gewesen stellte Kickers-Cheftrainer Wildersinn nach seiner Premiere fest.
"Werden in Ruhe weiterarbeiten"
Dass sein Team nach dem 1:0 (52.) durch Benyas Junge-Abiol, der auf dem rechten Flügel den Vorzug vor Benjika Caciel erhalten hatte, die Kontrolle über die Partie aus der Hand gegeben hatte, war deutlich zu sehen gewesen. Über den Grund, konnte auch Wildersinn nur rätseln. "Diese Führung dürfen wir uns nicht nehmen lassen." Was bleibt ist die Bitte um Geduld: "Wir werden in Ruhe weiterarbeiten. Die Mannschaft wird besser Fußball spielen", versprach Wildersinn.
Wie g... ist das den. War da nicht was mit Champions.....????