Bei der Challenge Roth hat die Würzburger Triathletin Carolin Lehrieder ihre bisher bescheiden gelaufene Saison vergessen gemacht und am Sonntag mit dem zwölften Platz nach 9:48:36 Stunden endlich wieder ein Langstreckenrennen beendet. Die 33-Jährige, die im Mai die WM in Utah wegen einer Corona-Infektion verpasst hatte und beim Ironman Frankfurt vergangene Woche wegen eines platten Reifens hatte aufgeben müssen, kam damit einen Platz hinter der zweiten Profi-Triathletin aus der Region ins Ziel. Maja Betz vom SC Ostheim/Rhön wurde nach 9:43:50 Stunden Zehnte.
Ihren Titel verteidigte Lokalmatadorin Anne Haug (8.22:42), die sich auch von einem Bienenstich nicht hatte stoppen lassen. Bei den Männer siegte der junge Däne Magnus Ditlev (7:35:48), der erst sein zweites Langstrecken-Rennen absolvierte und als Shoting-Star am Triathlon-Himmel gefeiert wurde.
Lehrieder hatte sich sehr kurzfristig und relativ überraschend für die Teilnahme an der Challenge Roth entschieden. „Meine Form war ja auch schon vor dem Ironman Frankfurt gut“, hatte sie vor dem Wettkampf gegenüber dieser Redaktion gesagt. „Ich wollte sie nicht einfach so dahingehen lassen.“ Jetzt brauche sie aber eine Pause.
Wann genau und wie es danach weitergehen soll, hat die Würzburgerin noch nicht entschieden. Schon vor dem Wettkampf am Sonntag hatte sie aber verraten: „Grundsätzlich ist mein Plan, dass ich im Herbst noch mal bei einem Ironman starte und dort versuche, mich für Hawaii 2023 zu qualifizieren, um eine frühe Planungssicherheit für nächste Saison zu haben.“ Infrage kämen beispielsweise der Ironman in Italien (17. September), in Barcelona (2. Oktober) oder in Florida (5. November).
Carolin Lehrieders erste Wahl ist der Ironman Italy Emila Romana
Lehrieders „erste Wahl“ ist der Ironman Italy Emila Romagna – wo sie sogar als Titelverteidigerin antreten würde. Denn dort hatte sie beim letzten Rennen 2019 den Sieg gefeiert und sich somit das Ticket für Kona 2020 gesichert. Wegen der Corona-Pandemie war die WM damals bekanntlich erst abgesagt und dann auf Mai 2022 in den US-Bundestaat Utah verlegt worden – wo Lehrieder wegen einer Corona-Infektion eben kurzfristig hatte passen müssen.
„Die Sicherheit und das Selbstvertrauen für Italien hab‘ ich mir 2019 in Roth geholt“, erinnert sich Lehrieder, die seinerzeit in Mittelfranken einem starken Feld Fünfte geworden war und dank neuer Bestzeit von 8:55.13 Stunden die magische Neun-Stunden-Marke erstmals unterboten hatte.“
Vielleicht hat das ja auch diesmal geklappt.
In einer früheren Version des Artikels hieß es, Carolin Lehrieder sei Neunte geworden und Maja Betz Achte. Dabei handelte es sich um die Ergebnisse der Profi-Wertung. In der Gesamtwertung wurde Lehrieder Zwölfte, Betz Zehnte.
Viele Grüße
Carolin Münzel
Er hat immer Flickzeug und einen Schlauch dabei. Gewonnen hat er noch nie - Zeitungsartikel gab es über ihn auch noch nie.