Für den Würzburger FV war es der erste Test in der Vorbereitung auf die neue Bayernliga-Saison: Die Nullvierer haben gegen den Kreisligisten TSV Kleinrinderfeld mit 7:0 (2:0) gewonnen. Auf beiden Seiten dabei: Dennie Michel. Für den ehemaligen FV-Kapitän und jetzigen Kleinrinderfelder Spielertrainer, der 45 Minuten lang seine Mannschaft unterstützte, bevor er zur Halbzeit das Trikot wechselte, war es der letzte Auftritt mit dem WFV.
Für Dennie Michel sei dies "ein schöner Abschluss" nach acht Jahren an der Mainaustraße gewesen. "Es war fast abzusehen, dass es am Ende noch einmal emotional wird." Schon bei der Mannschaftsvorstellung zuvor hatte FV-Stadionsprecher Christian Götz angemerkt, dass er es gewohnt gewesen sei, bei dieser Gelegenheit auch mit Michel als Kapitän zu sprechen.
Michel blickt mit Stolz auf turbulente Zeit beim WFV zurück
Diesmal war dessen Rolle aber eine andere: Er wurde mit weiteren Spielern, die den Verein nach der vergangenen Saison verlassen haben, offiziell verabschiedet, nachdem diese Geste in der turbulenten Bayernliga-Relegation nicht angemessen möglich gewesen wäre.
Seine Zeit beim WFV sei "sehr emotional" gewesen, "mit vielen Aufs und Abs. In den acht Jahren haben wir alles erlebt: Fast-Aufstieg, Fast-Abstieg, Fast-Insolvenz. Das alles bleibt für mich unvergessen. Ich bin unfassbar stolz auf diese Zeit", blickte Michel am Mikrofon zurück. Nun habe er als Spielertrainer in seinem Heimatort begonnen. "Das ist für die nächsten ein, zwei Jahre mein Plan. Was danach kommt, lasse ich offen."
Zum Test des Bayernligisten gegen den drei Klassen tieferen Kreisligisten meinte Michel: "Ein oder zwei Tore weniger hätten wir schon verdient gehabt. So war das Ergebnis recht deutlich. Ich kann meinen Jungs da nichts vorwerfen. Wir hatten auch zwei, drei gefährliche Situationen nach vorne", fasste der 32-Jährige seine erste Partie als TSV-Trainer zusammen.
Dem WFV fehlt im ersten Testspiel noch die Gier nach Toren
FV-Trainer Philipp Eckart sah eine behäbige erste Halbzeit seiner Mannschaft: "Das ist nichts, was einem Trainer Freude bereitet. Ich kann es aber nachvollziehen, nachdem wir an diesem Tag sehr lange gestanden waren und etwas die Anspannung gefehlt hat." Er bemängelte jedoch, dass seine Elf die erspielten Chancen nicht noch konsequenter genutzt habe: "Wir hätten in der ersten Halbzeit mehr Tore machen müssen. Da hat uns die Gier gefehlt."
Die zweite Halbzeit fand Eckart "ordentlich". Ein Wermutstropfen sei aber gewesen, dass der aus Aubstadt verpflichtete Stürmer Max Schebak das Feld vorzeitig verletzt verlassen musste. "Ich hoffe, es ist nichts Schlimmeres", sagte der FV-Trainer. Schebak war als einer von acht Akteuren bei den Nullvierern zur Halbzeit eingewechselt worden.
Das nächste Testspiel in der Bayernliga-Vorbereitung bestreitet der Würzburger FV an diesem Freitag, 28. Juni, gegen den Landesligisten ASV Rimpar. Die Partie findet auf der Sepp-Endres-Sportanlage an der Mainaustraße statt (18.30 Uhr).
Fußball, Testspiel, Männer
Würzburger FV – TSV Kleinrinderfeld 7:0 (2:0)
Würzburg: Pérez Hintermeier – Breunig, Lotzen, Schäffer, Herbert, Kuß, Vierneisel, Geier, Wild, Krautschneider, Ntolaptsis. Eingewechselt: Koob, Michel, Istrefi, Röthlein, Sicaja, Schebak, Hock, Gobbo (alle 46.).
Kleinrinderfeld: Jazwinski – Diller, Pickel, Kimmeskamp, L. Meyer, Hemrich, Haas, Zipprich, Michel, Stauder, Papadopoulos. Eingewechselt: Amend, Wachter, Lesch (alle 46.), Urbanczyk (63.), Keller (66.).
Schiedsrichter: Michael Wander (Helmstadt). Tore: 1:0, 2:0 Steffen Krautschneider (1., 42.), 3:0 Fabio Gobbo (48.), 4:0 Samuel Röthlein (56.), 5:0 Adrian Istrefi (82.), 6:0 Tim Amend (84., Eigentor), 7:0 Adrian Istrefi (90.).