Es hatte sich in den vergangenen Tagen freilich angebahnt und war auch nicht mehr durchgehend geheim zu halten gewesen. Dennoch hatte Kleinrinderfelds Fußball-Abteilungsleiter Lukas Klüpfel bis zuletzt darauf beharrt, dass noch nicht alles endgültig besiegelt sei und er deshalb darauf verzichte, bereits herumwabernde Gerüchte zu bestätigen.
Nun steht fest: Dennie Michel, der vor kurzem bekannt gegeben hatte, dass er nach dieser Saison beim Bayernligisten Würzburger FV 04 aufhören wird, und Hans-Jürgen "Fritz" Meyer, der letztmals die Kleinrinderfelder Fußballer von 2015 bis 2018 in der Landesliga trainierte, übernehmen die aktuell in der Kreisliga spielende erste Mannschaft des TSV.
Erfahrener Trainer soll den Spielertrainer von außen unterstützen
"Uns war klar, dass wir diese vielleicht einmalige Chance nutzen wollen", sagt Lukas Klüpfel. "Dennie und ich haben in den vergangenen Jahren stets Kontakt gehalten und uns ausgetauscht. Jedes Jahr habe ich ihn aufs Neue vorgewarnt, dass wir es mal wieder bei ihm versuchen werden. Aber uns war auch klar, dass dies, solange er in der Bayernliga spielt, unrealistisch war."
Auch Michel habe den Kontakt zum Heimatverein, für den er zuletzt zwischen 2011 und 2016 in der Landesliga und ein Jahr in der Bayernliga spielte, stets gehalten. "Die sportliche Entwicklung beim TSV habe ich immer verfolgt. Ich hatte zuletzt aber keine Ambitionen, eine neue Herausforderung zu suchen, weil es mir beim FV unheimlich viel Spaß macht." Da für den 31-Jährigen ab Sommer aber die Familie in den Vordergrund rückt und er nicht mehr jenen Aufwand betreiben möchte, um in einer höheren Liga aktiv zu sein, veränderte sich diese Situation.
"Vor zwei, drei Wochen haben wir erstmals darüber gesprochen, dass er beim FV aufhören wird. Dann ging alles recht schnell", berichtet Klüpfel. Michel habe auch den Coup mit "Fritz" Meyer eingefädelt, zumal es von den Verantwortlichen auch gewünscht worden sei, einen erfahrenen Trainer an seiner Seite zu haben. "Das hat es für uns wieder rund gemacht", sagt Klüpfel, dessen erster Plan es allerdings gewesen war, den Bayernliga-erfahrenen Rückkehrer ins bestehende Trainerteam zu integrieren.
"Ich werde die Aufgabe, Spielertrainer zu sein, nicht unterschätzen, das macht man nicht einfach mal nebenbei. Fritz und ich haben ähnliche Vorstellungen und können uns gut ergänzen, wenn er den Blick von außen hat", sagt Michel, der "mit dem Fahrrad nur vier Minuten" zum Sportgelände benötige. "Fritz ist im Ort quasi eine 'Legende'. Wir hoffen, es gelingt uns, eine Euphorie zu entfachen und Leute aus dem Ort für den Fußball beim TSV zu interessieren."
Meyer übernimmt ab sofort und bringt die Kreisliga-Saison zu Ende
Meyer wird die laufende Kreisliga-Saison nach dem Rücktritt von Alexander Münz in der vergangenen Woche auch als Trainer zu Ende bringen. "Ich war mit meinem bisherigen Leben eigentlich ganz zufrieden und hab' ein bisschen Alte Herren gekickt. Das alles kam auch für mich jetzt sehr schnell und überraschend", gibt Meyer zu.
Der 58-Jährige sei auch in dieser Saison einige Mal am Platz gewesen, räumt aber ein, dass er viele Spieler erst noch kennenlernen müsse. Was er mitbekommen habe: "Das ist eine klasse Truppe, Kameradschaft und Zusammenhalt stimmen. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit von Alex und Peter, die den Laden in den vergangenen drei Jahren zusammengehalten haben."
Meyer obliegt es nun, in den verbleibenden 14 Spielen den Kreisliga-Klassenerhalt zu sichern. Zur Winterpause steht der TSV in der Tabelle auf dem neunten Platz zwar mittig, hat aber auch nur vier Punkte an Vorsprung auf den ersten der beiden Relegationsränge. "Am 18. Januar geht die Vorbereitung los", kündigt Meyer an. Ein Nachholspiel führt die Kleinrinderfelder laut Spielplan bereits am 25. Februar 2024 nach Randersacker.