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Fußball: Regionalliga Bayern
"Ein kleines Statement" der Würzburger Kickers und etwas Bewegung in der Stadionfrage
Beim 5:0 gegen Ansbach deuten die Würzburger Kickers ihr Potenzial an. Eintracht-Frankfurt-Boss Axel Hellmann belebt mit seinem Besuch die Stadion-Debatte.
Freude pur: Die Würzburger Kickers hatten beim Heimspiel gegen Ansbach gleich fünfmal Grund zum Jubeln.
Foto: Frank Scheuring | Freude pur: Die Würzburger Kickers hatten beim Heimspiel gegen Ansbach gleich fünfmal Grund zum Jubeln.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 18.08.2024 02:38 Uhr

5:0 gegen die SpVgg Ansbach – fünf Tore, die fünf Antworten sind auf die Fragen, denen sich die Würzburger Kickers nach dem durchwachsenen Saisonstart und dem 0:2 bei Wacker Burghausen stellen mussten. "Wir waren sehr motiviert, den Leuten zu zeigen, dass wir die Qualität, die man uns aktuell ein bisschen abspricht, auf den Platz bringen können", sagte Trainer Markus Zschiesche auf der Pressekonferenz, als draußen vor der Tür die Jubelgesänge der Fans verklungen waren. Die Botschaft des Abends war damit klar: Mit diesen Kickers ist zu rechnen! Und zwar ganz oben in der Fußall-Regionalliga Bayern.

Dass die Würzburger am Freitagabend noch längst nicht ihre beste Leistung zeigten, weil in der ersten Halbzeit noch manch Ungenauigkeit das Spiel hemmte, und dass einige Kickers-Spieler derzeit noch verletzt fehlen oder – wie der kurzfristig in die Startelf gerutschte Tim Kraus – nach längerer Pause erst frisch wieder eingestiegen sind, zeigt, welch ein Potenzial da tatsächlich noch im Team schlummert. "Ich bin sehr stolz, wie wir mit dem Toto-Pokal-Spiel unter der Woche umgegangen sind und wie wir die Dinge, die in Burghausen noch nicht so gut liefen, aufgearbeitet haben", meinte Zschiesche.

Moritz Hannemann sieht eine gute Entwicklung

14 Tore in zwei Spielen – das kann schon etwas bewegen in einer Mannschaft. Klar, Kreisligist SpVgg Sittenbachtal war beim 9:1 der Kickers am Dienstag ohnehin kein Maßstab gewesen. Und die am Freitag in Halbzeit zwei vom Würzburger Angriffswirbel gehörig durchgeschüttelten Ansbacher sehnten, wie auch Trainer Niklas Reutelhuber zugab, irgendwann nur noch den Abpfiff herbei.

Aber auch in solchen Spielen gilt: "Tore, Vorlagen, Spielwitz tun immer gut", wie Mittelfeldspieler Moritz Hannemann feststellte. "Wir wachsen langsam zusammen. Es geht in die richtige Richtung."  

'Ein kleines Statement' nannte Kickers-Trainer Markus Zschiesche das Endresultat gegen Ansbach.
Foto: Frank Scheuring | "Ein kleines Statement" nannte Kickers-Trainer Markus Zschiesche das Endresultat gegen Ansbach.

Der 26-jährige Mittelfeldspieler, der vom Zweitliga-Aufsteiger SSV Ulm an den Dallenberg kam, war in diesem Sommer einer der ersten Neuzugänge gewesen, der den Kickers sein Ja-Wort gegeben hatte. Die Nummer 10 trägt der bei der SpVgg Unterhaching ausgebildete Oberbayer nun. Er soll im Offensivspiel für manch besonderen Moment und auch für wichtige Tore sorgen. Das hat bei den Heimspielen schon ganz gut geklappt: Beim 3:1 gegen Schwaben Augsburg hatte Hannemann den Ball aus kurzer Distanz zum zwischenzeitlichen 2:1 über die Linie gedrückt.

Am Freitag wuchtete er das Spielgerät nach einer Billiard-Situation im Ansbacher Strafraum aus knapp 13 Metern zum 1:0 ins Tor. "Ein Dosenöffner", sei sein Treffer kurz vor der Halbzeit gewesen, stellte er fest. Danach schien die Büchse mit der Kickers-Spielfreude tatsächlich mit einem einzigen Plopp aufgegangen zu sein. Richtig fein anzuschauen waren die vier weiteren Kickers-Tore in der zweiten Halbzeit.

Teamgeist bei Workshop gestärkt

"Nah dran" an dem "dominanten Offensivfußball", den die Kickers spielen wollen, sei das gewesen, sagte Hannemann. In der vergangenen Woche hatte sich das Team bei einem Workshop zusammengesetzt, um sich auf gemeinsame Ziele und Werte zu einigen. Eine sinnvolle Sache, um den Teamgeist zu stärken, findet Hannemann.

"Wir haben einen goldenen Rahmen: Einsatz, Mentalität, Arbeit gegen den Ball. Diese Werte müssen immer stehen", verrät er. Noch wichtiger als die fünf Treffer sei ihm gegen Ansbach dann auch gewesen, "dass diesmal die Null stand", sagte Hannemann. "Unser Problem war, dass wir bisher immer Gegentore geschluckt haben."

Marius Uhl als Ersatz für Peter Kurzweg vorgesehen

Johann Hipper hatte bei seinem zweiten Startelfeinsatz in dieser Regionalliga-Saison seinen Kasten sauber gehalten. Er hatte also erst einmal den Vorzug vor Vincent Friedsam erhalten. Wann und ob sich Zschiesche auf eine klare Torwart-Rangfolge festlegen wird, bleibt noch abzuwarten.

In der Abwehr hat der Kickers-Coach nun wieder etwas mehr Auswahl, nachdem die Würzburger Marius Uhl nach dessen Vertragsauflösung beim SGV Freiberg mit einem Profikontrakt ausstatteten. Zschiesche sieht den flexibel einsetzbaren Neuzugang in erster Linie als Linksverteidiger und somit Ersatz für Kapitän Peter Kurzweg nach dessen Kreuzbandriss. 

Jonas Wieselsberger, der sich hier gegen die Ansbacher Matthias Hahn (links) und Sebastien Döring durchsetzt zeigte auf der ungewohnten linken Außenbahn eine starke Partie.
Foto: Frank Scheuring | Jonas Wieselsberger, der sich hier gegen die Ansbacher Matthias Hahn (links) und Sebastien Döring durchsetzt zeigte auf der ungewohnten linken Außenbahn eine starke Partie.

Auf Links zeigte diesmal freilich Rechtsfuß Jonas Wieselsberger eine starke Leistung, die er mit seinem Tor zum 2:0 krönte. Fabrice Montcheu spielte, nachdem er zuletzt mit seiner Rolle als Kurzweg-Ersatz spürbar gefremdelt hatte, auf dem rechten Flügel seine aus der vergangenen Saison bekannten Stärken aus und bereitete das 4:0 von Benyas Junge-Abiol mit einer klasse Flanke vor.

"Ein kleines Statement" sei dieses Ergebnis schon, findet Zschiesche. Gerade rechtzeitig, bevor die Kickers nun eine Woche lang aus dem Regionalliga-Geschehen aussteigen, um sich am kommenden Freitagabend (18 Uhr) im DFB-Pokal-Wettbewerb mit der TSG Hoffenheim zu messen. Wieder Mal ein Highlight im betagten Stadion am Dallenberg. 

Prominenter Besuch: Eintracht-Frankfurt-Boss Axel Hellmann (links) und Kickers-Präsident Michael Grieger (rechts).
Foto: Silvia Gralla | Prominenter Besuch: Eintracht-Frankfurt-Boss Axel Hellmann (links) und Kickers-Präsident Michael Grieger (rechts).

Indes soll auch in die festgefahrene Debatte über eine neue Fußball-Arena wieder etwas Bewegung kommen. Dafür will zumindest der in Würzburg geborene Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt Axel Hellmann sorgen. Im April hatte er dies in einem Interview mit dieser Redaktion bereits angekündigt.

Am Freitag war Hellmann im Stadion und führte im VIP-Zelt Gespräche. Der Eintracht-Boss wolle, zusammen mit einigen Mitstreitern, einen Anstoß liefern, berichtete Kickers-Vorstandsvorsitzender André Herber.

 
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Kommentare
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  • Werner Rau
    Nochmal:
    Das Stadion passt optimal für den Würzburger Fussball - was soll die immer wiederkehrende Diskussion um ein neues Stadion - für wen und was ?
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  • Gunter Kneitz
    Warum sollte Kickers kein anderes, sprich modernes Stadion bekommen? Überall entstehen neuen Stadien. Neues Stadion könnte bedeuten: mehr Komfort, mehr Zuschauer, mehr Sponsoren, andere Liga. Vor allem nicht erst dann mit der Planung beginnen, wenn es vielleicht zu spät ist. Rom wurde auch nicht in 3 Tagen gebaut.
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  • Walter Seubert
    Genau wie die Tektake-Arena (ehemals Carl-Diehm-Halle) nur nichts neues . Ironie off.
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