Das Ziel ist unverändert groß, die Ansprüche sind nach wie vor hoch. Die Meisterschaft sonst nichts zählt für die Würzburger Kickers in dieser Saison. Daran wollen und müssen sich Neu-Trainer Markus Zschiesche und das komplett neu formierte Team messen lassen. Allerdings kann das Team die Erwartungen in der Startphase der Saison noch nicht erfüllen. Am Ende einer zähen Partie stand am Freitagabend trotzdem ein 3:1-Sieg gegen Aufsteiger Schwaben Augsburg.
Es bleibt aber noch viel zu tun, um die eigenen Erwartungen zu erfüllen. Denn bei der Saison-Heimpremiere hakte es auf und neben dem Platz gewaltig. Schon organisatorisch war vieles alles andere als Regionalliga-Spitze. Vor dem Kartenhäuschen bildeten sich vor Anpfiff ungewöhnlich lange Schlangen. IT-Probleme hatten zu einem Ausfall der Kartendrucker geführt. Nur gut für die Rothosen, dass sich der Andrang am letzten Schultag vor den Sommerferien in Grenzen hielt. 1872 Zuschauerinnen und Zuschauer waren gekommen.
Der Gast aus dem Schwabenland war mit einem 2:1-Heimsieg gegen Viktoria Aschaffenburg im Rücken und zwei Punkten mehr als die Kickers auf dem Konto nach Würzburg gekommen. Und die von Spielertrainer Matthias Ostrzolek bestens eingestellte und organisierte Mannschaft stellte mit recht simplen Mitteln das Kickers-Team vor so einige Rätsel, die es an diesem Freitagabend nicht so richtig zu lösen imstande waren.
Zschiesche hatte im zweiten Saisonspiel auf Konstanz gesetzt. Die einmal gefundene Mannschaft, soll sich wohl erst einmal einspielen können. Auch Rückkehrer Maximilian Zaiser nahm nach einer Woche Mannschaftstraining erst einmal auf der Bank Platz. Lediglich auf einer Position gab es im Vergleich zur Startelf beim 2:2 gegen Türkgücü München eine Veränderung. Diesmal durfte sich Vincent Friedsam als Torhüter beweisen. Johann Hipper saß auf der Bank. Der Zweikampf um den Stammposten zwischen den Pfosten wird erst in ein paar Wochen entschieden.
Wirklich eingespielt wirkte das, was sich die Rothosen in den ersten 45 Minuten auf dem Rasen am Dallenberg da zusammenkrampften nicht. Es dauerte keine halbe Stunde bis Zschiesche alle Ersatzspieler zum Aufwärmen schickte. Mit dem Auftritt seines Teams konnte er zu diesem Zeitpunkt nicht zufrieden sein. Klar, die Rothosen versuchten, den Gegner bereits früh im Spielaufbau zu stören, taten das aber oft derart inkonsequent, dass sich die Augsburger ohne Probleme aus der Bedrängnis befreien konnten. Immer wieder offenbarten die Unterfranken kleinere Unzulänglichkeiten, der entscheidende letzte Pass wurde nie mit der nötigen Schärfe und Präzision gespielt. Es war einen dürftige Vorstellung und ein insgesamt zähes Spiel, in dem Augsburgs Timothee Diawo, als er völlig frei aus 20 Metern abzog , noch die beste Chance hatte.
Dass sich auf den Rängen schon so langsam Unruhe breit machte, dürfte auch Zschiesche nicht entgangenen sein. Die Start in diese Saison, er könnte zur Geduldsprobe werden.
Immerhin das Ergebnis stimmte für die Würzburger Kickers
Immerhin stimmte am Ende aus Würzburger Sicht das Ergebnis. Dabei brauchten die Kickers für das Heimspieltor der Saison noch ein gutes Stück Augsburger Mithilfe: Fünf Minuten nach Wiederanpfiff verdribbelte sich Schwaben-Torwart Maximilian Reil bei einem ziemlich überflüssigen Ausflug vor den Strafraum gegen Theo Harz. Der Kickers-Neuzugang steuerte sofort auf den Kasten zu und vollendete aus 12 Metern ins leere Tor zur Führung für die Gastgeber.
Die hielt freilich nicht lange. Denn die Kickers, die im Abwehrverbund immer wieder deutliche Lücken offenbarten, ließen den Gästen kurz darauf im Strafraum zu viel Spielraum. Maximilian Heiß zielte zunächst aus spitzen Winkel an den Pfosten, den Abpraller verwertete dann aber Dennis Ruisinger zum Ausgleich (53.).
Drei Neuzugänge treffen für die Rothosen
Es waren kurz nach der Pause die aufregendsten Minuten des Abends. Denn schon in der 55. Minuten lagen die Kickers wieder vorne. Nach einer Ecke von Enes Küc wurde der Kopfball von Abwehrmann Noah Awassi noch abgeblockt, doch dann stocherte Moritz Hannemann den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Mit dem Ex-Ulmer und dem vom Hamburger SV gekommenen Harz und dem vom FC Augsburg II gekommenen, eingewechselten Alem Japaur, der in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Saisontor den Deckel auf den über weite Strecken wackligen Heimsieg machte, trafen drei Neuzugänge für die Kickers.
Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
Würzburger Kickers - Schwaben Augsburg 3:1 (0:0)
Würzburg: Friedsam - Wieselsberger, Baca, Awassi, Montcheu - Hannemann, Wessig (63. Zaiser) Meisel - Harz (82. Härtl), Girth (67. Japaur), Küc (67. Junge-Abiol).
Augsburg: Reil - Geil (70. Karvar), Ruisinger, Herzig, Krug - Ostzorlek, Heiß (62. Greppmeir), Ramser, Greisel (86. Fackler-Stamm) - Radoki (70. Öztürk), Diowo (62. Kurz).
Schiedsrichter: Felix Grund (Haidlfing).
Zuschauer: 1872.
Tore: 1:0 Theo Harz (50.), 1:1 Dennis Ruisinger (53.), 2:1 Moritz Hannemann, 3:1 Alem Japaur (90.+3).