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Fußball: Regionalliga Bayern
5:0 gegen Ansbach: Würzburger Kickers drehen nach der Pause auf
Der amtierende Regionalliga-Meister braucht gegen schwache Ansbacher einen langen Anlauf, holt sich dann aber in der zweiten Halbzeit frisches Selbstvertrauen.
Die Kickers-Spieler (von links) Benjamin Girth, Dominik Meisel, Theo Harz undBenyas Solomon Junge-Abiol bejubeln Girths Treffer zum 3:0 gegen Ansbach.
Foto: Frank Scheuring | Die Kickers-Spieler (von links) Benjamin Girth, Dominik Meisel, Theo Harz undBenyas Solomon Junge-Abiol bejubeln Girths Treffer zum 3:0 gegen Ansbach.
Frank Kranewitter
 |  aktualisiert: 17.08.2024 02:35 Uhr

Zweiter Sieg im zweiten Heimspiel: Am Dallenberg werden die Würzburger Kickers ihrem eigenen Anspruch, ein Spitzenteam in der Fußball-Regionalliga Bayern zu sein, gerecht. Gegen die SpVgg Ansbach gab es einen letztlich ungefährdetes 5:0 (1:0).

Am Nachmittag hatten die Kickers noch mit einer Verpflichtung überrascht, als sie Marius Uhl als neuen Mann für die Abwehr vorstellten. Dabei war der beim baden-württembergischen Oberligisten FSV Hollenbach ausgebildete Innenverteidiger erst in diesem Sommer zu Süd-West-Regionalligist SGV Freiberg gewechselt. Dort hatte Uhl, der als Linksfuß auch den bei den Kickers seit der Verletzung von Kapitän Peter Kurzweg vakanten Posten als Linksverteidiger übernehmen könnte, seinen Vertrag erst in dieser Woche aufgelöst. Als Grund nannte der Klub am Donnerstag auf seiner Homepage, dass der 24-Jährige seinen Beruf und den Profifußball nicht unter einen Hut bringe. Einen Tag später präsentierten die unter Profibedingungen arbeitenden Kickers ihn als Neuzugang.

Gegen Ansbach saß Uhl bereits auf der Bank und wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Angesichts der Würzburger Personalprobleme in der Abwehr nicht verwunderlich. Kurzwegs Stellvertreter als Kapitän, Daniel Hägele, muss mit seiner Hüftverletzung aus dem Aufstiegsspiel in Hannover noch immer zuschauen, Neuzugang Noah Awassi humpelte aufgrund von Syndesmoseproblemen auf Krücken über die Tribüne am Dallenberg. Nach dem Aufwärmen musste dann auch noch der zunächst für die Startelf vorgesehene Fatih Baca passen. Für ihn verteidigte Tim Kraus an der Seite von Neuzugang Elias Härtl. Für Kraus war es nach überstandener Schambeinentzündung der erste Startelf-Einsatz in dieser Regionalliga-Saison.

Noch immer fehlen die Heim-Trikots der Würzburger Kickers

Gefordert war von den Rothosen, die noch immer auf die Lieferung ihrer Heimleibchen warten und erneut in grau-weiß-gestreiften Trikots aufliefen, allen Problemen zum Trotz ein Sieg, damit der Rückstand zur Tabellenspitze nicht schon früh in der Saison in unangenehme Höhe schnellt. Und klar, die Würzburger waren dann auch gegen nach dem jüngsten 4:1 gegen Aschaffenburg mit frischem Selbstvertrauen angereiste Ansbacher das spielbestimmende Team. Das freilich soll nicht heißen, dass der Auftritt des selbst erklärten Aufstiegsfavoriten in der ersten Halbzeit wirklich überzeugend war. Auch wenn beim Pausenpfiff auf der Anzeigetafel ein 1:0 leuchtete.

Der Führungstreffer durch Moritz Hannemann (43.) stand letztlich in seiner Entstehung stellvertretend für die Kickers-Leistung. Nach viel Kuddelmuddel und Hin und Her im Ansbacher Strafraum hatte der 26-Jährige, in den ersten 45 Minuten ohnehin effektivster Würzburger Offensivmann, mit einem knackigen Schuss von der Strafraumgrenze die Führung erzielt. Die ging dann auch in Ordnung, wenn man die Torchancen betrachtet: Dominik Meisel hatte zuvor aus guter Position über das Tor geschossen (12.), Spielführer Benjamin Girth war mit einem Hinterkopfball (18.) an SpVgg-Keeper Heiko Schiefer gescheitert und der Kopfball von Innenverteidiger Härtl hatte nach einer Ecke von Maximilian Zaiser die Oberkante der Latte (21.) touchiert.

Zur Wahrheit des Spiels gehört aber auch, dass bei den Kickers an diesem schwül-warmen Augustabend noch immer viel Sand im Getriebe war. Von der spielerischen Leichtigkeit vergangener Jahre war der Auftritt noch weit entfernt. Aber was soll es: Am Ende geht es in der Startphase dieser Saison eben in erster Linie darum, Erfolgserlebnisse zu sammeln. Und da waren die Kickers gegen schwache Mittelfranken am Ende dann doch erfolgreich.

Ansbach wird zum Spielball des amtierenden Meisters

Denn nach der Halbzeit nutzten die Kickers die gebotenen Freiräume deutlich besser als noch vor der Pause. Es dauerte gerade einmal zwei Minuten, da war die Partie schon so gut wie entschieden. Jonas Wieselsberger war vom linken Flügel nach innen gezogen, hatte mit seinem starken rechten Fuß abgezogen und hatte zum 2:0 (47.) getroffen. Der Einfall von Trainer Markus Zschiesche, die Seiten der beiden Außenverteidiger zu tauschen und Fabrice Montcheu auf rechts sowie Wieselsberger auf links zu schicken, hatte sich da schon ausgezahlt.

Nun waren die Kickers endlich im von den Fans erwarteten Lauf. Angreifer Girth drückte den Ball zum 3:0 über die Linie (55.), der erste Saison-Treffer für den Neuzugang. Benyas Junge-Abiol verwertete eine Montcheu-Flanke zum 4:0 (62.) und Ansbach war fortan für den amtierenden Meister nur noch ein Spielball. Maximilian Fesser, bereits beim 9:1-Pokalsieg am Mittwoch bei der SpVgg Sittenbachtal dreifacher Torschütze, besorgte auf Vorlage von Enes Küc das 5:0 (88.).

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
Würzburger Kickers - SpVgg Ansbach 5:0 (1:0)
Würzburg: Hipper - Montcheu, Kraus (78. Uhl), Härtl, Wieselsberger - Hannemann, Zaiser, Meisel (64. Wessig) - Harz (73. Küc), Girth (64. Japaur), Junge-Abiol (73. Fesser).
Ansbach: Schiefer - Belzner (64. Sperr), Hahn, Weeger, Manz - Kestel, Seefried, Hayer - Ücüncü, Kroiß, Schmidt (64. Döring).
Schiedsrichter: Markus Huber (Wurmannsquick).
Zuschauende: 1414.
Tore: 1:0 Moritz Hannemann (43.), 2:0 Jonas Wieselsberger (47.), 3:0 Benjamin Girth (55.), 4:0 Benyas Junge-Abiol (62.), 5:0 Maximilian Fesser (88.).

 
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