Die Regionalliga-Fußballer der Würzburger Kickers scheinen tatsächlich all das, was sie sich in der Vorrunde an Kredit und Chancen erspielt haben, nach der Winterpause zu verspielen. Nach einer tristen und emotionslosen Vorstellung im Toto-Pokal-Halbfinale gegen den FV Illertissen und der vollauf verdienten 0:2 (0:1)-Niederlage sind die Chancen, sich für den DFB-Pokalwettbewerb in der kommenden Saison zu qualifizieren und damit über 200.000 Euro Antrittsprämie zu kassieren, auf ein Minimum gesunken. Dazu müssten die Kickers schon noch Meister werden. Doch in der Liga beträgt der Rückstand auf Tabellenführer SpVgg Unterhaching nach dem Fehlstart ins Jahr 2023 sieben Punkte.
Die Kickers wirken gehemmt, sogar ängstlich
Als Schiedsrichter Marco Huber (Wurmannsquick) nach 45 Spielminuten zur Halbzeit pfiff, hatte sich die Hoffnung, der 3:1-Derbysieg vom Samstag gegen den FC 05 Schweinfurt hätte bei den Kickers für ein Frühlingserwachen gesorgt, in der kühlen Abendluft am Dallenberg bereits verflüchtigt. Nicht etwa mit breiter Brust war der Regionalliga-Zweite im Pokalduell mit dem achtplatzierten Liga-Rivalen aufgetreten. Die Kickers wirkten gehemmt, ja sogar ängstlich.
Trotz fast permanenten Ballbesitzes sprangen so in der ersten Spielhälfte kaum Torchancen für die Gastgeber heraus. Einzige Ausnahme: In der 26. Minute, als Dardan Karimani einmal auf dem rechten Flügel freigespielt worden war, mit seiner Hereingabe auch Benyas Junge-Abiol fand, doch dem funkte im allerletzten Moment der Illertissener Darius Held mit einer Grätsche dazwischen.
Traurige Vorstellung vor karger Kulisse
Ansonsten war es eine traurige Würzburger Vorstellung vor einer vergleichsweise kargen Kulisse von 1074 Zuschauenden. Klar, Trainer Marco Wildersinn hatte die Direktive ausgegeben, sich mit den Schwaben nicht auf einen offenen Schlagabtausch einzulassen. Geduldig sollten die Rothosen die Lücke in der Fünfer-Abwehrkette der Gäste suchen. Die Kickers aber übertrieben es lange Zeit mit ihrer Geduld und sorgten so schon früh für Murren unterm Tribünendach. Quer und zurück ging es bei Würzburger Ballbesitz in Halbzeit eins zumeist und das in eher gemächlichem Tempo. So gab es für die Kickers überhaupt kein Durchkommen.
Und die Gäste? Die warteten darauf, dass mal einer der Querpässe der Hausherren nicht am Ziel ankam, um nach einem Ballgewinn schnell nach vorne zu spielen. So in der 33. Minute, als Junge-Abiol ein Fehlpass unterlief, die Kickers-Abwehr unsortiert war und Gökalp Kilic zur Führung für Ilertissen traf.
Daniel Hägele erstmals wieder in der Startelf
Erstmals seit der Winterpause konnte am Dienstagabend Daniel Hägele vom Start weg bei den Kickers mitwirken. Der Routinier verhalf ihrer Defensive aber letztlich auch nicht zur seither vermissten Stabilität. Die Würzburger mussten sogar froh sein, dass Illertissen, das nach vier Ligasiegen zum Jahresbeginn zuletzt mit 0:4 bei der SpVgg Greuther Fürth II verloren hatte, seinerseits nicht alle sich bietenden Gelegenheiten mit letzter Konsequenz nutzte. So zum Beispiel, als Marco Manhardt unmittelbar vor der Halbzeit freistehend eine Kopfballchance nicht nutzte.
Die Kickers-Anhänger also hofften auf Besserung in Halbzeit zwei. Aber das, was die Rothosen auf dem grünen Rasen in diesem für den Klub aus finanzieller Sicht so wichtigen Spiel zeigten, blieb schlichtweg enttäuschend. Alleine der mangelnden Illertissener Zielstrebigkeit bei durchaus vorhandenen Möglichkeiten zum Kontern war es zu verdanken, dass die Partie nicht frühzeitig entschieden war.
Krisenmodus nach Kurzzeithoch der Kickers
Die Kickers indes agierten zunehmend ungenau und ratlos in ihrem Bemühen, Druck zu machen. Es dauerte geschlagene 20 Minuten in der zweiten Halbzeit, bis sie überhaupt einmal gefährlich aufs Tor schossen. Maximilian Zaisers Schuss parierte Gäste-Keeper Felix Thiel.
Als dann in der 78. Minute Manhardt zum 2:0 für die Illertissener traf, war das Spiel gelaufen und die Kickers trotz des Kurzzeithochs mit dem Sieg gegen Schweinfurt endgültig im Krisenmodus angekommen.
Würzburg: Verstappen - Montcheu (77. Alberico), Wegmann, Hägele (77. Göttlicher), Kurzweg (61. Leipold) - Franjic, Zaiser, Meisel (61. Haas) - Karimani, Sané, Junge-Abiol (77. Helmer).
Illertissen: Thiel - Held, Herzig, Kopf - Gölz, Glessing (90. Watanabe), Kilic (74. Egle), Maiolo (80. Della), Fundel, Mannhardt - Pöschl (63. Teranuma).
Schiedsrichter: Markus Huber (Wurmannsquick).
Tore: 0:1 Gökalp Kilic (33.), 0:2 Manhardt (78).
Da ist nicht die Stadt schuld, oder die Zuschauer, nicht die "Fans" oder die bösen Anwohner oder die Schiedsrichter.
Die sind eben nicht besser und deshalb können sie es eben auch nicht besser.
So hat der Trainer vorher geblubbert.
Nichts als Phrasen.
Nur 1 Sieg 2023 steht auf der Haben-Seite. Gegen noch schwächere Schweinfurter.
Spätestens nächste Saison werden kleinere Brötchen gebacken, Freunde.
Und die vielen Berichte, Kommentare, Liveticker....sind auf diesem Niveau auch nicht mehr angemessen.