Basketball, Bundesliga, Männer
Würzburg Baskets – Syntainics MBC
(Samstag, 8. Oktober, 18 Uhr, tectake-Arena)
Die Erleichterung über den ersten Saisonsieg am Tag der deutschen Einheit vergangenen Montag klingt bei Cheftrainer Saša Filipovski auch beim Ausblick auf die anstehende Aufgabe gegen den Syntainics MBC an diesem Samstag (18 Uhr, tectake-Arena) noch nach. 89:82 hatte Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets bei den Löwen Braunschweig die Oberhand behalten und damit gleichzeitig die 71:96-Saisonauftaktpleite nur knapp 40 Stunden zuvor zu Hause gegen Bonn ein wenig vergessen machen können.
Baskets befinden sich in einem Prozess mit Höhen und Tiefen
"Das Eis ist gebrochen, gerade unserer jungen Mannschaft nimmt das etwas Druck von den Schultern. Du kannst dir natürlich auch über gute Trainingseinheiten Selbstbewusstsein holen, aber das beste Mittel dafür sind noch immer Erfolge in der Liga. Jetzt haben wir die Chance, zu Hause gegen den MBC nachzulegen", sagt der 48-Jährige, der den Auftritt bei den Niedersachsen als eine "gute Reaktion" auf die missglückte Premiere bezeichnet: "Wir haben uns schnell in einigen Bereichen entwickelt, unser Rebound-Verhalten war deutlich besser als gegen Bonn. Aber es bleibt ein Prozess, der Höhen und Tiefen mit sich bringen wird", erklärt der Slowene.
Gerade das mannschaftliche Zusammenspiel im Angriff erscheint noch ausbaufähig, wie lediglich zwölf Korbvorlagen in Braunschweig nahelegen. Doch Filipovski wollte diesem statistischen Wert nicht allzu viel Bedeutung beimessen. "Manchmal ist die Aussagekraft solcher Zahlen fraglich. Braunschweig hat in der Verteidigung viel geswitcht (den Gegenspieler gewechselt), daher mussten wir viele Situationen im Eins-gegen-eins lösen, was die Jungs sehr gut gemacht haben. Das war auch Teil unserer Strategie für dieses Spiel, aber dafür gibt es dann eben keinen Assist."
Gegner Weißenfels muss seinen Charakter in Würzburg beweisen
Während bei den Baskets also nach dem ersten Saisonerfolg alles im "grünen Bereich" scheint, herrscht beim Gegner nach einer "rätselhaften Leistung", wie auf dessen Webseite zu lesen war, bei der 74:91-Klatsche in Hamburg bereits dicke Luft. Trainer Igor Jovovic hat das Gastspiel in Würzburg deshalb zum "Charaktertest" für seine Mannschaft erklärt und fordert, "dass sie konkurrenzfähiger auftritt als zuletzt in Hamburg. Wir dürfen das Spiel nicht wieder so schlampig beginnen und den Ball nicht mehr derart fahrlässig herschenken".
Tatsächlich erscheint der Kader der Weißenfelser in dieser Saison nominell besser besetzt als in der vorherigen. Leistungsträger bei den "Wölfen" sind neben den verbliebenen Kostja Mushidi und Center-Koloss John Bryant unter anderem zwei Rückkehrer: der bereits 40-jährige US-Amerikaner Tremmell Darden, einst bei Real Madrid und zuletzt in Ludwigsburg, schnürt zum zweiten Mal nach 2018 die Sneakers für den MBC. US-Guard Lamonte Jones, bis vor vier Jahren im MBC-Dress und einer der besten Werfer der Liga, heuerte ebenfalls wieder in Sachsen-Anhalt an.
"Der MBC hat ein gefährliches Team mit einer guten Mischung aus Ball-Handlern, Werfern und agilen großen Spielern. Wer die bisherigen Ergebnisse in der Liga verfolgt hat, der sieht, dass alle Klubs Qualität haben. Das gilt zweifellos auch für den MBC", zeigt Filipovski Respekt vor der anstehenden Aufgabe.