Fast alle Spieler der FIT/One Würzburg Baskets sind heil angekommen, und seit Mittwoch jagt Headcoach Sasa Filipovski sie im Trainingszentrum des Vereins wieder über das Parkett. Bekanntlich nutzt der Slowene gerade die ersten Wochen der Vorbereitung, um seine Spieler auch mal etwas länger in der Halle zu behalten.
Und trotzdem schieben einige Spieler noch Sondereinheiten. Owen Klassen arbeitete am Freitag an seinem Sprungwurf, um in der neuen Saison möglicherweise auch aus der Mittel- oder sogar Dreipunktedistanz Gefahr auszustrahlen. Auch Neuzugang und Rückkehrer Lukas Wank gewöhnte sich nach dem Ende der Einheit an die neuen Bälle von der amerikanischen Marke Baden, mit denen in der Basketball-Bundesliga (BBL) seit dieser Saison gespielt wird.
Neue Verletzte sind bisher nicht zu beklagen. Robert Ford III hatte sich allerdings im Mai den Fuß gebrochen und soll laut Filipovski in etwa zehn Tagen ins Training einsteigen. Bald zum Team stoßen soll auch ein neuer Aufbauspieler. Der heißt nach Informationen dieser Redaktion Jhivvan Jackson und spielt aktuell noch in seiner Heimat Puerto Rico Play-offs. Jacksons Team Osos de Manati ist in der Nacht auf Freitag ins Finale eingezogen, was die Ankunft laut Filipovski noch verzögert. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass sein Team so weit kommt, aber es ist natürlich toll für ihn", freut sich der Trainer.
Filipovski nutzt Videos aus der vergangenen Saison
Nach den Gesundheitschecks liegt der Fokus auf dem Feld nun vor allem darauf, allen die ersten gemeinsamen Standards zu vermitteln. Hierbei ist es natürlich hilfreich, dass mit Maximilian Ugrai, Zac Seljaas und Klassen sowie mit Abstrichen auch Bazou Kone Spieler aus der vergangenen Saison weiterhin im Kader stehen. Trotzdem sagt Filipovski: "Wir bauen wieder ein neues Team zusammen." Um die Arbeit in der Halle zu erleichtern, nutzt der Baskets-Coach in den Teamsitzungen auch immer wieder Videomaterial aus der vergangenen, sehr erfolgreichen Saison.
Noch sei es etwas zu früh, um sich ein Urteil über die zahlreichen Neuzugänge zu bilden, meint Filipovski zwar im Gespräch. Allerdings legt er dann doch los. Mike Davis Jr., der von der zweiten Mannschaft von Fenerbahce Istanbul an den Main gewechselt ist, habe er schon im Jahr zuvor verpflichten wollen. "Ich hoffe, dass er in unserer Offensive die größte Verantwortung schultern kann", erklärt Filipovski.
Filipovski begeister von Fabian Bleck und Maximilian Ugrai
Die Athletik von Flügelspieler Nelson Phillips beschreibt er als "überwältigend" und als "ein Element, dass wir in unserem Spiel noch nicht hatten". Begeistert wirkt der 49-Jährige auch von Fabian Bleck, speziell von dessen Persönlichkeit. Man merke, dass er in Crailsheim Kapitän war. Nach drei Trainingstagen sei die Teamchemie natürlich noch nicht mit der vom vergangenen Jahr vergleichbar, aber Filipovski sieht großes Potenzial. "Wir haben die Spieler entsprechend ausgewählt und es sind keine schlechten Charaktere dabei", berichtet er.
Unbedingt erwähnt haben will Filipovski auch Maximilian Ugrai. Das Würzburger Eigengewächs sei einige Kilo leichter, was den Coach freut. Allgemein ist der Würzburger Erfolgsgarant gut gelaunt an diesem Freitag. Nach einigen Wochen Urlaub mit der Familie auf einem Kreuzfahrtschiff und in Südostasien ist er braun gebrannt. Dazu ist es dem Verein gelungen, neben einem zweiten Co-Trainer auch einen neuen Teammanager für sich zu gewinnen – fehlende Stellen, die Filipovski in der vergangenen Saison regelmäßig angemahnt hatte.
Auch deshalb ist er zufrieden mit dem Start in die erste dreiwöchige Vorbereitungsphase, auf die dann drei Wochen mit sechs bis sieben Testspielen folgen. "Wir konnten dieses Jahr ein paar Tage später beginnen, weil die Saison auch etwas später beginnt", erklärt Filipovski. Als Tabellenvierter des Vorjahres haben die Würzburger in der ersten Pokalrunde ein Freilos und sind dann am ersten Spieltag auch noch spielfrei, weil die BBL dieses Jahr nur mit 17 Teams in die Saison geht.
in der Abschlusstabelle der BBL werden die Baskets als Vierter aufgeführt, da sie das Halbfinale erreicht haben, aber während der regulären Saison die schlechteste Bilanz aller Halbfinalisten hatten. Durch den Sieg gegen den Tabellenvierten Ulm im Viertelfinale haben sie die Ulmer sozusagen überholt.
Mit freundlichen Grüßen
Tim Eisenberger