
In Anlehnung an die aktuell laufende entscheidende Saisonphase im US-College-Basketball als "March Madness", also verrückten März, bezeichnet Co-Trainer Dejan Mihevc von den FIT/One Würzburg Baskets den bald endenden Monat März. Neun Spiele standen für die Würzburger in diesen 31 Tagen auf dem Spielplan.
Getoppt wird das Programm nur vom kommenden Gegner. Die Basketballer des FC Bayern München absolvieren am Samstag um 20 Uhr in der tectake Arena ihre elfte Partie in diesem Monat. Im Gegensatz zu den Würzburgern (zwei Siege, sechs Niederlagen) waren es für die Landeshauptstädter erfolgreiche Wochen. In der Bundesliga unterlagen sie nur den Bamberg Baskets. In der Euroleague haben sie mit Siegen in Barcelona und gegen Partizan Belgrad in der vergangenen Woche sogar schon dafür gesorgt, dass sie zwei Spieltage vor Schluss sicher in den Play-ins stehen. Sogar der Heimvorteil in der ersten Play-off-Runde ist noch in Reichweite.
Bayern-Niederlagen meist nach Doppelspieltagen
Aber genau das macht die Bayern in dieser Saisonphase angreifbar. Sechs Niederlagen haben sie in ihren bisher 23 Bundesliga-Spielen kassiert. Fast alle folgten, nachdem sie zum dritten Mal in fünf Tagen antreten mussten. Die erste Saisonniederlage kassierten sie in Ludwigsburg, nachdem es zwei Tage zuvor gegen Chemnitz gegangen war. Beim Mitteldeutschen BC unterlagen sie nach einem Doppelspieltag mit einem Auswärtsspiel am Dienstag und einem Heimspiel am Donnerstag. Genau das Programm, das die Münchner aktuell absolvieren.
Auch gegen Vechta hatte den Bayern nach zwei Spielen unter der Woche die Energie gefehlt. Genug Beispiele, die den Würzburgern Mut machen dürften. Nach den Partien am Dienstag in Barcelona und Donnerstag gegen Belgrad geht es nun am Samstag nach Würzburg, wo Trainer Gordon Herbert an alter Wirkungsstätte wohl einige seiner Leistungsträger schonen wird.
Filipovski erwartet ein anderes Spiel
Als Tabellenführer können es sich die Münchner erlauben, in der aktuellen Phase den Fokus eher auf die letzten Spieltage der Euroleague zu verlegen. Die Play-off-Teilnahme wäre in Herberts erstem Jahr als Bayern-Coach ein nicht zu erwartender Erfolg.
"Ganz anders als die Serie im Halbfinale der vergangenen Saison", sagte Würzburgs Trainer Sasa Filipovski über den kommenden Gegner, der möglicherweise mit vier Weltmeistern von 2023 nach Unterfranken kommen wird. An einem Tag könne man sich nicht auf eine so starke Mannschaft wie Bayern vorbereiten, fügte er noch hinzu. Die Baskets waren selbst noch am Mittwochabend europäisch im Einsatz, als sie ihr Champions-League-Spiel bei Derthona verloren.
Folgt für die Baskets ein verrückter Mai?
Stattdessen gehe es einzig und allein darum, ausgeruht ins Spiel zu gehen. "Schlaf ist unsere beste Vorbereitung nach diesen zwei anstrengenden Reisen. Wir müssen unser bestes Spiel spielen, um gegen Bayern eine Chance zu haben", fügte der Slowene hinzu. In der bereits ausverkauften Halle könne das Spiel zu einem wahren Basketball-Feiertag werden, meint er. Mit Blick auf die Tabelle und das Restprogramm ist für die Würzburger natürlich jedes Spiel wichtig. Durch den überraschenden Erfolg in Berlin haben sich die Baskets aber ein kleines Polster im Rennen um die Play-off-Teilnahme in der Bundesliga geschaffen.
Nach dem Aus in der Basketball Champions League können sich die Baskets nun voll auf den Kampf um die Play-offs oder Play-ins in der Bundesliga konzentrieren. Beim Blick aufs Restprogramm eine nicht unlösbare Aufgabe, damit nach der "March Madness" für die Baskets noch ein verrückter Mai folgt.