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Basketball: Bundesliga
Die Würzburg Baskets kommen mit einem blauen Auge davon: Der Heimsieg gegen Crailsheim war auch etwas glücklich
Der 15. Saisonsieg der Würzburg Baskets war knapper als erwartet und das Filipovski-Team profitierte in der Schlussphase auch von den Fehlern der Gäste.
Zac Seljaas war erneut der beste Würzburger, auch wenn der US-Amerikaner mit fünf Fouls vorzeitig vom Feld musste.
Foto: Julien Becker | Zac Seljaas war erneut der beste Würzburger, auch wenn der US-Amerikaner mit fünf Fouls vorzeitig vom Feld musste.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 06.03.2024 02:55 Uhr

Den Würzburg Baskets ist am Freitagabend in der Basketball-Bundesliga der dritte Sieg in Folge gelungen. Der 86:80-Erfolg gegen den Vorletzten Crailsheim Merlins war ein Arbeitssieg und am Ende auch dem Unvermögen der Gäste zu verdanken, denen es nicht gelang, ihre Möglichkeiten zum Sieg in der Schlussphase zu nutzen. Bester Würzburger war wie so oft Zac Seljaas, der sich zwar etwas zu viele Fouls leistete, aber mit 21 Punkten und neun Rebounds in seinen 25 Minuten Spielzeit trotzdem überzeugte. "Wir waren heute in den entscheidenden Momenten einen Tick besser", fasste Darius Perry die Partie zusammen.

Als die Würzburger zum letzten Mal auf Crailsheim trafen, lag Sasa Filipovski erkrankt im Bett und wurde von seinem slowenischen Landsmann Dejan Mihevc erfolgreich vertreten. Damals war es nach Erfolgen gegen den MBC, Vechta und Bonn der vierte in Folge. Das war am 23. Dezember des vergangenen Jahres. Mittlerweile haben die Unterfranken diese Serie zu acht Siegen aus zehn Spielen ausgebaut und sich in der Spitzengruppe der BBL etabliert. 

Crailsheim hält gut mit

Am Freitagabend hielten die Crailsheimer in der zum fünften Mal in Folge ausverkauften tectake-Arena zunächst sehr gut mit. Dank des gut aufgelegten Zac Seljaas, der sieben Punkte in den ersten fünf Minuten erzielte, lagen die Baskets eigentlich fast durchgehend knapp in Führung. Als Seljaas dann mit seinem zweiten Foul auf die Bank musste, übernahmen andere das Punkten. Doch weil die Defensive nicht wie gewohnt stand, war es eher ein "Punkt-für-Punkt-Wegrobben" zu einer 39:30-Führung. Crailsheims finnischer Cheftrainer Jussi Laakso, der im November für den unglücklich agierenden Nikola Markovic übernommen hatte, rief sein Team zur Auszeit.

Mit dem, was nun folgte, damit hatten wohl selbst Filipovski und sein Trainerteam, die sich meist sehr akribisch auf den kommenden Gegner vorbereiten, nicht gerechnet. Rene Kindzeka, der in der bisherigen Saison im Schnitt 2,3 Punkte pro Spiel erzielt und im Schnitt nur etwa sechs Minuten auf dem Feld steht, wurde auf einmal zum X-Faktor. Drei Dreier verwandelte der 28-Jährige in der Schlussphase der ersten Halbzeit, im dritten Viertel ließ er noch einen weiteren folgen.  

Kleinigkeiten sollten den Unterschied machen

Der Unterschied zwischen dem Tabellenvierten Würzburg und dem Tabellen-17. Crailsheim war auch nach der Pause weiterhin kaum zu erkennen. Die Hohenloher waren nicht die schlechtere Mannschaft, aber eben auch nicht lange genug die bessere. Das dritte Viertel entschieden sie aber mit 21:15 doch einigermaßen deutlich für sich.

Auf die Kleinigkeiten, die, wie Filipovski im Interview mit dem übertragenden Sender Dyn vor dem Spiel sagte, in den 16 Tagen Spielpause verbessert werden sollten, kam es in diesem Spiel an. Eine zwischenzeitliche 56:46-Führung der Baskets egalisierten die Crailsheimer so schnell, dass sich Filipovski gezwungen sah, den mit drei Fouls vorbelasteten Seljaas noch im dritten Viertel zurückzubringen. 

Crailsheim nutzt die Chancen nicht

Crailsheim ließ nicht nach und so entwickelte sich aus diesem A7-Derby, bei dem die Würzburger 15 Minuten lang einem souveränen Sieg entgegensteuerten, auf einmal ein Krimi. Dabei mussten die Würzburger zudem noch auf ihren zuletzt deutlich verbesserten kanadischen Center Owen Klassen verzichten, der im dritten Viertel verletzt in die Kabine ging. Weil Maximilian Ugrai und Seljaas aber lange mit ihren vier Fouls haushielten, und auch offensiv noch Punkte beisteuerten, gingen die Baskets mit einer 76:70-Führung in die Schlussphase. Neun Punkte in Folge erzielten die beiden, ehe Seljaas 1:50 Minuten vor Schluss nach seinem fünften Foul vom Feld musste.

Am Ende hatten es die Würzburger auch dem Unvermögen der Gäste zu verdanken, dass sie ihren 15. Saisonsieg einfuhren. Leo Westermanns komplett freier Dreier zur Führung verfehlte sein Ziel, Crailsheim musste foulen. Weil Javon Bess beide Freiwürfe verwarf, bekam Galin Smith unter dem Korb die zweite Chance zum Ausgleich und ließ sie erneut liegen. Damit aber noch nicht genug: Auch der im Anschluss gefoulte Isaiah Washington verwarf beide Versuche von der Freiwurflinie. Doch die Crailsheimer Brandon Childress und Tremell Darden griffen beide am Rebound vorbei. Bess bedankte sich und tütete von der Freiwurflinie den Heimsieg ein.

Die Statistik des Spiels

Basketball-Bundesliga, Männer
Würzburg Baskets – Crailsheim Merlins 86:80 (28:23, 17:18, 15:21, 26:18)
Würzburg: Seljaas 21/3 Dreier (9 Rebounds), Livingston II 17, Bess 17, Perry 12, Washington 8, Ugrai 6, Hoffmann 2, Welp 2, Klassen 1, Ndi (nicht eingesetzt).
Crailsheim: Childress/2, Westermann 14, Kindzeka 12, Smith 10, Darden 9, Stuckey 8, Cook 6, Murray-Boyles 5, Bagette, Bleck, Wulff (nicht eingesetzt). 
Rebounds: 40 - 39
Vorlagen: 16 - 21
Ballverluste: 13 – 15
Treffer aus dem Feld: 30/66 (45 %) – 26/66 (39 %)
Dreier: 10/28 (36%) – 13/33 (39 %)
Freiwürfe: 16/22 (73 %) – 15/17 (73 %)
Zuschauende: 3140
Quelle: BBL
 
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