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Basketball: Bundesliga
Die Würzburg Baskets können aus eigener Kraft Dritter werden: So ist die Lage zwei Spieltage vor Schluss
Der Sieg des Basketball-Bundesligisten in Bonn war Resultat einer der besten Leistungen der Saison. Am Mittwoch kommt Heidelberg mit seinem Feuerwehrmann nach Würzburg.
Wie wichtig der Sieg bei den Telekom Baskets Bonn für die Würzburg Baskets war, zeigt der Jubel von Fan-Liebling Zac Seljaas, der seinen Emotionen nach der Partie freien Lauf ließ.
Foto: Julien Becker | Wie wichtig der Sieg bei den Telekom Baskets Bonn für die Würzburg Baskets war, zeigt der Jubel von Fan-Liebling Zac Seljaas, der seinen Emotionen nach der Partie freien Lauf ließ.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 12.05.2024 02:44 Uhr

Sasa Filipovskis Umgang mit der Presse ist stets respektvoll und höflich. Am Sonntag aber reagierte der Trainer der Würzburg Baskets im Presseraum des Bonner Telekom-Domes etwas verwundert auf die Fragen. "Letzten Dienstag haben Sie mir erklärt, dass wir noch Siebter werden können. Nun geht es darum, ob wir noch Dritter werden", merkte der 49-Jährige an.

Tatsächlich steht nach dem 100:91-Erfolg der Würzburger in Bonn die direkte Qualifikation für die Play-offs in der Basketball-Bundesliga fest. Mehr noch: Durch den Sieg können Ludwigsburg, Bonn und Vechta nicht mehr an den Baskets vorbeiziehen. Mindestens Platz fünf haben die Würzburger, die weiterhin mit 23 Siegen Vierter sind, also sicher.

Nun kann der Blick nach vorne gerichtet werden, wo die Niners Chemnitz mit 24 Erfolgen ihren dritten Platz verteidigten. Am kommenden Sonntag gastieren die Baskets in Sachsen und könnten dann – vorausgesetzt sie schlagen am Mittwoch die abstiegsbedrohten Heidelberger – sogar aus eigener Kraft noch auf Rang drei springen. Dazu müssen die Würzburger mit mindestens drei Zählern Differenz gewinnen, um den direkten Vergleich nach der 68:70-Niederlage im Hinspiel für sich zu entscheiden. 

Würzburg Baskets machen erneut 100 Punkte

Der Erfolg am Sonntagabend in Bonn war Resultat einer der besten Saisonleistungen der Baskets, vergleichbar höchstens mit dem 96:76-Sieg in Oldenburg oder dem Heimsieg gegen Alba Berlin im Januar. Nach dem Heimsieg gegen den Mitteldeutschen BC knackten die Würzburger zum zweiten Mal in Serie die 100-Punkte-Marke. Dies hatten sie vor allem hervorragenden Quoten aus dem Feld zu verdanken. "Würzburg hat in den entscheidenden Phasen viele schwierige Würfe getroffen", sagte Bonns Trainer Roel Moors im Anschluss an die Partie. 

Vor allem Isaiah Washington sorgte mehrmals dafür, dass ein Raunen durch das Publikum ging, weil er trotz guter Bonner Verteidigung traf. Insgesamt kann aber nicht die Rede davon sein, dass Bonns Defensive die Würzburger effektiv einschränkte. Eine Feldwurfquote von 61 Prozent zeigt, wie wenig Gegenwehr die Würzburger oft hatten.

Würzburg ist auf Bonns Taktik vorbereitet

"Wir wollten den Ball aus den Händen ihrer kleinen Spieler haben", erklärte Moors nach dem Spiel. Deshalb schickte er immer wieder einen zweiten Verteidiger, wenn Otis Livingston II, Darius Perry oder Washington im Eins-gegen-Eins loslegten. Die Folge: Wenn zwei Spieler einen decken, muss irgendwo einer frei sein. "Wir waren darauf vorbereitet, weil sie auch im letzten Spiel so verteidigt haben", berichtete Filipovski. So stifteten die Bonner zwar etwas Verwirrung, aber nach einer Auszeit des slowenischen Trainers bestraften die Würzburger die forsche Verteidigung der Gäste.

Am Mittwoch um 18.30 Uhr empfangen die Würzburger nun die MLP Academics Heidelberg. "Sie spielen sehr schnellen Basketball", beschrieb Filipovski das, was man gerne als "Run-and-Gun-Basketball" bezeichnet, also schnell nach vorne rennen und dann möglichst häufig auf den Korb werfen. Dieses System ist das Markenzeichen von Ingo Freyer. Er ist seit Anfang Januar Headcoach der "Akademiker". Unter seiner Leitung gelangen zuletzt vier Heimsiege am Stück, unter anderem gegen den Tabellenführer Bayern München. 

Ingo Freyer ist der Feuerwehrmann der BBL

Freyers Stil, den er viele Jahre in Hagen erfolgreich praktizierte, ist in der Szene bekannt. Zudem gilt er als der Friedhelm Funkel der Basketball-Bundesliga. Heißt: Wenn ein Team in Abstiegsnot gerät, riefen sie zuletzt häufig den Feuerwehrmann Freyer. Mit Oldenburg und dem Mitteldeutschen BC schaffte er jeweils den Klassenerhalt. 

Basketball: Bundesliga, Männer
Telekom Baskets Bonn – Würzburg Baskets 91:100 (23:22, 21:30, 20:22, 27:26)

Bonn: Watson 22, Griesel 14, Frey 10, Fobbs 9, Flagg 9, Kennedy 8, Kirkwood 6, Sengfelder 5, Pape 5, Thiemann 3, Koch, Blunt (beide nicht eingesetzt).
Würzburg: Livingston II 24/4 Dreier, Seljaas 19, Washington 18, Klassen 14, Bess 12, Perry 5, Welp 5, Ugrai 3, Böhmer, Hoffmann, Ndi (alle drei nicht eingesetzt).
Rebounds: 32 – 26. Vorlagen: 19 – 20. Ballverluste: 11 – 10. Treffer aus dem Feld: 33/65 (51%) – 36/59 (61%). Dreier: 12/29 (41%) – 12/27 (44%). Freiwürfe: 13/14 (93%) – 16/21 (76%). Zuschauende: 6000.

 
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