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Basketball: Bundesliga
400. BBL-Spiel der Würzburg Baskets: Ein untypischer Sieg, aber die Play-off-Teilnahme ist noch nicht sicher
Mit einer starken Offensivleistung sichern die Würzburg Baskets den Erfolg gegen den Mitteldeutschen BC. Was nun noch zur Play-off-Teilnahme fehlt.
Der Dreier, der die Donuts brachte: Collin Welp von den Würzburg Baskets machte damit die 100 Punkte voll und muss nun seiner Mannschaft Gebäck spendieren.
Foto: Julien Becker | Der Dreier, der die Donuts brachte: Collin Welp von den Würzburg Baskets machte damit die 100 Punkte voll und muss nun seiner Mannschaft Gebäck spendieren.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 05.05.2024 02:38 Uhr

"Die Offensive gewinnt Spiele, aber die Defensive gewinnt Meisterschaften", heißt eine dieser neunmalklugen Sportweisheiten, von der Sasa Filipovski, der Trainer von Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets, wenig hält. Nach dem am Ende souverän herausgespielten 107:83 (53:48)-Sieg gegen den Mitteldeutschen BC im 400. Basketball-Bundesliga-Spiel der 2011 aufgestiegenen Baskets war der 49-Jährige mit dem Ergebnis zufrieden, aber nicht zu 100 Prozent glücklich mit der Defensive seiner Mannschaft, vor allem in der ersten Halbzeit. "Wir haben uns in der zweiten Halbzeit gesteigert und nur noch 35 Punkte kassiert", konstatierte Filipovski am Dienstagabend. Der Slowene wurde nach dem Spiel von der Mannschaft angesichts der nahezu geschafften Play-off-Qualifikation mit Wasser geduscht.

Mindestens den Leistungskurs in Mathematik muss man belegt haben, um ausrechnen zu können, wie die Baskets noch aus den Play-offs rutschen könnten. Nur wenn Ulm (aktuell 21 Siege), die Baskets (aktuell 22 Siege), Vechta (aktuell 19 Siege) und Bonn (19 Siege), die alle noch drei Spiele vor der Brust haben, am Ende alle bei jeweils 22 Siegen landen, könnten die Würzburger in einem Vergleich der direkten Duelle dieser vier Teams noch auf Rang sieben rutschen.

Äußerst unwahrscheinlich, aber durch den Sieg von Rasta Vechta am Abend des 1. Mai in Chemnitz könnten die Baskets bei einer Niederlage in Bonn mit mindestens 59 Punkten und weiteren Pleiten gegen Heidelberg und Chemnitz noch auf Rang sieben rutschen, der die Teilnahme an den Play-ins zur Folge hätte.

Zac Seljaas macht 20 Punkte ohne Fehlwurf aus dem Feld

Was Zac Seljaas, der mit 20 Punkten Topscorer war und all seine sieben Würfe aus dem Feld sowie vier seiner fünf Freiwürfe traf, Otis Livingston II und dieses Mal auch Defensivspezialist Javon Bess aber gegen die Wölfe aus Weißenfels in eigenem Ballbesitz ablieferten, ließ die Vorfreude auf die Play-offs bei den Fans der Baskets steigen.

Schon knapp zwei Minuten vor Schluss machte Collin Welp beim ersten Heimspiel, nach dem Kapitän Felix Hoffmann seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt hatte, die 100-Punkte-Marke voll. Dafür gibt es bei den Baskets beim Training am Donnerstag Donuts, die der Deutsch-Amerikaner dem Team spendieren muss. Hoffmann wurde nach dem Spiel noch von den Fans mit Sprechchören gefeiert, auch wenn der gebürtige Würzburger am Dienstag nur einen Punkt in vier Minuten beigesteuert hatte.

Der Blick der Würzburger geht nach vorne, denn: Sie kämpfen weiter um den Heimvorteil in der ersten Play-off-Runde. Nach der Ulmer Niederlage gegen Branchenprimus und Tabellenführer Bayern München sind die Baskets wieder Vierter. Allerdings hat Ulm das deutlich leichtere Restprogramm, denn die Baskets treffen mit Bonn und Chemnitz noch auswärts auf zwei Play-off-Teams.

Charles Callison mit gutem Start bei seiner Rückkehr

Charles Callison, der ab März 2022 insgesamt 15 Spiele für die Würzburg Baskets absolvierte und damals maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt hatte, zeigte zu Beginn, dass er noch weiß, wo die Körbe in der tectake Arena stehen. Der US-Amerikaner erzielte mit zwei Dreiern die ersten sechs Punkte der Gäste. Insgesamt kam er auf elf Zähler. Die Weißenfelser deuteten bis zur Pause an, warum sie in dieser Saison schon Alba Berlin geschlagen haben, und die Würzburger wirkten nach der kurzen Pause seit dem Vechta-Spiel defensiv noch nicht ganz auf der Höhe.

Das änderte sich aber nach der Pause. Mit einem 12:2-Lauf erhöhten die Unterfranken den Vorsprung erstmals in den zweistelligen Bereich. Und mit einem Lauf am Ende des dritten Viertels, der die Führung auf 84:63 ausbaute, war die Partie entschieden. Wie schon in Vechta trafen die Baskets hervorragend von der Dreipunktelinie (13/28). Dazu leisteten sie sich nur fünf Ballverluste. Deutlich weniger als die 18 Mal, die Weißenfels den Ball hergab. "Glückwunsch an mein Team. Es war eine tolle Teamleistung mit sechs Spielern, die zweistellig gepunktet haben", analysierte Sasa Filipovski den Erfolg im immer noch durchnässten Anzug.

Basketball: Bundesliga, Männer
Würzburg Baskets – Mitteldeutscher BC 107:83 (25:23, 28:25, 31:15, 23:20)

Würzburg: Seljaas 20, Bess 19, Livingston II 17, Perry 16, Washington 12, Welp 10, Klassen 9/7 Rebounds, Ugrai 2, Böhmer 1, Hoffmann 1, Ndi.
MBC: Ndow 16, Mushidi 13, Bryant 13, Callison  11, Breunig 8, Stove 8, Dunn 7, Hounnou 5, Edwards 2, Jelks.
Rebounds: 31 – 33. Vorlagen: 20 – 18. Ballverluste: 5 – 18. Treffer aus dem Feld: 37/67 (55%) – 31/61 (51%).
Dreier: 13/27 (48%) – 14/31 (45%). Freiwürfe: 20/28 (71%) – 7/10 (70%). Zuschauende: 2837.

 
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