Am vergangenen Mittwoch unterlag der Basketball-Bundesligist Würzburg Baskets beim neuen Tabellenführer und Euroleague-Teilnehmer Alba Berlin.
Nur fünf Tage später erwartet den Tabellen-Achten mit Bayern München am Ostermontag das nächste Schwergewicht der Liga, das sich nun, wo fast alle Euroleague-Aufgaben erledigt sind, auf die Bundesliga konzentrieren kann.
Vier Fragen und Antworten zur Situation der Baskets nach der deutlichen 47:76-Abfuhr in Berlin und vor dem schwierigen Heimspiel an diesem Montag (18 Uhr) in der Würzburger tectake-Arena.
So ein Ergebnis hat mehr als einen Grund. Fragt man Trainer Sasa Filipovski, spielt auch das knappe Hinspiel eine Rolle. "Sie haben uns jetzt ernst genommen und, abgesehen von Maodo Lo, alle ihre verfügbaren Topspieler aufgeboten", erklärte der Slowene. Auf dem Feld dominierte am Mittwochabend vor allem der 2,21 Meter große Center Christ Koumadje, der elf Punkte am Stück zum spielentscheidenden 16:0-Lauf im zweiten Viertel beisteuerte.
Der Plan der Würzburger war es, den etwas fußlahmen Koumadje defensiv ins Pick-and-Roll zu verwickeln. Die Würfe aus diesen Situationen fanden aber am Mittwoch nicht ihr Ziel. Genauso wie die herausgespielten und teilweise recht freien Dreier. "Unsere guten Schützen haben nur zwei ihrer 15 Würfe getroffen", zählte Filipovski. Gemeint waren wohl Felix Hoffmann, Collin Welp, Dayon Griffin und Julius Böhmer. So sei es schwieriger gewesen, das Feld breit zu machen. "Gegen einen solchen Gegner müssen die Würfe fallen, um überhaupt eine Chance zu haben. Wenn nur sechs der 26 Drei-Punkte-Würfe fallen, verliert man gegen Berlin meist deutlich."
Dazu kam, dass die Würzburger in dieser Saison traditionell Probleme mit starken Center-Riegen eines Gegners haben. Der beste Beleg dafür war die Partie am Mittwoch, als die Berliner alleine in der ersten Halbzeit fünfmal unter dem Korb per Dunking abschließen konnten. So war die Partie mit einem 18:41-Rückstand zur Pause bereits entschieden.
"Es ist keine Schande, zu Boden zu gehen, es ist nur eine Schande, wenn man nicht wieder aufsteht", philosophierte Sasa Filipovski nach der Pleite in Berlin. Und die Würzburger sind in der aktuellen Saison nach bitteren Niederlagen schon ein paar Mal wieder aufgestanden. Die Niederlage in Berlin sei eine wichtige Lektion für seine Mannschaft gewesen. Sie wisse nun, was es bedeute, gegen ein Euroleague-Team zu spielen, dass ausgeruht ist. Dabei blickte Filipovski schon auf diesen Montag, wenn mit Bayern München das nächste Euroleague-Team auf die Baskets wartet.
Mitnichten, hofft Filipovski. "Es wird ein Basketball-Feiertag", freut sich der 48-Jährige auf die schon fast ausverkaufte Arena am Ostermontag. Auch die jüngere Vergangenheit spricht für Würzburg: Das letzte Gastspiel der Münchener Bayern entschieden die Baskets, damals noch mit Denis Wucherer an der Seitenlinie, mit 90:70 für sich. Obwohl Filipovski eben befürchtet, dass die Münchener, die sich auch im Hinspiel nur knapp durchsetzten, deshalb gewarnt sein dürften. "Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir unser bestes Saisonspiel zeigen", sagte der Trainer am Freitag. Was er meinte: Im Gegensatz zur Partie in Berlin hofft er auf eine bessere Dreierquote und eine von der Kulisse beflügelte Mannschaft.
Aktuell nicht, zumindest ist bisher nichts in die Öffentlichkeit gelangt. Fest steht, dass der Mindestetat für die kommende Saison erreicht ist. Die Lizenzunterlagen können also pünktlich zum 15. April eingereicht werden. Im Hintergrund formiert sich möglicherweise eine Allianz. Ob dieses Gremium beim Basketball-Bundesligisten mithelfen kann und darf, die angestrebten vier Millionen Euro für die nächste Saison zu erreichen, ist noch fraglich. Nach Informationen dieser Redaktion wird einer der Exklusiv-Sponsoren sein Engagement nicht verlängern. Ein sechsstelliger Betrag von einem laut Webseite des Vereins "langjährigen Partner" wird damit wohl wegfallen. Geschäftsführer Steffen Liebler hatte schon Mitte Februar bei einer Pressekonferenz gesagt, dass einige Großsponsoren ihr Engagement beenden würden oder schon beendet hätten.