Ein normaler Bus reicht nicht. Wenn der TSV Rottendorf an diesem Samstag, 27. Januar, bei den bayerischen Hallen-Meisterschaften um den Lotto Bayern Hallencup in der Trimax-Halle in Amberg antritt, begleiten circa 100 Fans die Mannschaft dorthin. Um das reisefreudige Volk in die Oberpfalz zu bringen, muss neben einigen Pkws ein Doppeldeckerbus her.
Und selbst der war innerhalb kurzer Zeit rappelvoll. "Wie geil ist das denn, der Wahnsinn", findet der Vereinsvorsitzende Bernd Horak schon vor dem Rottendorfer Auftritt beim Landesfinale kaum noch Worte für die Begeisterung, die den Klub und dessen Anhang erfasst hat. Und die soll am Samstag ab 13 Uhr, wenn der TSV das Eröffnungsspiel bestreitet, in die Halle überschwappen.
Schon einmal nahm der TSV Rottendorf am Landesfinale teil
Verantwortlich für diesen "Wahnsinn" sind die Fußballer um den Teamverantwortlichen Jens Eiring. Zwar ist Bezirksliga-Trainer Manuel Gröschl auch bei den Turnieren dabei, hält sich aber zurück und überlässt das Coaching in der Halle dem "Futsalfan" Eiring: "Wir sind unheimlich stolz darauf, so viele Fans hinter uns zu haben. Das motiviert uns umso mehr."
Als Ausrichter landeten die Rottendorfer bei der Würzburger Kreismeisterschaft nur auf dem zweiten Platz, was sie wurmte, denn sie waren in heimischer Halle angetreten, um zu gewinnen, gewannen aber schließlich die unterfränkische Bezirksmeisterschaft in Rimpar mit 7:6 nach Sechs-Meter-Schießen gegen Titelverteidiger FT Schweinfurt.
Zum 40. Mal wird die bayerische Hallen-Meisterschaft ausgetragen. Die Rottendorfer lassen im Vorfeld keinen Zweifel daran, dass sie kommen, um zu gewinnen – und um den Titel zum zweiten Mal in den Fußball-Kreis Würzburg zu holen. 2005 in Günzburg siegte der Würzburger FV.
Am Landesfinale teilzunehmen, ist für den TSV allerdings nicht neu. Schon 2018 trat er als Bezirksmeister an, hatte in Bad Neustadt/Saale ein Heimspiel und verpasste den Titel denkbar knapp mit einer 0:1-Niederlage im Finale gegen Türkspor Nürnberg.
Damals und heute dabei: Jens Eiring. Und mit Peter Trappschuh, der im Bezirksfinale den entscheidenden Sechsmeter von FT-Stürmer Dominik Popp parierte, Julian Weber, Jonas Mahler, Robin Busch sowie den Brüdern Moritz und Nicolas Schubert, die in der Halle erfolgreichsten Torschützen, gleich sechs Spieler, die Final-Erfahrung haben.
Der Start ins Turnier ist wichtig, der Boden eine neue Erfahrung
Natürlich treffen die Rottendorfer in Amberg auf weitaus größere Rivalen als in den bisherigen Turnieren. Mit den zwei Bayernligisten ATSV Erlangen und FC Deisenhofen sowie dem Bezirksligisten SpVgg Pfreimd haben sie wohl die schwierigere der beiden Vorrundengruppen erwischt.
"Wir gehen topmotiviert ins Turnier und schauen mal, was für uns dort geht. Wie schon in Rimpar, als wir auch in der stärkeren Gruppe waren, ist das erste Spiel gleich wegweisend", spricht Eiring das Duell mit dem Vorjahres-Finalisten Erlangen an. Für das Turnier lässt der Verband in der Halle extra einen für Futsal geeigneten Boden verlegen – nicht nur für die Rottendorfer eine neue Erfahrung: "Ich gehe davon aus, dass es ein weicherer, nicht so rutschiger Belag ist, auf dem der Ball besser rollt", schätzt Eiring.
"Wir fahren da runter und nehmen die Halle ein", ist der Rottendorfer Trainer sicher, dass der TSV-Anhang mit seinem minutenlangen "Ole TSV" – zur Melodie von "Feliz Navidad" – die Veranstaltung von den Rängen aus zu einem Rottendorfer Heimspiel macht.
Lotto Bayern Hallencup, Männer
(40. Bayerische Hallen-Meisterschaft)
Samstag, 27. Januar, ab 13 Uhr
Trimax-Arena, Amberg
Gruppe A: ATSV Erlangen, FC Deisenhofen, SpVgg Pfreimd, TSV Rottendorf. Gruppe B: FC Raindorf, FC Ergolding, TSV Neukenroth, TSV Bobingen.
17 Uhr: Halbfinale. 18 Uhr: Finale.