Nach einem gerade noch knappen Klassenerhalt vor einem Jahr hat es die Lengfelder nun erwischt, sie sind aus der Fußball-Landesliga abgestiegen. "Die Bezirksliga ist dieses Jahr eine andere Hausnummer. Das lindert den Abstieg etwas, weil wir wissen, dass wir in dieser Liga viele coole Spiele und Derbys vor uns haben", sagt Trainer Okan Delihasan. Der 46-Jährige geht beim TSV in die dritte Saison.
"Bei uns hat sich einiges geändert. Wir haben uns zusammengesetzt und vieles reflektiert", berichtet Delihasan. "Dabei sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass die Landesliga, wie wir es zuletzt gehandhabt hatten, künstlich gehalten wurde." Jedes Jahr fand beim TSV ein kleiner Umbruch statt, neue Spieler, meist von auswärts, gerne namhaft, kamen dazu. "Trotzdem hat es nur fürs untere Drittel gereicht", fasst er zusammen.
Die Folge: "Jetzt fahren wir eine komplett neue Schiene. Wir konzentrieren uns seit Anfang des Jahres auf die Jugend. In dieser Saison haben wir wieder eine U 19, die es über zehn Jahre in Lengfeld nicht gegeben hat", beschreibt Delihasan den neuen Lengfelder Weg, nachdem auch zahlreiche "Eckpfeiler weggebrochen" seien. Ein Wort, das mehrmals fällt: vernünftig.
"Für uns ist die Jugendarbeit im Moment das Nonplusultra. Wir haben so viele talentierte Kinder in den jüngeren U-Mannschaften. Ihnen wollen wir in den oberen U-Mannschaften etwas bieten", sagt der TSV-Trainer. Vorbild seien die benachbarten Rottendorfer gewesen, die aus eigener Kraft über die Bezirksliga bis in die Landesliga geklettert waren.
Für die erste Mannschaft habe der TSV "junge, hungrige Spieler, die diese Liga für sich nutzen wollen, vielleicht als ein Sprungbrett nach oben", geholt. Namen, wie in der Vergangenheit, hätten dabei überhaupt keine Rolle gespielt. "Dazu setzen wir ganz stark auf die Spieler, die trotz des Abstiegs bei uns geblieben sind. Mit ihnen wollen wir uns jetzt erst mal in der Bezirksliga etablieren."
Platz vier bis acht wäre laut Delihasan "ein super Ergebnis" und weit genug von unten weg. Denn: "Natürlich haben wir auf dem Schirm, was mit Kleinrinderfeld passiert ist. Das ist uns eine Warnung."
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