Handball, Zweite Bundesliga Männer
TuS Ferndorf – DJK Rimpar Wölfe
(Samstag, 19 Uhr, Stählerwiese Kreuztal)
Zum dritten Mal binnen kürzester Zeit treffen die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe (17. Platz/10:20 Punkte) auf eine Mannschaft, für die einer ihrer früheren Leistungsträger spielt. Nach dem HSC Coburg mit Jan Schäffer und dem HC Elbflorenz mit Michael Schulz geht's nun gegen Lukas Siegler und den TuS Ferndorf (20./4:24), den Tabellenletzten der Zweiten Bundesliga.
Allzu viel habe sich für ihn durch den Wechsel nicht geändert. "Auch Ferndorf ist ein sehr familiär geführter Verein mit einer guten Stimmung in der Halle", berichtet der Waldbüttelbrunner, der nach wie vor an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt Betriebswirtschaft studiert.
Seit dieser Saison läuft Lukas Siegler für die Siegerländer auf. "Ich fühle mich hier sehr wohl, auch wenn es sportlich natürlich alles andere als rosig für uns aussieht", sagt der 24-jährige Rückraumspieler vor dem ersten Duell mit seinen ehemaligen Teamkameraden. Mit vielen habe er noch regelmäßig Kontakt, mit einigen sogar mehrmals in der Woche, sagt Siegler, der von der C-Jugend an bis zu diesem Sommer für die Grün-Weißen aktiv war. "Es ist für mich definitiv ein besonderes Spiel", bekennt er.
Ferndorf wartet seit neun Spielen auf einen Sieg
Anders als in Bayern, wo "große überregionale Sportveranstaltungen" ohne Zuschauer stattfinden müssen, dürfen an diesem Samstag, 11. Dezember, immerhin rund 400 Besucher in die Halle an der Stählerwiese kommen. "Ich habe hier immer gerne gespielt – und tue es natürlich auch jetzt noch", unterstreicht Siegler. Doch die Zeiten haben sich geändert: Mit Rimpar hat er von zehn Zweitliga-Duellen kein einziges gegen den Klub aus dem Kreuztaler Stadtteil verloren. Mit dem TuS wartet Siegler hingegen in dieser Runde seit nunmehr neun Spielen auf den zweiten Sieg.
"Es soll nicht wie eine Ausrede klingen. Aber wir haben großes Verletzungspech", berichtet der emsige Rückraumakteur. "Eine ganze Reihe von Leistungsträgern fällt seit Wochen aus." Immerhin: Siegler, der in den letzten beiden Jahren auch häufig gefehlt hatte, blieb "bis auf das eine oder andere Wehwehchen" von der Misere bisher verschont.
Lukas Siegler erwartet ein kampfbetontes Spiel
So wird er aller Voraussicht nach auch gegen die Wölfe über weite Strecken auf dem Feld stehen – und es auf halblinks wohl mit Steffen Kaufmann und Lukas Böhm zu tun bekommen: "Ich erwarte dem Tabellenstand entsprechend ein sehr kampfbetontes Spiel."
Davon geht auch Wölfe-Trainer Julian Thomann aus, der vor dem Schlusslicht warnt. "Die Ferndorfer sind in praktisch jedem Spiel auf Augenhöhe." Das haben sie in den vergangenen Wochen mehrfach bewiesen. So gingen die Duelle mit den Erstliga-Absteigern Nordhorn-Lingen (22:23), Ludwigshafen (27:27) und Coburg (27:28) allesamt denkbar knapp aus.
"Auch wenn es etwas komisch klingt, aber es hätte nicht viel gefehlt – und wir wären nach den drei Spielen mit sechs Punkten dagestanden", sagt Siegler. Tatsächlich war es nur einer, weshalb die Südwestfalen vor dem Heimspiel gegen Rimpar unter Druck stehen.
Verlieren ist für beide Konkurrenten keine Option
"Für uns ist dieses Spiel ebenfalls sehr, sehr wichtig", sagt Thomann, der diesmal womöglich auf Benedikt Brielmeier und Valentin Neagu verzichten muss. "Wir müssen uns gegenüber Bietigheim noch mal steigern und dürfen uns keine Schwächephasen mehr erlauben. Bisher waren wir immer da, wenn es darauf ankam."
Für Siegler und seine Ferndorfer ist Verlieren ebenso keine Option: "Irgendwann müssen wir mal mit dem Gewinnen anfangen. Sonst wird der Abstand zu groß." Siegler wohnt im nur wenige Autominuten entfernten Siegen. Nach Dortmund ist es von dort aus nur eine Dreiviertelstunde, was ihm sehr gelegen kommt: "Ich bin glühender BVB-Fan und war schon einige Mal mit Teamkollegen im Stadion."