zurück
Fußball: Regionalliga Bayern
Verdiente 1:3-Niederlage gegen Nürnberg: Warum sich der FC 05 Schweinfurt mit Abstiegskampf beschäftigen muss
Die Nullfünfer präsentierten sich gegen die Club-Reserve offensiv viel zu harmlos. Und kassierten einmal mehr ein Gegentor nach einem schlimmen Torwart-Patzer.
Der Blick ins Leere: Der FC 05 verlor verdient 1:3 gegen den 1. FC Nürnberg II, die Schweinfurter (von links Benjamin Hadzic und Adam Jabiri) hatten nicht nur in dieser Szene das Nachsehen.
Foto: Anand Anders | Der Blick ins Leere: Der FC 05 verlor verdient 1:3 gegen den 1. FC Nürnberg II, die Schweinfurter (von links Benjamin Hadzic und Adam Jabiri) hatten nicht nur in dieser Szene das Nachsehen.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:37 Uhr

Dass es für den FC 05 Schweinfurt in der Fußball-Regionalliga endgültig nichts mehr nach oben zu schauen gibt, damit wird er sich abfinden müssen. Das zeigte einmal mehr die phasenweise peinliche 1:3-(0:1)-Niederlage gegen einen 1. FC Nürnberg II, der weder körperlich, noch spielerisch Maßstäbe setzte - vielleicht mal von Leonardo Vonic abgesehen, der nicht zu Unrecht bei den Zweitliga-Profis trainieren darf. Unter dem Strich steht an diesem nasskalten Freitagabend die Erkenntnis, dass es mit diesem Leistungsstand noch sehr viele Pleiten geben wird - und vor allem eines: Abstiegskampf. 

Einer, der nach dem Trauerspiel nicht lange um den heißen Brei herumreden wollte, war Kapitän Adam Jabiri: "Wir waren heute zweikampfschwach und auch technisch schwach", war er selbstkritisch, blickte aber auch auf die lange Verletztenmisere und deren Nachwirkung: "Wir konnten ja kaum wechseln zuletzt, alle gehen auf dem Zahnfleisch. Trotzdem muss man sagen: Nach so vielen Spielen müssen wir anerkennen, dass die Qualität nicht da ist." Und Trainer Christian Gmünder bestätigte frustriert: "Wir haben alles vermissen lassen, keine Körpersprache. Das gibt mir zu denken. Wir hätten heute auch acht Tore bekommen können."

Dabei hatte sich im Vergleich zu den punktlosen Derbys in Aubstadt und gegen die Kickers wenigstens die personelle Situation bei den Schweinfurter erheblich verbessert, auch gegenüber dem enttäuschenden 3:3 in Hankofen: Auf drei Positionen durfte Gmünder tauschen - Jacob Engel für Jannis Rabold, Tim Kraus für Kevin Fery und Lukas Aigner für Georgios Spanoudakis. Drei defensive Neuigkeiten, die sich, wenn überhaupt, defensiv auswirkten in Form eines (nur anfangs) kleinen Bisschen mehr an Stabilität. Auch Lukas Billick und Felix Schwarzholz sind zurück im Team, so dass es diesmal keiner A-Jugendlicher zur vollen Mannschaftsstärke bedurfte.

Die Nürnberger zeigen, wie das Toreschießen ganz simpel klappt

Aber - und zwar ein großes: Im Spiel nach vorne wirkte sich das alles kaum aus. Von einer Böhnlein-Flanke und folgendem Kopfball des Neuzugangs Benjamin Hadzic abgesehen, den FCN -Keeper und Ex-05er Jan Reichert  lässig parierte (22.), passierte da nämlich nichts. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Ex-Cluberer Pascal Moll und wurde durch Marco Zietsch, den Anderen mit FCN-Historie, ersetzt. Wie's geht, hatten da längst die Nürnberger ganz simpel gezeigt: Flanke Niklas Jahn von rechts, Kopfball Vonic - 0:1 (15.).

Dass die Schweinfurter das mit Vehemenz und der von Gmünder angekündigten Attitüde "einer Männer-Mannschaft" zu korrigieren versucht hätten, kann man ihnen beim besten Willen nicht attestieren. Vielmehr verschafften sich die Gäste nun auch ein Plus an Ballbesitz und Chancen. Beim 0:2 nach einer Ecke assistierte freilich Nico Stephan mit einem dicken Patzer; der 05-Keeper griff daneben, und Yunsang Hong sagte per Kopf Dankeschön (50.). All das hätte noch schlimmeres Ausmaß annehmen können, wenn Stephan nicht Nathaniel Browns Distanzschuss über die Latte gelenkt hätte (56.) und Simon Joachims Versuch aus 25 Metern nicht haarscharf vorbei gestrichen wäre (63.).

Kurzzeitige Schweinfurter Hoffnung nach Hadzics erstem Treffer

Die Nullfünfer hatten derweil nicht mehr als eine Halbchance aufzuweisen - Hadzics abgefälschten Schuss, der am Tor vorbei trudelte (58.). Dann aber, erst Mitte der zweiten Halbzeit, zeigten sie, dass da noch Wille in den Körpern steckt. Endlich gewannen sie Zweikämpfe - und wurden schnell belohnt: Nach einer Zietsch-Flanke traf Hadzic per Kopf zum 1:2 (72.) - seine Torprämiere. Ums Haar sogar der Ausgleich hinterher: Nach einem Rabold-Freistoß trafen Adam Jabiri und Lucas Zeller binnen drei Sekunden jeweils nur Gegenspieler (74.).

Jetzt entwickelte sich ein packendes Hin und Her, weil Schweinfurt Mut schöpfte und Nürnberg weiter stürmte, statt den knappen Vorsprung sichern zu wollen. Momente zum Zusammenzucken gab's jedoch vorwiegend vor dem 05-Tor. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass die Gäste den Schlusspunkt setzten: Vonic vollendete einen schönen Angriff in der Nachspielzeit zum 1:3.

Die Statistik des Spiels

Fußball: Regionalliga Bayern Männer
FC 05 Schweinfurt - 1. FC Nürnberg II 1:3 (0:1)
Schweinfurt: Stephan - Landeck (70. Rabold), Zeller, Mihaljevic, Engel (81. Pfarr) - Kraus (53. Schwarzholz), Aigner - Moll (39. Zietsch), Hadzic, Böhnlein - Jabiri.
Nürnberg: Reichert - Yigit (46. Hofmann), Loune, Gundelach, Brown - Wähling (76. Katsianas-Sanchez), Jahn - Joachims (73. Muteba), Kayo (84. Yokana Baram), Hong - Vonic.
Schiedsrichter: Christian Dietz (FC Kronach). Zuschauende: 858. Tore: 0:1 Leonardo Vonic (15.), 0:2 Yunsan Hong (50.), 1:2 Benjamin Hadzic (72.), 1:3 Leonardo Vonic (90.+1). Gelb: Jacob Engel, Kristian Böhnlein, Ivan Mihaljevic, Adam Jabiri / Seyhan Yigit, Yunsang Hong.
Quelle: mib
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Michi Bauer
1. FC Nürnberg
1. Fußballclub Schweinfurt 1905
Adam Jabiri
FC 05 Schweinfurt
FC Nürnberg II
Fußball-Regionalliga Bayern
Kevin Fery
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • woody
    @Marki79
    Neid drückt sich in allererster Linie darin aus, das schlecht zu reden was andere können und was man selbst gerne hätte.
    Sie können den Kickers noch so viel Schlechtes wünschen, Schweinfurt ist und bleibt die zweite Geige (wenn überhaupt).
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • marki79
    Von Neid kann keine Rede sein. Könnte ja genauso gut zu Ihren Kickers ins Stadion. Würde ich aber nie machen, weil es halt einfach nur ein unbedeutender von Onlinedruckereigeldern gepimpter Club ist.
    Minderwertigkeitsgefühle drücken sich aber denke ich dadurch aus, dass man als Fan des Tabellenführer ständig die Berichte des ach so unbedeutenden Clubs aus der Nachbarschaft kommentieren muss.
    Vielleicht weil man an die Tradition dieses Vereins niemals heranreichen wird und neidisch ist?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dallenberg
    .... würden bei S****furt nicht seit Jahren ( schön unerfolgreich ) Gelder eines Onlinemöbelverkäufers in den Verein gestopft, wäre das Flutlicht auf Eurem städtischen Sportplatz schon längst aus !!!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • komsan
    @marki79 Da ist ja einer ganz schön verzweifelt wenn er die Nadel im Heuhaufen sucht. Fakt ist, dass SW Kickers schon lange nicht mehr das Wasser reichen kann.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • marki79
    Schön, dass dann doch immernoch eine Antwort kommt😁
    Macht Spaß mit euch Jungs. Eure Tradition muss man eher wie die Nadel im Heuhaufen suchen🤣
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • martinmex2
    Vor nicht allzu langer Zeit hat sich kein roter getraut etwas über schweinfurt zu schreiben, weil bei euch wirklich alles miserabel lief.
    Ihr wisst also wie schnell es gehen kann.
    Vor der eigenen Tür am Dallenberg kehren. Euer Höhenflug ist mit Sicherheit auch nur eine Momentaufnahme.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Baujahr1959
    Wenn du dir das einredest, ist das deine Sache. Besser wird es dadurch aber auch nicht😊.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    Aber ein laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanger Moment,,....,....,......,
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • komsan
    In der Zellerau freuen sie sich schon nächstes Jahr auf das Derby in der Bayernliga Nord👏👏👏
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    jetzt müsse se entgültig ihr fernrohr wieder auspack, wenn sie die Tabellenspitze seh wolle
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Baujahr1959
    Aber schon Mitte September? Das ganze Elend geht bis 27.05.2023.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    ...undwie sagte noch einer: des Fernrohr ham se weggeschmissen, weil se nimmer nach oben gucken, sondern nach unten; und da brauche se keines 🤣

    einer
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Robert.Tuerke@gmx.de
    Der FC is halt a Depp und die Fans sind sehr leidensfähig. Das hatten wir doch schon mal irgendwo, oder?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • dallenberg
    800 spectators - Respekt !!!!! Am Ende der Saison werden es 400 sein, wie bei Euren blauen Freunden in Wü - Bravo !!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • marki79
    Beim letzten Heimspiel nur noch 1700 Zuschauer beim Tabellenführer am Dalle- bei angeblich 1500 verkauften Dauerkarten.
    Der Trend zeigt klar nach unten, obwohl es sportlich läuft.
    So langsam merkt wohl auch der letzte, dass es nicht mehr gegen Kaiserslautern, sondern gegen Buchbach und Illertissen geht und der Eventfaktor fehlt.
    In ein paar Jahren seid ihr wieder bei den kümmerlichen 300 angelangt, die vor Hollerbach Eure Spiele sehen wollten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Baujahr1959
    Dein Kommentar besteht nur aus Mutmaßungen und ist daher nicht relevant. Sogar die über 1500 nachweißlich, verkauften Dauerkarten werden angezweifelt. Fakt ist das Schweinfurt zur Zeit das schwächste unterfränkische Team, in der Regionalliga Bayern ist - daran sollten die Schnüdel arbeiten das es aus grün/weißer Sicht zukünftig wieder besser wird.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten