Florian Pieper wirkte glücklich. Nicht nur, weil er den Ball nach seinen zwei Toren beim 4:0 (3:0) des FC 05 Schweinfurt gegen den SV Heimstetten als Trophäe ergattert hatte, sondern auch, weil der Fußball-Regionalliga-Meister nach zwölf Gegentoren in den vorherigen sieben Ligaspielen erstmals keins bekommen hatte. "Das war sehr wichtig", meinte er nach dem Abpfiff im VIP-Zelt des Sachs-Stadions, "es war schon sehr geil, wie jeder für den anderen gefightet hat." Von der besten Saisonleistung wollte er allerdings nicht sprechen. "Wir hätten noch mehr Tore schießen können."
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Ja, die Chancen waren da. Doch anders als zuletzt fing sich der derzeitige Tabellenfünfte eben keinen Treffer und vergab weniger Möglichkeiten. Trotzdem ließen die Verantwortlichen, allen voran Trainer Tobias Strobl, die Lehren aus den unbefriedigenden Spielen gegen Burghausen (2:5), Nürnberg II (1:1) und Augsburg II (2:2) nicht außer Acht: Der SV Heimstetten, den Pieper schon nach sechs Minuten nach schöner Vorarbeit seines Sturm-Kollegen Adam Jabiri schockte, hatte nach dem 2:0 durch Daniel Adlung (22.), das wieder Jabiri aufgelegt hatte, seine wohl beste Chance, doch Carl Weser haute den Ball eher in Richtung Abendhimmel statt ins Tor (28.).
Der Trainer spielt den Mahner
"Es hat mir nicht gefallen, dass dieser Tiefenball quer durch den Sechzehner flutscht, ehe er ihn dann über die Kiste zieht", erklärte Strobl, der versprach, das Spiel "nüchtern" analysieren zu wollen. Einige seiner Spieler hatten sich da schon fröhlich ein Bierchen gegönnt. Sie hatten sich zusammengerauft, als deutlich bessere Einheit präsentiert und eben dafür gesorgt, dass manch einer es fast als Beiwerk abtun wollte, dass Thomas Haas nach einem Kopfball von Moritz Hannemann auf der Linie retten musste (66.) und Keeper Bennet Schmidt kurz nach der Pause nach Stefan Reuters Schuss stark pariert hatte (49.). "Unterm Strich war es eine sehr deutliche Kiste. Wir haben über einen langen Zeitraum keine Mittel gefunden, die Bälle auf Jabiri zu verteidigen", resümierte SV-Trainer Christoph Schmitt.
Genau da lag die Krux: Jabiri, derzeit in bestechender Form, war auch am 3:0 durch Pieper (39.) maßgeblich beteiligt und immer wieder Initiator gefährlicher Szenen. "Wir waren als Team gegen den Ball deutlich besser, hatten eine ordentliche Zweikampfquote und haben in der eigenen Hälfte keine Fehler gemacht."
Strobl, der deutlich mannorientierter als gegen Augsburg anlaufen ließ, hatte diesmal ein glückliches Händchen bewiesen – in der Nachspielzeit schlug auch noch der eingewechselte Meris Skenderovic zu. "In der zweiten Halbzeit hatten wir weniger Zugriff, was aber auch der Tatsache geschuldet war, dass Heimstetten ein sehr mutiges Fußballspiel in Ballbesitz aufzieht. Sie hatten die Kontrolle, aber wir haben relativ wenig zugelassen. Es fühlt sich gut und verdient an, aber definitiv nicht in der Höhe", spielte er den Mahner. Denn trotz des Ausrutschers der auf Platz eins stehenden Bayern-Reserve (1:2 beim SV Schalding-Heining) ist noch nichts gewonnen, wenn gegen Eltersdorf am Freitag nicht nachgelegt wird. Und das weiß der 33-Jährige eben auch ganz genau.