"Drei Punkte sind ein Muss!" hatte Tobias Strobl, Coach des FC 05 Schweinfurt, vor dem Fußball-Regionalliga-Duell mit dem SV Heimstetten gefordert, ehe er "in unserer Situation" nachschob. Seine Mannschaft hatte verstanden – und beim 4:0 (3:0) nach 22 Minuten schon den Sack zugemacht. Daniel Adlung hatte nach einer schicken Eckball-Variante das 2:0 erzielt, Florian Pieper war schon nach sechs Minuten die Führung gelungen. Mit Blick auf die vergangenen Spiele ungewohnt, aber deswegen nicht minder befreiend.
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So merkte man förmlich, wie den Nullfünfern ein ganzer Steinbrocken vom Herzen fiel, nachdem Sturmtank Adam Jabiri einen langen Ball auf Pieper weiterleitete und der trocken eingeschoben hatte. Der 37-Jährige blieb hernach weiter ein Aktivposten, legte erneut auf Pieper ab (14., drüber), und bediente Adlung – gar zwei Mal: Zunächst verzog der Ex-Fürther noch (17.), nach der Ablage in Folge einer kurzen Ecke des in die Startelf gerückten Tim Kraus schlenzte er die Kugel sehenswert ins Toreck (22.).
Das gab Sicherheit, ein Gefühl, das man bei den Gastgebern zuletzt vermisste – auch wenn der Heimstettener Carl Weser aus fünf Metern frei vor Torwart Bennet Schmidt eine Riesenchance hatte, das Leder aber aus unerfindlichen Gründen weit drüber jagte (28.). Strobls Team blieb ruhig, Jabiri legte noch einmal für Pieper auf – 3:0 (39.).
Keeper Schmidt mit großartigem Reflex
Nach der Pause konnte sich dann auch Schmidt auszeichnen, der gegen Stefan Reuter nach einer Vorlage des Ex-Schweinfurters Mohamad Awata einen Riesenreflex auspackte (49.). Es passte – jedoch so gar nicht für SV-Trainer Christoph Schmitt, der den sonst so starken Kapitän Lukas Riglewski schon nach einer blassen ersten Hälfte runternahm.
Doch das nutzte nichts: Schweinfurt ließ den Gegner laufen, jedoch auch ein paar Chancen liegen – die beste in dieser Phase hatte Pieper (51.), was angesichts des Spielstands anders als zuletzt wirklich nicht ins Gewicht fiel.
Haas muss noch auf der Linie klären
Aber trotzdem fiel fast noch ein Gegentor. Nach einem Eckball des eingewechselten Sebastiano Nappo bekam der herausstürmende 05-Keeper Schmidt den Ball nicht zu fassen, der zur zweiten Hälfte gekommene Moritz Hannemann köpfte – Thomas Haas klärte den Ball auf der Linie (66.), ehe erneut Hannemann frei vor Schmidt auftauchte (68.).
Das gab den Oberbayern ein bisschen Rückenwind, die Schweinfurter setzten angesichts der sich bietenden Freiräume auf Konter, die allerdings oft nicht so richtig gut ausgespielt wurden. Doch das störte die Gastgeber um Matchwinner Jabiri, der nach 75 Minuten frühzeitig Feierabend machen durfte, nicht im Geringsten. Sie schritten nach dem 4:0-Schlusspunkt durch Meris Skenderovic (90.+1) und dem Abpfiff zufrieden Richtung Fans – ein Gang, der zuletzt nicht immer leicht gewesen war. "Es ist ja nicht so, dass die letzten Spiele schlecht waren", erklärte Jabiri, "es hat an Kleinigkeiten gelegen. Heute ist es gut gelungen, in der eigenen Hälfte keine Fehler zu machen, die unsere Gegner zuletzt stark gemacht hatten." Dass sein Trainer trotz des Kantersiegs noch warnte, man habe noch "viele Baustellen", dürfte an diesem Abend dann doch ein bisschen verhallt sein.