
Erstmals in dieser Saison sechs Punkte an einem Wochenende und doch kein freudestrahlender Semjon Bär bei der anschließenden Pressekonferenz? "Er hat Fieber", erklärte der Sportliche Leiter des ERV Schweinfurt, Gerald Zettner, das Fehlen seines Trainers. Der spannende Spielverlauf zuvor beim 5:4-Sieg in der Bayernliga-Abstiegsrunde gegen EA Schongau hatte dabei am Sonntagabend sicher nicht zur Genesung Bärs beigetragen.
Denn die Schweinfurter verspielten beinahe eine 5:2-Führung. "Wir haben es sicher spannender gemacht, als wir es wollten", befand Zettner, der eine über weite Strecken dominante Leistung der Mighty Dogs gesehen hatte. Trotz eines 0:2-Rückstands spielten die Hausherren ruhig weiter und drehten durch teilweise hervorragend herausgespielte Treffer die Partie. Dennoch brauchte es in den Schlussminuten eine starke Leistung von Goalie Benedict Roßberg, um sich für die gute Leistung zu belohnen.
"Wir haben jetzt einen ganz guten Lauf. And auch die Luft, befreiter aufspielen zu können. So ein Spiel wäre uns in der Vorrunde wahrscheinlich noch weggekippt", konstatiert Zettner eine Steigerung nicht nur bei den Ergebnissen.
Eine Säule dabei ist sicherlich Simon Knaup, der der Abwehr Stabilität verleiht. Drei Siege aus vier Spielen – das ist die persönliche Bilanz des Routiniers, der seinem Comeback aber körperlich Tribut zollte. "Samstag hat es sich angefühlt, als wäre ich Freitag mit einem Lkw zusammengestoßen", wies der Verteidiger darauf hin, dass er am Freitag beim 6:2-Auswärtssieg in Dorfen großen Aufwand hatte treiben müssen. Zwei Tage später beim Sieg gegen Schongau hatte er die Anstrengungen aber weggesteckt.
Partie ist für Sean Fischer früh zu Ende
Da musste Knaup mehr Eiszeit nehmen, als es normalerweise nötig gewesen wäre. Denn mit Sean Fischer fehlte ein weiterer erfahrener Verteidiger aufgrund einer Sperre aus dem Freitagsspiel in Dorfen. Verletzungsbedingt noch nicht eingeplant, war Fischer auf den letzten Drücker doch noch mitgefahren, um nach sieben Minuten bereits wieder die Segel streichen zu müssen.
Grund war eine Matchstrafe wegen eines Checks gegen den Kopf. "Das war keine Absicht von Sean, und der Gegenspieler konnte nach einer Behandlungspause auch weiterspielen", bewertet Zettner die Szene und hofft auf eine Sperre, die nicht über drei Partien hinausgeht.
Zum Zeitpunkt der Hinausstellung war die Partie 1:1 gestanden und somit ergebnistechnisch auf Messers Schneide. "Das war wahrscheinlich das wichtigste Spiel der bisherigen Saison", so Zettner, dem vor allem gefiel, dass die Mighty Dogs souverän weiterspielten und ab dem zweiten Drittel drückend überlegen waren. Mit dem Effekt, dass sie bis auf 5:1 davonzogen und letztlich nichts anbrennen ließen.
Eishockey: Bayernliga Abstiegsrunde
ESC Dorfen – ERV Schweinfurt 2:6 (1:1,0:1, 1:4)
Schweinfurt: Roßberg –Ribarik, Marquardt, Herzog, Knaup, Kleider, Fischer – Cermak, Hood, Heckenberger, Bares, Asmus, Ewald, Grüner, Schlick, Weise, Münzberg.
Tore: 0:1 (1.) Kevin Heckenberger (Kevin Marquardt, Dylan Hood), 1:1 (3.) Sandro Schroepfer (Christof Hradek), 1:2 (37.) Heckenberger (Alexander Asmus), 1:3 (44.) Hood (Tomas Cermak, Felix Ribarik), 1:4 (47.) Cermak (Heckenberger, Hood), 1:5 (48.) Pavel Bares (Asmus, Simon Knaup), 2:5 (49.) Schroepfer (Hradek, Erik Walter), 2:6 (57.) Hood (Cermak, Heckenberger).
Strafminuten: 10/6 + 25 Fischer.
Schiedsrichter: A. Drazic/F. Fröhlich (K. Haas/D. Dobis).
Zuschauende: 99.
ERV Schweinfurt – EA Schongau 5:4 (1:2, 3:0, 1:2)
Schweinfurt: Roßberg – Ribarik, Marquardt, Herzog, Knaup, Kleider, Fedorovskih – Cermak, Hood, Heckenberger, Bares, Schlick, Ewald, Grüner, Weise, Münzberg, Masel.
Tore: 0:1 (7.) Kevin Steiner (Ville Saloranta, Mathieu Newcomb), 0:2 (16.) Ferdinand Hummel (Philipp Keil, Marco Munzig), 1:2 (19.) Cermak (Hood), 2:2 (21.) Marquardt (Hood, Heckenberger 5-4), 3:2 (29.) Cermak (Hood, Knaup), 4:2 (38.) Hood (Cermak, Heckenberger), 5:2 (42.) Maritz Schlick (Leonardo Ewald, Lucas Kleider), 5:3 (44.) Steiner (Saloranta, Newcomb), 5:4 (53.) Saloranta (Newcomb, Steiner 5-4).
Strafminuten: 8/8.
Schiedsrichter: M. Reitz/P. Sintenis (J. Richter/P. Roeder).
Zuschauende: 370.