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Eishockey
Party, Familie - und dann? Schweinfurter Eishockey-Profi Dominik Bokk nach der deutschen Meisterschaft mit den Eisbären Berlin
Im Februar war der Schweinfurter Profi nach Berlin in die DEL gewechselt. Warum er nach Hause und nicht zur WM fährt. Und wie es mit der Karriere in den USA weiter geht.
Siegtor im dritten Final-Spiel: Der Schweinfurter Dominik Bokk (Mitte) lässt sich von den Teamkollegen feiern für seinen Treffer zum 2:1-Erfolg über München. Zwei Tage später feierten die Eisbären Berlin den Gewinn der deutschen Meisterschaft.
Foto: dpa/Andreas Gora | Siegtor im dritten Final-Spiel: Der Schweinfurter Dominik Bokk (Mitte) lässt sich von den Teamkollegen feiern für seinen Treffer zum 2:1-Erfolg über München.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:21 Uhr

Ein guter Plan: "Erst einmal ausgiebig feiern. Dann Urlaub gönnen und Zeit mit der Familie verbringen. Das ist ganz wichtig für mich." Der Schweinfurter Eishockey-Profi Dominik wurde mit den Eisbären Berlin deutscher Meister – für die Berliner war es der neunte DEL-Titel. Für Bokk, der aus der Nachwuchsarbeit des ERV Schweinfurt stammt, der erste in Deutschland. Mit den Växjö Lakers gewann er bereits einen nationalen Titel in Schweden. Am Mittwochabend siegte er mit den Eisbären im vierten Play-off-Finalspiel beim EHC Red Bull München mit 5:0 und holte damit den notwendigen dritten Sieg in der Serie. Der 22-jährige Bokk war im Februar für den Saisonendspurt auf Leihbasis aus der Organisation seines NHL-Clubs Carolina Hurricanes zu den Eisbären Berlin gewechselt.

Der deutsche Titel hat für den Stürmer einen deutlich höheren Stellenwert als der in Skandinavien in der Saison 2017/18. Da war Bokk eigentlich für das Jugend-Team verpflichtet, aber durch gute Leistungen in die A-Mannschaft befördert worden. In den Play-offs kam er jedoch nicht mehr zum Einsatz. "Da war ich nicht so integriert. Das hier mit Berlin ist was anderes, das ist schon geil. Das war in den letzten Monaten unser großes Ziel. Ich war dabei. Und jetzt haben wir es geschafft."

Bokk steuert in der Finalserie den Siegtreffer im dritten Spiel bei

Bokk hatte einen überragenden Einstand in der Hauptstadt, traf gleich im ersten Spiel beim 6:2 gegen Krefeld zum 1:0. Auch in den Play-offs gelang ihm ein Treffer, ein bedeutender obendrein: der entscheidende zum 2:1-Sieg im dritten Finalspiel am Montagabend. Zudem steuerte er in seinen zwölf Einsätzen einen Assist bei. Am Mittwochabend im entscheidenden Spiel kam der Schweinfurter zwar zum Einsatz, blieb jedoch ohne Tor. Nach den drei vorangegangenen hart umkämpften Partien in der Best-of-five-Serie sorgten Tore von Matthew White (9./37./60. Minute), Frans Nielsen (25.) und Marcel Noebels (26.) diesmal vorzeitig für den nötigen dritten Sieg. Die Münchner verzweifelten immer wieder am herausragend haltenden Nationalkeeper Niederberger, der zur neuen Saison zum EHC wechseln soll.

Den goldenen Pokal in Händen: Ausgelassen feierten die Eisbären Berlin ihren Titelgewinn nach dem dritten Sieg im vierten Play-off-Spiel gegen Red Bull München.
Foto: dpa/Peter Kneffel | Den goldenen Pokal in Händen: Ausgelassen feierten die Eisbären Berlin ihren Titelgewinn nach dem dritten Sieg im vierten Play-off-Spiel gegen Red Bull München.

Die Münchner konnten in einer erneut von der Corona-Pandemie beeinträchtigten DEL-Saison nur Spiel eins der Finalserie gewinnen. Sie verpassten den vierten Titelgewinn nach dem Hattrick von 2016 bis 2018 deutlich. Dafür war der Titelverteidiger und souveräne DEL-Hauptrundensieger von Trainer Serge Aubin zu stark. Die Eisbären zogen mit dem neunten Titel an den je achtfachen Meistern Düsseldorf, Köln und Mannheim vorbei. Ob Dominik Bokk auch in der Saison 2022/23 für die Berliner spielen wird, ist "noch völlig offen. Wo ich dann spiele, wird sich den Sommer über entscheiden." Ob Berlin für den Moment, das Frühjahr 2022, die richtige Wahl gewesen sei, beantwortet er knapp und eindeutig: "Ja!"

133 Einsätze in Schwedens Eliteliga und ein NHL-Engagement

Bokk, der 2019 sein Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft gegeben hatte, dort zuletzt jedoch keine Berücksichtigung mehr fand und auch nicht im Kader für die vom 13. bis 29. Mai in Finnland stattfindende Weltmeisterschaft steht, wurde zunächst beim ERV Schweinfurt ausgebildet, ehe er 2014 in die Jugend des Kölner EC gewechselt war. 2017 ging er nach Schweden, wo er in Växjö seinen Durchbruch im Erwachsenenbereich feierte.

Beim NHL-Draft 2018: Dominik Bokk zusammen mit seinen Eltern.
Foto: Bokk | Beim NHL-Draft 2018: Dominik Bokk zusammen mit seinen Eltern.

Im NHL Draft 2018 sicherten sich die St. Louis Blues die Rechte am 1,87 Meter großen Flügelstürmer, transferierten ihn aber ein Jahr später zu den Carolina Hurricanes. Es folgten Ausleihen nach Schweden zu Växjö, Rögle BK sowie Djurgårdens IF, insgesamt kam der Unterfranke auf 133 Einsätze in Schwedens Eliteliga. Bei der U-20-WM war Bokk mit sechs Toren und zwei Assists maßgeblich am Verbleib Deutschlands in der A-Gruppe beteiligt. Vor der Leihe nach Berlin wurde er in der Organisation der Carolina Hurricanes bei deren Farmteam, den Chicago Wolves, in der American Hockey League (AHL), der zweithöchsten nordamerikanischen Liga eingesetzt.

 
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