4:0, 1:4 und 6:0 – durch die Niederlage im zweiten Play-Off-Spiel gegen Kasachstan hat es die deutsche U-20-Nationalmannschaft zwar noch einmal spannend, letztlich aber den Klassenerhalt in der A-Gruppe der Eishockey-Weltmeisterschaft souverän perfekt gemacht. Mit seinen beiden Toren zur beruhigenden 2:0-Führung im entscheidenden dritten Vergleich hatte daran ein Schweinfurter großen Anteil: Dominik Bokk, einst beim ERV ausgebildet, inzwischen in der ersten schwedischen Liga aktiv und mit einem NHL-Vertrag ausgestattet.
- Dominik Bokk über seinen Traum von der NHL
Bei der Junioren-WM in Tschechien war Bokk einer der auffälligsten deutschen Spieler und letztlich mit sechs Toren und zwei Assists Top-Scorer des Teams, das zunächst als Aufsteiger sogar vom Viertelfinale hatte träumen dürfen. In der stark besetzten Vorrundengruppe A hatten die Deutschen zu Auftakt die USA beim 3:6 am Rande einer Niederlage, anschließend gelang mit dem 4:3 gegen den Gastgeber eine faustdicke Überraschung. Trotz guter Leistung setzte es dann aber eine 1:4-Niederlage gegen Kanada, ehe beim 1:6 gegen Russland die Kräfte schwanden. Dass am Ende Kanada durch ein 4:3 im Endspiel gegen Russland Weltmeister wurde, zeigte jedoch, dass die DEB-Auswahl die deutlich stärkere Gruppe erwischt hatte.
Positives WM-Fazit
Stürmer Bokk, der als Elfter nur knapp nicht unter die Top-Ten der besten WM-Scorer gekommen ist, war mit dem Klassenerhalt („der Erfolg ist auch für das deutsche Eishockey sehr wichtig“) und seiner eigenen Leistung („ich wollte möglichst viele Tore schießen und helfen, so viel Spiele wie möglich zu gewinnen“) hoch zufrieden. Der 19-Jährige wird nicht umsonst als eines der größten deutschen Talente gehandelt, immer wieder mit Ausnahmespieler Leon Draisaitl in einem Atemzug genannt und durfte im April 2019 im Vorfeld der WM in der A-Nationalmannschaft debütieren.
Aktuell spielt Bokk, der mit den Växjö Lakers auch schon schwedischer Meister geworden ist, noch für Rögle BK in der schwedischen Eliteliga. Als derzeit Tabellen-Fünfter mit nur drei Zählern Rückstand auf den Zweiten läuft es für das Team recht gut, sich selbst sieht der gebürtige Schweinfurter „auf einem guten Weg“. In die Zukunft schaut er mit Bedacht: „Pläne für die kommende Saison gibt es noch keine, das wird erst nach dieser Saison entschieden.“
Wechsel zu Carolina Hurricanes
Gemeint ist damit seine anvisierte Kariere in der nordamerikanischen Profiliga NHL. Im Draft, dem Talent-Auswahlverfahren der Liga, war Bokk 2018 von Stanley-Cup-Sieger St. Louis Blues bereits in der ersten Runde an Position 25 gezogen worden – ein beeindruckender Beleg für seine Perspektiven. Inzwischen wurde der Flügelstürmer jedoch gegen Spitzen-Verteidiger Justin Faulk getauscht und steht somit bei den Carolina Hurricanes unter Vertrag. Gut möglich, dass er da bereits in der Saison 2020/21 zum Zug kommt.