Er galt als ganz großes Talent des deutschen Eishockeys, sein Name fiel in einem Atemzug mit Leo Draisaitl - dann wurde es etwas stiller um Dominik Bokk. Nun taucht der aus Schweinfurt stammende Stürmer bei der ersten Adresse in der DEL auf: Der 22-Jährige wechselte für den Saisonendspurt auf Leihbasis aus der Organisation seines NHL-Clubs Carolina Hurricanes zum amtierenden deutschen Meister und Tabellenführer Eisbären Berlin. In seinem ersten Einsatz am Sonntagabend gelangen ihm beim 6:2-Sieg gegen Krefeld ein Treffer und zwei Assists.
„Ich danke den Eisbären Berlin für die Möglichkeit, freue mich auf die neue Herausforderung", kommentierte Bokk seinen Wechsel in die Hauptstadt. Und meinte zum geglückten Einstand: „Hier konnte ich mein Spiel zeigen. Ich denke, das ist der Unterschied.“ In der zweitklassigen nordamerikanischen AHL, wo er seit der Saison 2020/21 an das Hurricanes-Farmteam Chicago Wolves ausgeliehen war, hatte er nicht die gewünschte Spielzeit bekommen. „Dominik ist ein Top-Spieler mit viel Offensivqualität. Einerseits weiß er, wo das Tor steht. Andererseits kann er seine Mitspieler sehr gut in Szene setzen", sagt Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer. Bokk hat einen Vertrag bis Saisonende, kann von den Hurricanes laut einer Klausel jedoch bis 11. März zurückberufen werden.
Durchbruch in Schwedens Eliteliga
Bokk, der 2019 sein Debüt in der deutschen A-Nationalmannschaft gegeben hatte, dort zuletzt jedoch keine Berücksichtigung mehr fand, wurde zunächst beim ERV Schweinfurt ausgebildet, ehe er 2014 in die Jugend des Kölner EC gewechselt war. 2017 ging er nach Schweden, wo er bei Meister Växjö Lakers seinen Durchbruch im Erwachsenenbereich feierte.
Im NHL Draft 2018 sicherten sich die St. Louis Blues die Rechte am 1,87 Meter großen Flügelstürmer, transferierten ihn aber ein Jahr später zu den Carolina Hurricanes. Es folgten Ausleihen nach Schweden zu Växjö, Rögle BK sowie Djurgårdens IF, insgesamt kam der Unterfranke auf 133 Einsätze in Schwedens Eliteliga. Bei der U-20-WM war Bokk mit sechs Toren und zwei Assists maßgeblich am Verbleib Deutschlands in der A-Gruppe beteiligt.