Es war ein verlängertes Wochenende wie gemalt für die Bayernliga-Ringer des RSV Schonungen. Am Samstag holte sich der RSV vor 250 Zuschauern in der heimischen Paul-Karl-Mai-Halle mit 24:10 den Derbysieg gegen den TV Unterdürrbach. Zwei Tage später, an Allerheiligen, ließen die Schonunger dann auch noch einen deutlichen 40:0-Sieg im Nachholkampf gegen den ASV Hof folgen.
"Das Derby war supergut", freute sich RSV-Trainer Marco Greifelt noch zwei Tage später. Gleich sechs Kämpfe konnten die Schonunger mit 4:0, also der höchsten Punktzahl, für sich entscheiden. Der Kampf im Freistil bis 61 Kilogramm zwischen dem Schonunger Lins Gerhardt und dem Unterdürrbacher Rustam Eirich wurde für die Heimmanschaft gewertet, da Eirich wortwörtlich für zu leicht befunden wurde, er hatte Untergewicht.
Trotz der "Klatsche" sind die Gäste zufrieden
Das Zünglein an der Waage war dieser kleine Fauxpass (Eirich gewann eigentlich den Kampf auf der Matte) letztlich aber nicht. Nach dem Unentschieden im Hinkampf entschieden die Schonunger das zweite Duell nun deutlich mit 24:10 für sich. "Letztendlich haben wir einfach einen echt guten Tag erwischt", freut sich Greifelt.
Wirklich niedergeschlagen zeigte sich aber auch sein Gegenüber, Julian Hemmerich, Trainer des TV Unterdürrbach, nicht, der das Aufeinandertreffen richtig einzuordnen weiß. "Das Ergebnis ist natürlich eine Klatsche", stellt er ohne zu zögern fest. "Mit der Leistung grundsätzlich war ich aber zufrieden."
Die kurzfristigen Ausfälle von Daniel Hoepstein und Erik Kamm sorgten dafür, dass das ohnehin aktuell ersatzgeschwächte Unterdürrbacher Team eigentlich ohne eine realistische Chance auf einen Derby-Sieg begleitet von über 100 Fans zum Lokalrivalen reiste. "Wir wollten aber zumindest einen anständigen Kampf bieten", erklärt Hemmerich, der gegen den starken Schonunger Tobias Hofmann selbst auf die Matte ging und dabei nach technischer Überlegenheit des Gegners verlor.
"Schonungen ist in der Breite so stark, dass man die auch nur mit voller Kapelle gefährden kann", betont Hemmerich seinen Respekt vor dem Rivalen. Mit den fünf (bzw. offiziell vier) Siegen in zehn Einzelkämpfen war er absolut einverstanden. "Aber die Niederlagen fielen viel zu hoch aus." Mehr war aus Unterdürrbacher Sicht mit diesem Aufgebot alles in allem einfach nicht zu holen. "Es war eine super Stimmung in der Halle – und der Kampf von Anfang bis Ende fair", betont der Unterdürrbacher.
Vier Siege in fünf Partien als Ziel gesetzt
Für die ausstehenden fünf Kampftage werden die Unterdürrbacher Ringer sich aber noch einmal einiges vornehmen, verspricht der Coach. "Der Saisonstart ging gewaltig in die Hose, mit den letzten Kämpfen bin ich dafür aber zufrieden." Bislang gelang es noch nie, in Bestbesetzung auf die Matte zu gehen. Platz fünf in der Endabrechnung würde Hemmerich unterschreiben.
Nach dem Dämpfer im Derby rechnet er sich in vier der letzten fünf Kämpfe Siegchancen für den TVU aus. Das Duell am kommenden Wochenende gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter SC Oberölsbach, "gegen die bislang keiner eine Chance hat", sieht man eher als "Bonuskampf".
Die aktuelle Form halten
Erfolgreicher verläuft die Runde des RSV Schonungen. Das Saisonziel "gute Kämpfe zu zeigen", geht bislang voll auf. Mit dem klaren 40:0 gegen dezimierte Hofer konnte am Montag der bereits fünfte Saisonerfolg eingefahren werden. "Jetzt wollen wir so weitermachen und noch so viele Kämpfe wie möglich gewinnen", erklärt Greifelt. "Ich hoffe, wir können unsere Form halten." Weiter geht es für die RSV-Ringer am kommenden Samstag auswärts beim SC 04 Nürnberg.