Das lange Warten hat am Samstag endlich ein Ende. Nach 21 Monaten kehren die Ringer des RSV Schonungen zurück auf die Matte. Nachdem die vergangene Runde noch aufgrund des Pandemiegeschehens ausfallen musste, geht es jetzt tatsächlich im Spielbetrieb weiter. Zum Bayernliga-Auftakt trifft der RSV am Samstagabend (19.30 Uhr) in der heimischen Paul-Karl-Mai-Halle auf den Titelfavoriten SC Oberölsbach.
Als die Schonunger im Juni nach siebenmonatiger Pause zumindest wieder ins Mannschaftstraining einsteigen durften, war in den ersten Einheiten "schon noch etwas der Rost dran", gibt RSV-Trainer Marco Greifelt zu.
Drei Kästen Bier als Laufprämie
Das Pensum in den Einheiten wurde behutsam gesteigert, in der Zwangspause hielten sich die Sportler mit einem von bayerischen Ringer-Vereinen gemeinsam gestalteten und organisierten Online-Krafttraining fit sowie mit einem internen Laufwettbewerb "Alt gegen Jung". "Jung" holte sich mit 200 Kilometern Vorsprung den Sieg und die darauf verwetteten drei Kästen Bier, verrät Greifelt, der zur unterlegenen Gruppe gehörte.
Eine Anekdote aus einer gefühlt ganz anderen Zeit. Die Ringer dürfen mittlerweile ihrem eigentlichen Sport auf der Matte nachgehen. Mit der Vorbereitung, die ohne nennenswerter Einschränkungen im Training stattfinden konnte, zeigt sich Greifelt "top zufrieden". "Wir konnten eigentlich schnell wieder ziemlich normales Training machen", berichtet auch RSV-Ringer Tobias Hofmann.
Mittlerweile müssen die Athleten für die Einheiten und auch für den anstehenden Kampftag die 3G-Regelung beachten. Aber im Kader seien ohnehin die meisten Sportler geimpft.
"Ich habe richtig Bock", sagt Hofmann, einer der stärksten Kämpfer des RSV, vor dem Start: "Die fast zwei Jahre, in denen wir nicht ringen durften, haben das eher noch einmal verstärkt. Ich bin einfach kein Läufer. Das ist für mich immer eine Quälerei. Es gibt für mich nichts Geileres als Ringen."
Von Auflösungserscheinungen kann beim RSV trotz der langen Abstinenz auf der Matte absolut keine Rede sein. Erstmals seit 2017 wird nämlich auch wieder eine zweite Mannschaft in der Gruppenliga gestellt, in der vor allem den jungen Ringern eine Möglichkeit geboten werden soll, Erfahrungen zu sammeln. Ihren ersten Kampftag hat die Zweite am Samstag (vor der Ersten) und ab 18.15 Uhr die zweite Mannschaft des SC Oberölsbach zu Gast.
Aufgrund der fehlenden Wettkämpfe wird es jedoch spannend, zu beobachten, auf welchem Niveau die einzelnen Kämpfer sich nach der langen Pause befinden. "Nicht absteigen", ist für die Schonunger Mannschaft laut Trainer Thomas Rösner erstmal das übergeordnete Saisonziel. "Wir wollen gute Kämpfe zeigen", ergänzt Greifelt.
Am liebsten würde der RSV auch im oberen Tabellendrittel mitmischen. Und – wenn möglich – auch zwei Derby-Siege einfahren. Nach über 15 Jahren treffen die Schonunger in der Liga erstmals wieder auf den Nachbarn TV Unterdürrbach. Zum ersten Aufeinandertreffen kommt es bereits am zweiten Kampftag am 11. September in Unterdürrbach. Dort, genauso wie beim Heimkampf gegen Oberölsbach, gilt für die Zuschauer Maskenpflicht sowie die 3G-Regelung.