Die 40-Punkte-Marke hätte fallen sollen, doch sie fiel nicht: Mit einer 0:2-(0:0)-Niederlage bei der SpVgg Greuther Fürth verpasste der FC 05 Schweinfurt am Ende doch klar die intern als Sicherheitslinie postulierte Zahl und ging drei Tage nach dem 1:0-Sieg bei Eintracht Bamberg leer aus. Während die Nullfünfer mit einem minimalen Restrisiko auf Rang sechs verharren, machte die Zweitliga-Reserve einen wichtigen Schritt, sich über kurz oder lang ebenfalls in der Fußball-Regionalliga Bayern der Abstiegsängste zu entledigen.
An der Auslinie musste die Fürther U23 auf ihren etatmäßigen Trainer verzichten: Petr Ruman fehlte gesperrt und war nur Tribünengast. Weil der 47-jährige Ex-Kleeblatt-Profi am Wochenende bei der 0:1-Niederlage gegen Wacker Burghausen in den Augen des Schiedsrichters ein bisschen arg vehement eine Szene in der 37. Minute kritisiert hatte, als SpVgg-Torwart Dimitrios Gkoumas ungeahndet angegangen worden sein soll. Für die Fürther war es nach zuvor vier Punktspiel-Siegen in Folge die erste Niederlage.
Am Dienstagabend wurde das Team folglich von Co-Trainer Thorsten Götzelmann gecoacht. Der Wiesentheider kehrt im Sommer als Cheftrainer zurück zum TSV Abtswind, wo er aktuell schon für die sportliche Leitung zeichnet. In seiner derzeitigen Funktion in Fürth freilich sah er zwei Mannschaften, die sich so gar nicht ähnlich waren. Seine, technisch beschlagen und flink, versuchte sich in der offensiven Spielgestaltung, ohne dass das jedoch sonderlich zwingend ausgesehen hätte. Auf der anderen Seite der FC 05: Von Trainer Marc Reitmaier auf kompaktes Mittelfeld und kompromisslose Abwehrarbeit gebimst, beschränkten sich die Schweinfurter auf Konter.
Zwei Riesenchancen von Dominik N'gatie und Fabio Bozesan
Von denen einer zwingend das 0:1 hätte bedeuten müssen: Kristian Böhnlein schickte Linksaußen Dominik N'gatie, der für Taha Aksu in die Startformation gerutscht war; doch der zog ein artistisch gedachtes, aber schlampig gemachtes Lupferchen einem Abschluss ins Eck vor (18.). Nicht minder vielversprechend: Nach Fery-Hereingabe scheiterte Fabio Bozesan, der anstelle von Adam Jabiri in der Spitze auflief, am famos reagierenden Gkoumas (37.). Was doppelt schmerzte: Denn mit der einzigen effektiven Fürther Offensivszene erzielte Sebastian Müller mit einem überragenden Schlenzer das 1:0, nachdem er 05-Linksverteidiger Nils Piwernetz ausgetanzt hatte (45.).
Dass Jabiri, anders als noch am Samstag im Schweinfurter Lager nach dem Spiel in Bamberg angenommen, zumindest im Aufgebot stand, lag an einem Rechenfehler der Verantwortlichen. Er hat erst vier Gelbe und war nicht gesperrt. Da der 39-Jährige erst spät von einem Termin in seinem Beruf als Architekt weggekommen und privat nachgefahren war, nahm er zunächst nur auf der Bank Platz.
Luca Trslic handelt sich binnen zwei Minuten eine Gelb-Rote ein
Er kam dann zwar in einem Dreier-Wechsel zusammen mit Tom Feulner und Taha Aksu doch noch, doch dieser Schachzug von Reitmaier führte kurz darauf bereits ins Leere, weil sich Innenverteidiger Luca Trslic binnen zwei Minuten eine Gelb-Rote einhandelte (64.). In Unterzahl kassierte man durch Qualid Mhamdi noch das zweite Gegentor (73.). Unter dem Strich verdient, weil die Gäste nach der Pause trotz unermüdlichen Supports der mitgereisten 40 Fans kämpferisch abbauten und nach vorn überhaupt nichts mehr zustande brachten.
Fußball: Regionalliga Bayern
SpVgg Greuther Fürth - FC 05 Schweifurt 2:0 (1:0)
Fürth: Gkoumas - Mhamdi, Fobassam (86. Duah), Schlicke, Prib - Littig - Müller (80. Fries), Adlung (90. Mostofi), Angleberger (68. Reyes), Popp (46. Götzelmann) - Bornschein.
Schweinfurt: Wenzel - Mahmouti, Frisorger, Trslic, Piwernetz (82. Anapak) - Fery (61. Feulner), Böhnlein - Sturm, Istrefi (61. Jabiri), N'gatie (61. Aksu) - Bozesan (78. Tonzi).
Schiedsrichter: Elias Tiedeken (TSV Neusäß). Zuschauende: 355. Tore: 1:0 Sebastian Müller (45.). Gelb-Rot: Luca Trslic (62.).