Diese 1:2-Niederlage bei Eintracht Bamberg war eine Überraschung. Dass eine solche kommen würde, ist indes keine. Der Verein hatte sich darauf vorbereitet. Beim FC 05 Schweinfurt sind sie sich in moderater Erwartungshaltung im Klaren, eine Mannschaft zu haben, die vorne mitspielen kann. Die jedoch nicht annähernd so souverän durch die Fußball-Regionalliga Bayern pflügen wird können wie in der Vorsaison die Würzburger Kickers.
Jetzt ist die kleine Auftaktserie schon vor den vermeintlich kniffligeren Aufgaben durch eine fußballerisch überschaubare Bamberger Mannschaft gestoppt worden. Ein Lernbeispiel. Gegner dieser Machart werden noch viele kommen. Dem FC 05 fehlt die hohe individuelle Qualität der Meister vergangener Spielzeiten, die eigene von 2021 inbegriffen, um mit ein, zwei cleveren Aktionen eklige Spielentwicklungen verlässlich gerade rücken zu können.
Jetzt kommen die Aufgaben gegen ähnlich ambitionierte Bayreuther sowie anschließend im Pokal-Wettbewerb gegen Aubstädter, gegen die es, nicht nur wegen deren Sieg vom Wochenende, nicht selbstverständlich so geschmeidig werden dürfte wie beim 2:0 zum Rundenauftakt. Jetzt kann und muss der FC 05 sich selbst die generelle Richtung vorgeben. Immerhin steht Ende August noch das Spiel beim aktuellen Primus Illertissen an – mit dem man sich durchaus auf Augenhöhe sieht.
Ein spannender Monat. Den sich die Schweinfurter mit gewiefter Kaderplanung und Team-Mentalität erarbeitet haben. Der das Geleistete jedoch auf den Prüfstand hebt. Bamberg macht nicht alles schlecht, es ist aber auch nicht alles gut. Das 05-Spiel ist strukturiert – und deswegen leicht für destruktivere Gegner zu lesen. Raffiniertere Standards und Wucht im Schienenspiel täten gut. Überraschungsmomente eben.