Im Unternehmens-Deutsch wird von einer Challenge gesprochen, wenn irgendwas zwischen Problem und Herausforderung gemeint ist. Passt in einer Post-Pandemie-Zeit mit Inflation und Krieg auch ganz gut zum Fußball-Sport der mittleren Leistungsebene: da, wo Geld eine Rolle spielt, aber knapp wird. In der Fußball-Regionalliga. Beim FC 05 Schweinfurt.
Der, wie beispielsweise auch Aschaffenburg, Burghausen oder Bayreuth, ein aus glorreichen Zeiten tradiert anspruchsvolles Umfeld mit schmalen Mitteln nur unzureichend zufriedenstellen kann. Der Kader sei auf Kante genäht – ein oft gehörter Satz im Sachs-Stadion. Das ist eben nicht mehr die Qualität der vergangenen (Profi-)Jahre. Das sind nicht mehr die Strukturen, die allerlei Firlefanz abseits des Platzes ermöglicht haben.
Die Mannschaft wirkt abgenutzt nach den erfolgreichen Monaten
Es ist nur logisch, dass diese Mannschaft abgenutzt wirkt vom monatelangen über sich hinauswachsen. Und jetzt, wo das Ziel weit vor der Zeit erfüllt ist, die finale Bereitschaft fürs Schinden schwindet. Da bleibt anerkennendes Staunen, wenn Illertissens Trainer Holger Bachthaler in der Pressekonferenz sagt, man wolle kommende Saison den nächsten Schritt angehen. Das wollen nur noch eine Handvoll. Beim Gros der Regionalligisten wird gespart, in der Bayernliga Süd haben mit Heimstetten und Landsberg zwei ehemals ambitionierte Klubs in Sachen Aufstieg abgewinkt.
Der FC 05 ist aktuell, wo es um Verträge geht, Spieler mitunter mehr mit eigener Präsentation als mit Teamerfolg beschäftigt sind, in einer schwierigen Phase. Die richtig schwierige kommt in der neuen Saison: Wenn es mit abermals reduziertem Budget noch härter werden wird, eine Liga zu halten, die nur vorgaukelt, zu den Größeren im Land zu gehören. Eine echte Challenge.