
Im Januar 2023 hat Markus Wolf beim seinerzeit akut abstiegsgefährdeten Fußball-Regionalligisten FC 05 Schweinfurt angekündigt, zur Saison 23/24 von Profi- auf Amateurstatus umzustellen. Der Geschäftsführer und Hauptsponsor der Nullfünfer reduzierte nach dem noch souverän geschafften Klassenerhalt sein finanzielles Engagement im Sommer um rund 700.000 Euro. Der deutlich regionaler zusammengestellte Kader überrascht zur Winterpause mit Platz fünf.
Vor dem Auftakt in die Regionalliga-Restrunde an diesem Samstag (24. Februar, 14 Uhr, Sachs-Stadion) gegen den Tabellenzweiten DJK Vilzing spricht Wolf über politische und behördliche Hürden für ambitionierte Amateurklubs – und darüber, warum er sein Sponsoring in der Spielzeit 2024/25 zwar fortsetzen werde, jedoch weiter reduzieren.
Markus Wolf: Es war auf jeden Fall der richtige Schritt, wenn man sich den Amateurfußball allgemein ansieht. Ich denke, dass sich in naher Zukunft abgesehen von den zweiten Mannschaften der Bundesligisten eine Profimannschaft in der Regionalliga auf Dauer nicht mehr halten kann. Dafür sind die Kosten zu hoch, die Zuschauer und Zuschauerinnen zu wenig, und die Sponsorenleistungen gehen auch immer weiter nach unten. Aber generell bin ich mit meiner Mannschaft sehr zufrieden. Die Spieler haben sich alle weiterentwickelt und die Chance genutzt.
Wolf: Unweigerlich natürlich nicht, aber die Kosten waren einfach nicht mehr zu erwirtschaften von den wenigen Einnahmen. Also müssen wir uns jetzt konsolidieren. Ich denke, dafür benötigen wir noch die nächste Saison auf jeden Fall. Zumal wir die Coronahilfen ja auch zurückzahlen sollen. Was hier veranstaltet wurde von der Politik und der Regierung ist an Dreistigkeit und Arroganz kaum zu übertreffen. Aber das betrifft ja auch andere Sparten wie Gastronomie oder Künstler.

Wolf: Letztlich kämpfen in der Regionalliga Bayern bis auf wenige Ausnahmen erst einmal alle Mannschaften um den Klassenerhalt. Um einer Mannschaft mehr Qualität hinzuzufügen, sind finanzielle Mittel notwendig, das gilt für alle Klubs gleichermaßen. Wir bräuchten signifikant mehr Publikum und auch mehr Sponsoren, damit wir in die Mannschaft investieren können. Wir geben nur das aus, was wir einnehmen. Der Amateurfußball hat sich geändert in den letzten Jahren, und es wird für die meisten Klubs noch viel schwieriger werden, glauben Sie mir. Das ist erst der Anfang einer generellen Abwärtsspirale. Und abnutzen wird sich alles im Leben, egal ob in den unteren oder oberen Ligen. Da spielen auch immer dieselben gegeneinander. Aber darum geht es auch nicht. Sondern, dass man sich als Mannschaft spielerisch weiterentwickelt und die Zuschauer und Zuschauerinnen Spaß am Stadionbesuch haben und gerne kommen, egal wie der Gegner dann heißt.
Wolf: Wir haben gelernt, uns nur mit uns zu beschäftigen und von Saison zu Saison zu schauen. Sicherlich ist das bei der aktuellen Konstellation kein Thema für uns. Wir müssen schauen, dass wir uns weiterentwickeln und den guten Jugendspielern eine Chance geben. Das ist aktuell wichtiger für den ganzen Verein.
Wolf: Grundsätzlich werden wir immer versuchen, mit unseren Möglichkeiten das Maximale herauszuholen. Aber: Das Engagement wird angepasst werden müssen an die Realität. Zum Beispiel möchte das Finanzamt Schweinfurt meine Sponsorenleistungen nicht anerkennen, was ein absoluter Hohn ist.
Wolf: Jetzt wird einem vorgeschrieben, wo und wie viel man sponsern darf. Dann wird es noch weiter abwärts gehen in allen Sportarten, wenn das der Fall sein sollte. Dann wird keine Firma mehr investieren, als ihr steuerlich angerechnet wird. Das ist dann das komplette Ende von sozialen Projekten. Nur in der Bundesliga ist alles möglich, hier dürfen Millionen investiert werden. In der Regionalliga sollen das laut Finanzamt maximal 50.000 Euro sein als Hauptsponsor. Ich kenne keinen Hauptsponsor in den Regionalligen, der nur diese Summe zahlt. Da liegen wir teilweise sehr weit drüber, vor allem in der Regionalliga Südwest. Die Vorstellungen des Finanzamtes sind total weltfremd. Oder vielleicht ist es auch wieder einmal nur der Neid, das könnte natürlich auch sein. Aber ich habe Einspruch gegen die Steuerprüfung eingelegt.

Wolf: Ich träume von vielen Dingen im Leben. Ich habe mir das Träumen nie nehmen lassen. Das ist es doch gerade, was einem die positiven Erlebnisse ins Leben ruft. Ich war, bin und bleibe immer ein positiver Mensch.
Wolf: Wie gesagt: Wenn das Finanzamt weiter so agiert und damit auch noch durchkommt bei Gericht, muss das Engagement angepasst werden. Zum Verschenken hat niemand etwas. Aber das kann sicherlich jeder verstehen.
Wolf: Ich habe zumindest keine anderen Gedanken derzeit.
Ich habe ein ähnliches Syndrom bei meinem Engagement beim Tierschutz.
Alles soll gedeckelt werden, damit die Politik das Geld zum Rauswerfen bekommt.
Deutschland zuerst muss das neue Leitwort werden.
Damit Sponsoren wieder hier bleiben und hier Investitionen tätigen!
Wir schmeißen weltweit viel zu viel Steuergeld durch die Gegend.
DAS MUSS ENDLICH AUFHÖREN!!