Um 15 Uhr wurde es hektisch für Sophie Triebel. Eben hatte sie mit dem Frauen-Team des TSV Bergrheinfeld um die Bronzemedaille der Deutschen Meisterschaften gekämpft. Kurzer Jubel, Abklatschen, und wieder rein in den Spielertunnel. Bereitmachen für den Einlauf zum nächsten entscheidenden Spiel. Die Bergrheinfelderin war an dem Wochenende der Deutschen Korbball-Meisterschaften gleich in zwei Rollen gefordert: Als Spielerin der Frauen-Mannschaft und als Trainerin der Jugend 15. Beide Einsätze wurden mit Medaillen gekrönt, sie war „super zufrieden“.
„Spannend ist es klar als Spielerin und als Trainerin“, so Triebel. „Aber als Trainerin ist es nochmal eine andere Herausforderung, weil man nicht nur sich selbst, sondern auch alle Spielerinnen im Blick haben muss.“
Als Co-Trainerin zur Deutschen Meisterschaft
Bei ihrem ersten Einsatz gelang dies mit Bravour. Die Jugend 15 des TSV Bergrheinfeld holte mit druckvollem Angriffsspiel und starker Abwehrarbeit im Finale gegen den TuS Sudweyhe mit 8:3 den Titel.
Und das, obwohl Sophie Triebel eigentlich nur als Co-Trainerin an der Seite von Thomas Milasevic eingeplant war. Zwei Tage vor dem Saisonhöhepunkt hatte sie dann aber erfahren, dass „Mille“ aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein würde. Nun lag die Hauptverantwortung bei ihr.
Ganz ohne springende Korbfrau musste die Jugend-15 der SpVgg Hambach antreten. Die bisherige Leistungsträgerin Leonie Schulz hatte bei der Vermessung zu Turnierbeginn über 1,76 Meter Körpergröße gelegen und durfte nur als Feldspielerin agieren. Hambach stellte um auf eine Vierer-Raumdeckung mit einer Manndeckung. Und landete damit auf Rang vier.
„Ich bin zufrieden und stolz“, resümierte Trainerin Sabrina Eck nach dem Turnier. „Bis auf zwei Spielerinnen sind alle neu in die Jugend 15 gekommen.“ Akribisches Taktiktraining, Teambuilding bei gemeinsamen Abendessen und eine intensive Vorbereitung mit bis zu sechs Trainingseinheiten pro Woche sorgten letztlich für einen nicht erwarteten Erfolg.
In der Jugend 19 war der VfL Niederwerrn die erfolgreichste unterfränkische Mannschaft. Mit einem Sieg und einer Niederlage in der Vorrunde zog der VfL denkbar knapp ins Halbfinale ein und verlor dieses aufgrund schlechter Korbausbeute. „Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen. Müssen weiter kämpfen und zusammenhalten“, gab Trainerin Stefanie Phillip ihrer Mannschaft mit auf den Weg ins Spiel um Platz drei. Gesagt, getan. Angeführt von Ilka Theumer und Jana Stürzenberger verteidigte die gesamte Mannschaft gegen den FTSV Jahn Brinkum bärenstark und sicherte sich mit einem 4:2-Sieg die Bronzemedaille.
Ebenfalls mit einem Erfolgserlebnis schloss die Jugend-19 des TSV Bergrheinfeld die Titelkämpfe ab. Der TSV besiegte den TV Urbar mit 9:5 nach Verlängerung. Dass es in diesem Spiel „nur“ noch um Platz fünf ging, lag an zwei Niederlagen am ersten Turniertag. Der TSV traf bereits in der Vorrunde auf die späteren Finalisten TuS Helpup und SG Findorff und kassierte zwei Niederlagen.
Unterfranken-Duell um Platz drei bei den Frauen
„Ich bin ratlos, woran es am ersten Tag lag“, erklärte TSV-Trainerin Hanna Blesch, „irgendwie war das Glück im Abschluss nicht da.“ Stolz war die, ebenfalls in der Frauenmannschaft aktive, 26-Jährige am Ende dennoch: „Die Mädels haben vieles, was wir besprochen haben, umgesetzt.“
In der Frauen-Konkurrenz kam es im Spiel um Platz drei zum unterfränkischen Duell TSV Ettleben gegen TSV Bergrheinfeld. Die erste Halbzeit war eine recht ausgeglichene Angelegenheit. Beide Teams setzten vor allem auf schnelles Kreisspiel, zur Halbzeit lag Bergrheinfeld mit einem Treffer vorn. Nach dem Seitenwechsel trafen Emily Göbel und dreimal Sabrina Eckert zum zwischenzeitlichen 9:5 für den TSV Bergrheinfeld. Diesen Rückstand konnte Ettleben nicht mehr aufholen, am Ende bejubelte Bergrheinfeld einen 11:8-Sieg.