
Für den Moment haben wir eine Regionalliga-Tabelle, die nicht lügt. Weil allen Top-Fünf-Teams eine Partie fehlt, herrscht Gleichstand: Der weist den FC 05 Schweinfurt trotz des 0:2 gegen Schwaben Augsburg bei neun ausstehenden Spielen als Spitzenreiter mit solidem Vorsprung aus. Sechs, sieben, acht und neun Zähler hinkt die Konkurrenz hinterher. Und: Die Nullfünfer bekommen ihre Variable mit den drei Punkten aus dem abgesagten Türkgücü-Spiel ziemlich sicher kampflos gefüllt, dürfen zudem auf ein positives Urteil in der Causa Augsburg hoffen. Nichts passiert also?
So leichtfertig sollte man beim FC 05 nicht planen. Wenn Trainer Victor Kleinhenz auch nur kleine individuelle Formschwächen ausmacht, sie alarmieren, kämen zur Unzeit. Gelingt einem Verfolger ein positiver Lauf, würden die Schweinfurter mit einer Schwächephase diesen unnötig befeuern. Bei der Kürze der Restsaison ließe sich eine derartige Entwicklung schwer korrigieren. Allerdings: Keiner der Mitbewerber war zuletzt da, als es galt.
"Das Sportliche muss passen"
Dann sind da noch die Stadtratssitzungen im April, in denen nötige Nachbesserungen am Stadion vorgestellt und abgesegnet werden sollen. "Das Sportliche muss passen", sagte Sportreferent Jürgen Montag am Samstagnachmittag zur stimmungsbildenden Basis für politischen Segen. Wohl wissend, dass die Erfüllung der Lizenzauflagen kein Selbstläufer ist in wirtschaftlich schweren Zeiten.
Der FC 05 sollte sich mit nichts von alldem beschäftigen. Jetzt ist mentale Stärke gefragt. Nach den Niederlagen in Bamberg, Augsburg, Würzburg und Aubstadt zeigten die Schweinfurter vor der Winterpause ebenso beeindruckende Reaktionen wie jüngst nach dem 1:1 in Fürth. Wenn sie beständig punkten, spielt die Zeit für sie. Am Freitag in Burghausen dürfen sie sich nur nicht wieder selbst im Weg stehen.