
Das Signal musste kommen, um den Trainerwechsel-Effekt nicht schon nach drei Spielen verpuffen zu lassen. Es kam. Aber es kam spät und glücklich. Der FC 05 Schweinfurt muss sich bewusst sein, dass das nur ein kleiner Schritt zum großen Ziel Klassenerhalt war.
Aber auch ein kleiner Schritt, der Großes auslösen könnte – wenn Marc Reitmaier und seine Spieler die frisch verinnerlichten Tugenden Kampf, Laufbereitschaft und Wille weiter mit letzter Konsequenz verfolgen. Dass der 39-Jährige einen Kader, der ob zahlreicher Verletzungen selten in konstanter Formation hat spielen können, flugs zu einer spielerisch homogenen Einheit formen könnte, ist Illusion. Es kann nur über die emotionale Schiene funktionieren.
Emotionale Spiele sind immer auch eine Gratwanderung
Das ist eine Gratwanderung. Das München-Spiel mit dem Gegentreffer in der Nachspielzeit hat es gezeigt, das Aubstadt-Derby mit dem Last-Minute-Treffer ebenso. Elf Punkte aus zehn Spielen wird's brauchen zum direkten Ligaverbleib. Sollen das keine zehn Lotterien werden, muss der FC 05 defensiv stabiler werden.
Zwei Gegentore im Schnitt sind zu viel, um verlässlich Spiele gewinnen zu können. Gerade, weil die Partien gegen Mitkonkurrenten wie Hankofen-Hailing, Pipinsried, Ansbach, Vilzing oder Eichstätt genau solche Abnutzungskämpfe werden wie der vom Samstagnachmittag.
Rainer Blenk