Think big mag in vielen Lebensbereichen die richtige Einstellung sein. Beim FC 05 Schweinfurt sollten sie das sein lassen. Der Samstagnachmittag im Sachs-Stadion hat Verantwortlichen, Spielern und Anhängern gezeigt, dass es noch etliche Wochen, vielleicht sogar Monate, ausschließlich die ganz kleinen Schritte sind, die den Weg zurück in die Normalität ebnen können. Es war kein Glanzstück gegen Schlusslicht Heimstetten. Es war das, was in der aktuellen Verfassung maximal drin ist: Solide Arbeit mit solidem Lohn. Dafür muss man sich keineswegs schämen.
Diese Spiele gegen die Mitkonkurrenten gegen den Abstieg müssen gewonnen werden, egal wie. Glanz und Gloria ist nicht die Schweinfurter Welt in der Saison 2022/23. Daran wird sich auch nach der Rückkehr der zahlreichen Verletzten vor der Restrunde wenig ändern. Solange die Mannschaft sich auf die einfachen Dinge konzentriert und sich nicht von jedem Mucks des Gegners irritieren lässt, sollte die Grundqualität des Kaders reichen, um sich diesen Abstiegskampf, für den er möglicherweise nicht geschaffen ist, spätestens im Frühjahr vom Leib zu halten.
Verteidigen, einfache Pässe, Zusammenhalt – das muss reichen. Und kann reichen, wie der Sieg über zugegeben quantitativ wie qualitativ arg limitierte Heimstettener gezeigt hat. Gegen nur einen Tick stärkere Mannschaften dann aber über 90 und nicht nur 45 Minuten. Das der Mannschaft einzutrichtern, ist die Aufgabe von Trainer Christian Gmünder, der ja Kampfgeist und Bescheidenheit vorlebt, in den nächsten elf Wochen.