Der Baum brennt in Schweinfurt. Weil beim FC 05 keiner so recht auf eine akute Abstiegsgefahr eingerichtet war und ist, ist die Ratlosigkeit groß. Auch wenn die Erwartungshaltung dezent formuliert war, sie wurde am köcheln gehalten. Wie eine Fata Morgana in der Wüste Wasser, haben die Verantwortlichen den Fans eine (okay, klitzekleine) Aufstiegschance vorgegaukelt. Und dabei entweder auch nicht gewusst, oder es verschwiegen: Dieser junge Kader ist nicht stark genug.
Schlimmer noch: Dieser Kader beweist seit Wochen, dass er zwar unter normalen Umständen (zum Beispiel bei deutlich weniger Verletzten) ausreichend Ausbildungs-Qualität besäße, um im vorderen Mittelfeld mitzukicken - aber auch, dass er nicht die Voraussetzungen hat für Abstiegskampf. Der Wille mag den in schicken NLZs ausgebildeten Jungprofis mit hochtrabenden Zielen zu attestieren sein, nicht aber, sich in letzter Instanz auch wirklich dreckig zu machen. In Augsburg gab es eine (!) Gelbe Karte.
Trainer reagiert mit ungewöhnlichen System-Varianten
Welche Rolle spielt der Trainer? Eine bemitleidenswerte. Christian Gmünder fordert gebetsmühlenartig harten Männer-Fußball, hätte freilich längst einsehen müssen, dass ihm seine 1b-Feinfüßler diesen nicht bieten können. Also reagiert er seit Wochen mit System-Wechseln, hat Ungewöhnliches von 5-2-1-2 bis 4-3-2-1 ausprobiert. Vielleicht wäre stumpfes Mauern segensreicher gewesen, da simpler. Vielleicht. Ein Wort, das den FC 05 spätestens zum Einstieg in den Advent bestens beschreibt: Vielleicht - was Gewisses weiß man nicht. Es droht der freie Fall.
Kann ein Trainerwechsel jetzt, eine Partie vor der Winterpause, tatsächlich mehr als einen Minimal-Impuls für drei Punkte liefern? Ist der schon im Februar, wenn's weitergeht, verpufft? Gönnt man dem Trainer die Chance sich zu beweisen, wenn etliche der zehn (!) Verletzten zurück sind? Dann wäre eine Besserung der Personalsituation die einzige Perspektive. In Augsburg hat Sportleiter Robert Hettich als ein Entscheidungsträger (und verantwortlich für die Zusammenstellung des Kaders) den Job, ein Pro oder Contra Trainer zumindest anzudeuten, diplomatisch gelöst - und maßgeblich auf Boss Markus Wolf verwiesen.
Geschäftsführer Markus Wolf zeigt sich überraschend zurückhaltend
Der Geschäftsführer und Hauptsponsor war aber bei diesem richtungsweisenden Sechs-Punkte-Spiel einmal mehr nicht anwesend. Der FC 05 unter Profistrukturen - das ist sein Baby, das er voller Tat- und Finanzkraft auf die Welt gebracht hat. Und sich zuletzt auffallend wenig darum kümmert. Die Andeutungen um seine Anfang 2023 zu erwartende Mitteilung zur künftigen sportlichen und wirtschaftlichen Ausrichtung des Vereins lässt nur Raum für Spekulationen. Real ist die sportliche Talfahrt. Auf die Wolf, Hettich und Gmünder, zumindest öffentlich, kaum mehr als Durchhalteparolen parat haben.
Das Schicksalsspiel gegen Heimstetten ist aber schon am kommenden Samstag. Der Baum brennt in Schweinfurt.
Der Baum brennt schon lange. Das ist eine Schande für eine Profimannschaft. Der FC ist wieder einmal die Lachnummer der Liga. Darin hat man in den letzten 20 Jahren einige Meisterschaften gesammelt.
Wer da sein Geld noch investiert dem ist nicht mehr zu helfen. Als potentieller Kunde werde ich keine Firma mehr untestützen die ihr Geld derart naiv investieren.