Wer wird Nachfolger des TSV Forst? Am Tag der Arbeit haben zwei Bezirksligisten nicht frei: Der SV-DJK Oberschwarzach empfängt am 1. Mai den TSV Ettleben zum Pokal-Endspiel des Fußball-Kreises Schweinfurt. Um 17 Uhr, wie in allen 22 BFV-Kreisen. Und weil die meisten anderen Menschen freihaben, werden am bundesweiten "Finaltag der Amateure" zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet. Der Schweinfurter Kreisspielleiter Gottfried Bindrim rechnet bei vorhergesagten frühsommerlichen Temperaturen mit 600 Fans.
Pokal- und Liga-Geschichte(n) der beiden Finalisten
Interessantes Detail: Beide Teams waren im Vorjahr im Halbfinale gescheitert. Weiteres interessantes Detail: In der aktuellen Saison gingen beide Spiele mit 2:1 an den jeweiligen Gast. Am 12. August setzte sich Oberschwarzach in Ettleben, am 10. April Ettleben in Oberschwarzach durch. Und noch ein interessantes Detail: Am vorvergangenen Spieltag half Ettleben, in der Liga Verfolger außerhalb der Reichweite der Spitze, ausgerechnet den aufstiegswilligen Oberschwarzachern mit einem Sieg gegen den Tabellendritten Münnerstadt.
Oberschwarzach blickt in den letzten zehn Jahren auf eine respektable Pokal-Historie: 2019 verlor man das Finale, 2014, 2018 und 2022 holte man den Cup, was dem SV-DJK Verbandspokal-Erstrunden zweimal gegen den FC 05 Schweinfurt und einmal gegen den FC Geesdorf samt dazugehörigen Niederlagen beschert hatte. Für den TSV Ettleben ist ein "echtes" Pokalfinale Neuland. 2021 stand der damalige TSV Ettleben/Werneck lediglich im Endspiel des unter Corona-Bedingungen eingedampften Wettbewerbs und verlor gegen den TSV Gochsheim, der von Stefan Riegler trainiert wurde - Ettlebens jetzigem Coach.
So sind die Regeln und so geht es für den Pokalsieger weiter
Sollte es im Kreisfinale nach der regulären Spielzeit Unentschieden stehen, erfolgt sofort ein Elfmeterschießen. Da es ein Endspiel auf Kreisebene ist, gelten die entsprechenden Regularien: Rückwechsel sind erlaubt. Der Gewinner bekommt neben dem Siegerscheck über 1000 Euro einen Startplatz in der Hauptrunde des Pokal-Wettbewerbs der kommenden Saison. Die 22 bayerischen Kreissieger dürfen sich – nach Auslosung der Reihenfolge – einen Wunschgegner aussuchen. Drittligist TSV 1860 München mit seinen vielen Fans ist heißt begehrt und schnell vergriffen.
Das sagt der Oberschwarzacher Spielertrainer Simon Müller
"In erster Linie wollen wir aufsteigen. Aber den Pokal würden wir gerne mitnehmen, der Wettbewerb ist uns keinesfalls lästig", sagt Simon Müller, einer der beiden Spielertrainer des Tabellenzweiten neben Alexander Gress, der unlängst Papa eines Buben geworden ist. "Unser Altersdurchschnitt ist sehr hoch, deswegen sollten wir noch einmal zuschlagen." Den FC 05 könnte er sich wieder vorstellen, so Müller. Und wie wollen es die Oberschwarzacher am Mittwoch angehen? "Wir sind nicht so filigran ausgebildet, leben vom Spiel gegen den Ball. Ich nenne es mal Heavy-Metal-Fußball."
Das sagt der Ettlebener Trainer Stefan Riegler
Auch TSV-Coach Stefan Riegler hat schon mal geschaut, wie es im Fall eines Sieges weitergehen könnte. "Wenn die Löwen weg sind, müssten wir schauen, was Sinn macht. Schweinfurt, Aubstadt, Kickers?" Rieglers Mannschaft hat sich als Vorjahres-Dritter nach schwachem Start in das Jahr 2024 und vier Niederlagen am Stück zuletzt stabilisiert, von den jüngsten fünf Partien vier gewonnen und nur die gegen Primus Aubstadt II verloren. "Wir versuchen fußballerisch die Ketten zu überspielen", wäre Riegler musikalisch eher nach Klassik zu Mute. "Wir wollen Ballbesitz."
Diese Redaktion bietet unter www.mainpost.de einen Live-Blog aus Oberschwarzach. Dort erfahren Sie auch alles zu den Endspielen in den Kreisen Aschaffenburg, Rhön und Würzburg.