Eine Überraschung lag beim Toto-Pokalspiel des SV Rödelmaier gegen den TSV 1860 München nicht in der Luft. Zu dominant trat der Drittligist beim Bezirksligisten auf und setzte sich am Ende einer unterhaltsamen Partie vor 1248 Zuschauenden souverän mit 7:0 (4:0) durch. Überragender Akteur war der Ex-Schweinfurter Meris Skenderovic, der sich mit fünf Treffern für einen Einsatz am Freitag im Pokalspiel gegen Borussia Dortmund empfahl.
Rödelmaier schlägt sich achtbar und verhindert eine zweistellige Niederlage
Ein Ziel hatte der SV Rödelmaier dann aber doch erreicht: Er hat dank einer starken kämpferischen Leistung nicht zweistellig verloren und sich achtbar aus der Affäre gezogen. „Von der Geschwindigkeit her war klar, dass wir Probleme kriegen. Zum Schluss haben die Löwen zum Glück etwas Tempo rausgenommen. Trotzdem war es ein schönes Spiel, das wir richtig einschätzen können", zeigte sich SV-Trainer Werner Feder zufrieden. Sein Gegenüber Michael Köllner war ebenfalls einverstanden mit der Leistung seines Teams, "das eine oder andere Tor mehr hätte es aber noch sein können".
Im Gegensatz zum letzten Jahr, als die Löwen in der ersten Runde des Toto-Pokals beim Würzburger Kreisligisten SV Birkenfeld mit der kompletten zweiten Mannschaft angetreten waren, standen in Rödelmaier immerhin einige bekannte Namen in der Startformation. Die Rekonvaleszenten Marius Willsch und Daniel Wein waren ebenso dabei wie Fabian Greilinger und Meris Skenderovic.
Meris Skenderovic ist nicht zu halten und trifft fünfmal
Der Ex-Schweinfurter war dann auch der auffälligste Gästespieler und ließ früh den Traum der Rödelmairer platzen, lange ein torloses Unentschieden halten zu können. Nach einer Ecke stand Skenderovic goldrichtig und schob den Ball aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung ein (10.). Der Drittligist hielt das Tempo hoch, sodass weitere Treffer nur eine Frage der Zeit waren. Zum Unglücksraben wurde nach 25 Minuten Innenverteidiger Michael Schultheis, der eine Flanke ins eigene Tor grätschte.
In der Folge stand dann aber wieder Skenderovic, der am Wochenende beim 4:3-Ligasieg der Löwen in Dresden 90 Minuten auf der Bank gesessen hatte, im Mittelpunkt. Erst vollendete er einen schönen Spielzug aus spitzem Winkel zum 3:0 (28.), dann köpfte er eine Ecke zum 4:0-Pausenstand ein (36.). Auch wenn die wacker kämpfenden Hausherren selten mal aus ihrer eigenen Hälfte kamen, verdienten sie sich in der einen oder anderen Szenenapplaus der 1248 Zuschauenden.
Sehenswert war die Parade von Keeper Sven Ulsamer, der einen Flatterball von Fabian Greilinger gerade noch über die Latte lenkte. Acht Minuten vor der Pause tauchte der Außenseiter dann auch das erste Mal im Strafraum der Münchner auf. Eine Flanke von Daniel Beker ließ Gäste-Keeper Tom Kretzschmar kurz aus den Händen gleiten, Branko Krizanovic kam allerdings nicht an den Ball.
Branko Krizanovic und Youssouf Serifou haben den Ehrentreffer auf dem Fuß
Immer noch nicht genug vom Toreschießen hatte nach dem Seitenwechsel Meris Skenderovic, dessen schönstes Tor des Tages das 5:0 bedeutete (47.). Mit zunehmender Spieldauer wurde dann aber auch der Bezirksligist etwas mutiger, der in der 65. Minute die größte Chance auf den Ehrentreffer hatte. Löwen-Keeper Tom Kretzschmar ließ den Ball prallen, doch sowohl Branko Krizanovic als auch Youssouf Serifou brachten den Ball nicht im leeren Tor unter. "Schade, dass wir diese eine Chance nicht genutzt haben", haderte Feder. Stattdessen schraubten auf der anderen Seiten Milos Cocic und erneut Skenderovic das Ergebnis in die Höhe.
Rödelmaier: Ulsamer - Dinudis (52. Mayer), Koob (67. Miller), Schultheis, L. Hess - Krizanovic (72. Streichsbier), Rützel, B. Hess, Mölter, Beker (80. Buhse) - Rauner (57. Serifou).
1860 München: Kretzschmar - Willsch (60. Wörl), Lang, Glück, Greilinger - Wicht, Wein (60. Knöferl), Freitag, Sür - Cocic, Skenderovic.
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Karlburg).
Zuschauende: 1248.
Tore: 0:1 Meris Skenderovic (10.), 0:2 Michael Schultheis (25., Eigentor), 0:3 Meris Skenderovic (28.), 0:4 Meris Skenderovic (36.), 0:5 Meris Skenderovic (47.), 0:6 Milos Cocic (56.), 0:7 Meris Skenderovic (77.).