Da treffen sich am Samstag (14 Uhr) auf dem Nebenplatz des Sachs-Stadions zwei Fußball-Klubs, die durchaus Gemeinsamkeiten haben: Der FC 05 Schweinfurt befindet sich im Abstiegskampf der Regionalliga Bayern, der VfR Aalen ist abstiegsbedroht in der Südwest-Staffel. In der Zweiten Liga waren beide gelegentlich, die Aalener zuletzt von 2012 bis 2015. Und auch der Gang vors Insolvenzgericht eint beide. Den FC 05 hatte es bekanntlich 2004 erwischt, den Verein von der Schwäbischen Alb gleich zweimal, 2017 und im Oktober 2022 – was dem VfR neun Punkte Abzug sowie die missliche sportliche Lage mit derzeit Rang 16 bescherte.
Und noch eine Gemeinsamkeit: Aalen spielte 2023 in der Vorbereitung gegen den FV Illertissen, Schweinfurt tut das am 18. Februar. Der Unterschied: Für den VfR war's ein Testspiel, das er mit 3:0 gewann, für den FC 05 ist es das erste Punktespiel des neuen Jahres, eine Nachholpartie aus dem November 2022 und ein klassischer Sechs-Punkte-Kick im Abstiegskampf.
Aalen zuletzt gegen Illertissen und die Kickers siegreich
Generalprobe also für die Nullfünfer – die noch interessanter wird durch den 2:1-Sieg der Gäste vergangene Woche über die Würzburger Kickers, die man erst einmal schlagen muss. "Ein sehr guter Härtetest, auf den ich mich sehr freue", sagt 05-Coach Christian Gmünder – für den es wiederum eine Begegnung mit seinem früheren Verein ist, bei dem er bis 2014 gespielt hatte und anschließend zwei Jahre Trainer war.
Die VfR-Mannschaft hat sich nach der neuerlichen Insolvenz in der Liga als äußerst charakterfest gezeigt, als Reaktion darauf drei Spiele in Folge gewonnen. "Eine sehr gute Mannschaft mit sehr guten Einzelspielern und starker Mentalität" erwartet Gmünder – und entsprechend eine noch konsequentere Vorgehensweise seiner Auswahl, die in in der Startformation große Ähnlichkeit mit der Elf fürs Illertissen-Spiel haben wird. Vieles deutet da auch auf Bennet Schmidt als Torhüter Nummer eins hin.
Der Schweinfurter Kader füllt sich langsam wieder
Und darauf, dass Goalgetter Adam Jabiri länger draußen bleiben könnte – er ist nämlich gegen Illertissen Rot-gesperrt. Die Variante aus dem Testspiel gegen den FV 04 Würzburg (2:1) mit Benjamin Hadzic und Felix Schwarzholz als Doppelspitze mit zusätzlich Pascal Moll als hängender habe, so Gmünder ("sie müssen aber auch liefern"), Potenzial für eine Wiederholung. Dass es eine Woche zuvor schon ein Sieg fürs Gemüt werden müsse, sieht Gmünder nicht wirklich als zwingend an: "Man kennt es ja aus dem Theater: Ist die Generalprobe verpatzt, ist die Premiere oft richtig gut. Nicht, dass ich die Generalprobe jetzt verpatzen will, aber entscheidender ist die Art und Weise, wie wir uns präsentieren."
Personell schaut's um Längen besser aus als zuletzt. Im Training waren bis zu 17 Spieler, außer den Langzeitverletzten Dominic Schmidt und Vitus Scheithauer fehlen "nur" noch Malik McLemore, den immer wieder Blessuren zurückwerfen, Lukas Aigner und Fabian Cavadias, die zunächst noch teilintegriert im Mannschaftstraining sind, sowie Lucas Zeller, der nächste Woche wieder voll einsteigen dürfte.
Gmünder / Hettich werden zum Saisonende gehen.
Es wird ein harter Abstiegskampf auf den FCS zukommen, man muss ihn aber auch annehmen. Mit oben genannter Einstellung der Spieler eher schwierig.