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Fußball: Regionalliga Bayern
FC 05 will Fürth mit Männer-Härte den Spaß am Kicken vermiesen
Die Schweinfurter sind nach dem 5:1 bemüht, mit gedämpfter Euphorie in die zwei englischen Wochen zu gehen. Was an der Verpflichtung eines früheren Fürthers dran ist.
Würde liebend gerne mal wieder zu Null spielen: FC-05-Torhüter Luis Zwick. Für das Schweinfurter Gastspiel in Fürth am Dienstagabend ist er optimistisch.
Foto: foto2press / Frank Scheuring | Würde liebend gerne mal wieder zu Null spielen: FC-05-Torhüter Luis Zwick. Für das Schweinfurter Gastspiel in Fürth am Dienstagabend ist er optimistisch.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 11.02.2024 03:45 Uhr

Da war das 5:1 gegen Rain. Fünf Tore, aber auch wieder ein Gegentor. Wie schon in den acht Partien zuvor. Zu Null hat der FC 05 Schweinfurt schon länger nicht hinbekommen. Das wurmte Trainer Tobias Strobl am Samstag nach Spielschluss, das wurmt Torhüter Luis Zwick auch noch am Montag - mit Blick auf das nächste Spiel in der Regionalliga Bayern am Dienstagabend (18.30 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth II. "Ich hoffe schwer, dass wir da wieder Mal die Null halten können. Wobei: Lieber eines kriegen und gewinnen, als 0:0 spielen."

Und genau in diesem lapidaren Sätzchen sieht der Keeper und Kapitän auch die Krux: "Wir spielen sehr offensiv und das ist risikoreich. Da kann der ein oder andere Ball mal durchrutschen", sagt der 27-Jährige, der vor zwei Jahren von Optik Rathenow gekommen war und auch schon mal in der ersten schottischen Liga für Dundee United gehalten hatte. Generelle Abwehrschwächen macht er ob dieses Risikos nicht aus. Während der Spiele nimmt er dennoch häufig Kontakt zu seinen direkten Vorderleuten auf: "Ich rede eigentlich ununterbrochen. Die Abstimmung muss passen. Und das tut sie auch, wie haben hinten im Verbund eine gute Kombination. Wir müssen einfach wieder einmal ohne Gegentor auskommen. Da bin ich sehr optimistisch."

Unachtsamkeiten in der Abwehr können sich schnell rächen

Auch, weil Zwick nach dem 5:1 gegen Rain ein Euphorie in der Mannschaft und im Umfeld hat ausmachen können. Sein Trainer nickt das zwar ab ("dass wir ein Spiel hochverdient und deutlich gewonnen haben, hat uns gut getan"), will das Resultat aber auch trennen von der Gesamtentwicklung: "Wie wir beim 1:1 in Buchbach gesagt haben, dass nicht alles schlecht war, dürfen wir jetzt auch nicht glauben, dass alles perfekt war. Sonst erleben wir in Fürth das böse Erwachen." Strobl kartet dabei nicht nur die Szene kurz vor Schluss nach, als Rain nach einem fatalen Schweinfurter Fehlpass die Riesenchance zum zweiten Treffer hatte - ein Fehlpass, der in einem engeren Spiel ganz schnell Punkte kosten könne.

Dass es in Fürth enger werden könne, als es das jüngste 0:5 der Bundesliga-Reserve gegen Bayreuth glauben macht, sagt Strobl für den Fall voraus, dass man "diese sehr junge, spielerisch starke Mannschaft" mitspielen ließe. Die Greuther sind verspielt, wollen Ballkontrolle, spielen mutig nach vorn, hätten aber gewaltige Probleme "mit der Härte des Männerfußballs" - und genau da will Strobl ansetzen. Nicht zuletzt Kristian Böhnlein ("er definiert sich mehr über das Spiel gegen den Ball") und der Ex-Fürther Daniel Adlung ("er fährt auch schön energisch dazwischen") sollen den Nachwuchs-Kickern den Spaß am Kombinieren ein bisschen nehmen.

Innenverteidiger Lukas Billick könnte doch länger ausfallen 

Lukas Billick wäre auch so ein Respekt einflößender "Routinier", doch der wird möglicherweise länger als gedacht ausfallen. Seine Achillessehnen-Verletzung entpuppt sich als schwerwiegend und verhindert Einsätze vermutlich in beiden aufeinanderfolgenden englischen Wochen. Auch Martin Thomann ist noch nicht so weit, um schon im Ronhof einzugreifen, doch deutet einiges auf ein Comeback gegen seinen Ex-Klub TSV Aubstadt am Samstag hin.

Große Rochaden will Strobl trotz der fünf Spiele in zwei Wochen jedoch vermeiden. Dass die Ergebnisse ausgeblieben waren, als er im Pokal-Wettbewerb genau das machte, um Personal zu schonen, war eine Lehre. Vorne wird es erneut auf die Doppelspitze Jabiri/Skenderovic hinauslaufen. Hinten wird für Billick wohl wieder Tim Kraus auflaufen, eine Option wäre auch Jannik Schuster. Und auf dem linken Thomann-Flügel hatte sich zuletzt Amar Cekic für einen weiteren Einsatz empfohlen. 

Verpflichtung von Flügelstürmer Malik McLemore perfekt

Die Spatzen hatten es von den Dächern gepfiffen seit Samstag nach dem Spiel gegen den TSV Rain (5:1), als der Spieler zusammen mit Präsident Markus Wolf und Sportleiter Robert Hettich in intensiven Gesprächen zu sehen war: Der FC 05 Schweinfurt hat für die laufende Spielzeit in der Fußball-Regionalliga Bayern Malik McLemore verpflichtet. Der 24-Jährige kam im ersten Jahr der abgebrochenen Corona-Saison 2019/21 auf 17 Einsätze für die SpVgg Greuther Fürth II und spielte zuletzt seit September 2020 in der Regionalliga Nordost bei Union Fürstenwalde.

Vor seiner Zeit in Fürth, wo er auch zum Zweitliga-Kader gezählt hatte und zu einem Kurzeinsatz bei den Profis gekommen war, war McLemore zwei Jahre in der Bayernliga Nord bei der SpVgg Bayern Hof aktiv. „Malik bringt eine besondere Komponente in unseren Kader, die wir in dieser Qualität noch nicht haben: Geschwindigkeit und Dynamik“, sagte FC-05-Sportdirektor Robert Hettich. „Er kann auf beiden defensiven und offensiven Außenbahnpositionen oder auch im Angriff eingesetzt werden.“ Strobl über McLemore: "Er tut uns gut, weil er das hat, was wir noch nicht haben: Tempo."

 
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