Walter Erhard ist tot. Der Mann, der 1957 die Basketball-Abteilung der DJK Schweinfurt gründete und sie bis 2019 gut 61 Jahre lang leitete, starb am 2. Mai im Alter von 86 Jahren. Kurz zuvor hatten seine DJKler die Meisterschaft in der Basketball-Bayernliga Nord eingefahren.
"Er war immer informiert. Auch, als er seit dem Frühjahr nicht mehr zu den Spielen kommen konnte, weil es ihm ihn den vergangenen Jahren schleichend immer schlechter ging", erzählt sein Nachfolger Michael Seume. "Mit dem Internet kannte er sich ja aus. Die Ergebnisse und Tabellenstände waren ihm immer bekannt."
Erhard, der Werkzeugmacher und Maschinenschlosser war, wollte stets mit der Zeit gehen und nutzte zu Hause viele elektronische Helferlein, meist mit angeknabbertem Apfel darauf. Doch das "mit der Zeit gehen" nahm er nicht immer ganz so wörtlich: In Jahrzehnten, in denen für viele das Vereinsleben immer unwichtiger wurde, achtete Erhard immer darauf, seine Pflichten zu erfüllen.
Walter Erhard blieb stets bescheiden
Dass er ein Funktionär der alten Schule war, wurde für die DJK zum Segen. Denn nicht nur bei den Korbjägern war Erhard, der auch beim Handball im Tor stand, kegelte und Leichtathletik betrieb, aktiv. Unter anderem ebenfalls bei den Keglern, deren Abteilung seine Frau Madeleine 1970 gegründet hatte. Mit ihr war er seit 1959 verheiratet, teilte unter anderem ihre Leidenschaft fürs Tanzen und wurde 1963 Vater, als Sohn Ralph geboren wurde.
Umso härter traf Walter Erhard der Tod seiner Frau im März 2018 – er nahm den Mann, der unter anderem die Goldene Ehrennadel des Deutschen Basketball-Bundes, die Ehrennadel mit Diamant des Bayerischen Landessportverbands und den Ehren-"Felix" für das Lebenswerk bei der Schweinfurter Sportlerehrung bekam, bis zuletzt sehr mit. Hinsichtlich seiner Laufbahn blieb Erhard stets bescheiden und bezeichnete sich als Allrounder, der nie Spitze gewesen sei, "aber von allem was", wie er 2019 sagte.
Beerdigung am 18. Mai
Viele Menschen – nicht nur bei der Schweinfurter DJK – werden das wohl nicht ganz unterschreiben. Schließlich war Walter Erhard, dessen Beerdigung am Mittwoch, 18. Mai, um 14.45 Uhr auf dem Schweinfurter Hauptfriedhof (um das Tragen von Masken wird gebeten) stattfindet, einfach ein Kümmerer aus Leidenschaft.