Fast makellos marschieren die Basketballer der DJK Schweinfurt durch die Saison in der Bayernliga Nord – mit erst einer Niederlage. Am Wochenende kann die Mannschaft von Trainer Klaus Ludwig ihr Meisterstück perfekt machen: Am Freitagabend (20 Uhr) empfängt die DJK die zweite Mannschaft des TSV Breitengüßbach, am Samstag (19 Uhr) die Zweitvertretung der Aschaffenburg Baskets. Zwei Siege braucht es aus den letzten vier Spielen. Im Optimalfall darf also am Samstag bereits gefeiert werden.
Sportlich steht der Aufstieg in die 2. Regionalliga kurz bevor. Ob die Mannschaft den Gang in die höhere Spielklasse allerdings antreten wird, steht noch nicht fest. "Das werden die Mannschaft und der Trainer durchsprechen", erklärt Abteilungsleiter Michael Seume.
Bleibt die DJK Schweinfurt Basketball-Bayernligist?
Eine Klasse höher wären die Fahrten weiter und somit auch der Zeitaufwand deutlich höher. "Wenn die Mannschaft nicht aufsteigen will, ist ihr auch keiner böse", so Seume: "Da würde deswegen auch kein Spieler weggehen wollen zur neuen Saison." Finanziell wäre der Aufstieg kein Problem, erläutert der Abteilungsleiter. Aber in der Regionalliga müsste man sich dann vermutlich auch nach der ein oder anderen Verstärkung umsehen. "Wenn es alle wollen, kriegen wir das schon hin." Die Tendenz geht aber wohl eher in Richtung Verbleib in der Bayernliga.
Erst einmal gilt es ohnehin, die Runde erfolgreich zu Ende zu bringen. "Die Jungs sind unglaublich gut drauf." Anfang des Monats siegten die Schweinfurter innerhalb einer Woche gleich vier Mal. "Das war schon heftig", sagt Seume zu diesem Mammutprogramm. "Aber vielleicht war das auch ein Vorteil. Die anderen Mannschaften hatten zwischendurch coronabedingt oft lange Pausen."
Mit früheren Jugendspielern zum Erfolg
Der große Schlüssel zum Erfolg sei die mannschaftliche Geschlossenheit. Auch blieb man diese Saison von größeren Verletzungen verschont. "Die Truppe spielt und passt einfach super zusammen". Die größten Stützten der homogenen Einheit sind vor allem die beiden Söhne von Trainer Ludwig, Finn und Tom sowie Tim Zenger und Benedikt Weber – alles DJK-Eigengewächse.
Einen Schweinfurter Großangriff als Basketballstandort wird es aber auch künftig nicht geben. Die Lage zwischen den Hochburgen Bamberg und Würzburg lasse das einfach nicht zu, meint Seume. Der Spielerpool speist sich aus der eigenen Jugend und gelegentlich durch Basketballer, die des Berufs oder des Studiums wegen nach Schweinfurt ziehen. "Dass wir Spieler von außerhalb hierher locken können, ist im Grunde undenkbar."
Die Basketballer der DJK Schweinfurt machen aber nicht den Eindruck, als würde man mit der Situation großartig hadern. Wer in Schweinfurt guten Basketball trainieren und spielen will, ist an der Bellevue bestens aufgehoben. Im Nachwuchsbereich – von der U 10 bis zur U 14 – konnte in der vergangenen Zeit ein regelrechter Hype beobachtet werden.
Also in den Altersgruppen, in denen die Talente den weiteren Weg nach Würzburg oder Bamberg noch nicht antreten. "Die Nachfrage ist unglaublich", freut sich Seume. "Gerade in Corona-Zeiten erhalte ich ständig Anrufe von Eltern, die ihre Kinder zum Basketball schicken möchten." Die DJK will also weiter wichtige und starke Basisarbeit leisten – eine, die am Wochenende womöglich auch mit einem Meistertitel belohnt wird.