zurück
Was macht eigentlich?
Die zwei Lieben des Miroslav Mikolay: Seine Frau Viktoria und natürlich der Fußball
Früher im Stadion oder der Halle erfolgreich – und jetzt? Wie geht es Unterfranken, die den Sport prägten, nach der Karriere? Diese Woche erzählt der ehemalige Schweinfurter Oberliga- und Aidhausener Landesliga-Fußballer Miroslav Mikolay aus seinem Leben.
Miroslav Mikolay in Aktion gegen Fernando Viera (FC Kahl): In der Saison 2004/2005 lief der damals bereits 42-Jährige noch für den damaligen Landesligisten TSV Aidhausen auf. 
Foto: Adrian Price | Miroslav Mikolay in Aktion gegen Fernando Viera (FC Kahl): In der Saison 2004/2005 lief der damals bereits 42-Jährige noch für den damaligen Landesligisten TSV Aidhausen auf. 
Matthias Lewin
 |  aktualisiert: 08.02.2024 21:21 Uhr

Der Fußball lässt ihn nicht los. Auch nicht mit bald 60 Jahren. Miroslav Mikolay, Anfang der 2000er Jahre Mittelfeldstratege beim damaligen Landesligisten TSV Aidhausen, ist noch immer auf dem Platz zuhause – mittlerweile bei den Alten Herren des TSV Bergrheinfeld. Der gebürtige Slowake – "es ist egal, wo man herkommt, wichtig ist nur der Mensch, nicht das Land" (O-Ton Miroslav Mikolay) – debütierte 1990 in Deutschland, wurde von einem inzwischen aufgelösten Frankfurter Klub verpflichtet. 1994 schlug Mikolay dann beim Oberligisten FC 05 Schweinfurt auf, bevor es ihn schließlich in den nördlichen Landkreis Haßberge zum TSV Aidhausen verschlug, wo er zusammen mit seiner Frau Viktoria nach wie vor zu Hause ist.

Mikolay hatte zuvor Mitte der 80er Jahre in der heutigen Slowakei für TJ ZVL Žilina 30 Erstliga-Spiele bestritten. Zur damaligen Zeit war in der Schülermannschaft dieses Vereins auch ein gewisser Marek Mintal, später Torjäger beim 1. FC Nürnberg, aktiv. Seine letzte Partie in Aidhausen bestritt "Mikki" im stolzen Fußballer-Alter von 54 Jahren. Zuvor war er unter Trainer Wolfgang Hau auch als Co-Trainer beim TSV Aubstadt aktiv. Mikolay arbeitet im Schichtbetrieb in der Schweinfurter Großindustrie und hat zwei erwachsene Kinder.

Treffsicher vom Punkt: Miroslav beim Elfmeter für den TSV Aidhausen in der Bezirksoberliga-Partie gegen Alemannia Haibach (1998). 
Foto: Sandro Anderlini | Treffsicher vom Punkt: Miroslav beim Elfmeter für den TSV Aidhausen in der Bezirksoberliga-Partie gegen Alemannia Haibach (1998). 
Ihre gegenwärtige Form?

Mikolay: Ich fühle mich fit.

Für welchen Sport bewegen Sie sich noch?

Mikolay: Ich gehe zwei- bis dreimal pro Woche zum Joggen, fahre gerne Ski und spiele bei den Alten Herren des TSV Bergrheinfeld.

Und was bewegt Sie?

Mikolay: Ungerechtigkeit in der Welt.

Wofür wären Sie heute gerne noch mal jung?

Mikolay: Für nichts anderes. Ich würde alles genauso machen wie ich es gemacht habe.

Was schätzen Sie am Alter am meisten?

Mikolay: Gesundheit.

Den Ball eng am Fuß: Aidhausens Miroslav Mikolay im Zweikampf mit Andreas Loebl von der FT Schweinfurt. 
Foto: Adrian Price | Den Ball eng am Fuß: Aidhausens Miroslav Mikolay im Zweikampf mit Andreas Loebl von der FT Schweinfurt. 
In welche Zeit würden Sie mit einer Zeitmaschine reisen und warum?

Mikolay: Zurück in die 80er Jahre. Damals habe ich meine Frau kennengelernt.

Ihr Lieblingsort?

Mikolay: Ist mein Zuhause in Aidhausen. Aber auch beim Skifahren in Sölden bin ich gerne.

Was haben Sie vom Leben gelernt?

Mikolay: Sich mit guten Menschen zu umgeben, ist sehr wichtig.

Und was hat Sie der Sport gelehrt?

Mikolay: Das, was man braucht, habe ich im Blut und im Geist.

Bei welchem Thema werden Sie angriffslustig?

Mikolay: Bei unmotiviertem Sport.

Und wen oder was würden Sie immer verteidigen?

Mikolay: Meine Familie, meine guten und echten Freunde.

Wie waren die ersten Wochen/Monate nach Ihrem Karriereende in der Familie?

Mikolay: Da gab es keinerlei Veränderungen für mich.

Welchen Moment Ihres Lebens würden Sie gerne noch einmal erleben?

Mikolay: Ich wäre sehr gerne bei der Geburt meiner Kinder dabei gewesen.

Welches sportliche oder menschliche Foul würden Sie gerne rückgängig machen?

Mikolay: Die eine oder andere unschöne Beleidigung beim Fußball.

Ihr Lieblingssportler heute?

Mikolay: Der deutsche Jung-Nationalspieler Jamal Musiala vom FC Bayern München.

Was war das größte Abenteuer Ihres Lebens?

Mikolay: Zusammen mit meiner Frau in der Natur übernachten.

Nach wessen Pfeife tanzen Sie heute?

Mikolay: Nach der meiner Frau.

Worüber haben sie zuletzt gelacht?

Mikolay: Über die alten Witze bei gemeinsamen Sauna-Besuchen mit meinen Freunden – vor allem beim Skifahren.

Die Landesliga-Mannschaft des TSV Aidhausen in der Saison 2004/05. In der mittleren Reihe: Miroslav Mikolay (Dritter von links). 
Foto: German Schneider | Die Landesliga-Mannschaft des TSV Aidhausen in der Saison 2004/05. In der mittleren Reihe: Miroslav Mikolay (Dritter von links). 
Was regt Sie auf?

Mikolay: Hauptsächlich Ungerechtigkeit sowie falsche Beschuldigungen.

Wen bewundern Sie – und wofür?

Mikolay: Meine Frau, weil sie Jahrelang auf sich alleine gestellt war und die Kinder erzogen hat.

Wer oder was macht Sie glücklich?

Mikolay: Meine Familie, meine Freunde und Freizeitsport.

Und vor welchem Unglück fürchten Sie sich?

Mikolay: In erster Linie vor Krieg.

Was möchten Sie noch lernen?

Mikolay: Als begeisterter Skifahrer würde ich gerne eine Ausbildung zum Ski-Lehrer machen.

Was möchten Sie unbedingt noch erleben?

Mikolay: Enkelkinder.

Wovon träumen Sie?

Mikolay: Ich würde meine Frau gerne noch einmal kennenlernen.

Welche Botschaft würden Sie (jungen Sportlern) gerne hinterlassen?

Mikolay: Ohne harte Arbeit gibt es keinen Erfolg. Dabei darf aber auch die Bodenständigkeit nicht verloren gehen.

Als wer oder was würden Sie wiedergeboren werden?

Mikolay: Als guter Mensch, als Vater, Ehemann und als Sportler.

Die Reihe: Was macht eigentlich...?

Fast jeder in der Region kennt sie – aber kaum einer weiß, was sie heute machen. Früher waren sie erfolgreiche Sportler, Trainer oder Funktionäre. Doch wenn sie nach ihren Karrieren nicht mehr im Scheinwerferlicht der Arenen, Hallen und Stadien stehen und damit im Fokus der Öffentlichkeit, verschwinden sie in der Regel auch aus den Schlagzeilen.
In unserer Reihe „Was macht eigentlich . . . ?“, die in losen Abständen erscheint, haben wir uns auf die Suche gemacht nach Menschen, die den Sport in Unterfranken im vergangenen Jahrhundert oder Jahrzehnt auf irgendeine Weise geprägt haben. Wir haben ihnen allen den gleichen Fragebogen zukommen lassen und sie gebeten, ihn für uns auszufüllen. Darin blicken sie zurück auf ihre Karrieren, verraten, was sie gegenwärtig auch jenseits des Sports bewegt und wovon sie in Zukunft noch träumen.
Sie wollen wissen, was aus einer ehemaligen lokalen Sportgröße geworden ist? Dann schreiben Sie in die Kommentare, über wen Sie gerne mehr erfahren würden. Wir versuchen, die Sportler zu kontaktieren, um herauszufinden, was sie eigentlich machen.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Aidhausen
Matthias Lewin
1. FC Nürnberg
1. Fußballclub Schweinfurt 1905
Ehegatten
FC Bayern München
Frauen
Skifahren
Skifahrer
TSV Aubstadt
Torjäger
Was macht eigentlich
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top