Besserung sollte her – und die gab's: Beim 2:0 (0:0) des FC 05 Schweinfurt in der Fußball-Regionalliga Bayern gegen den FC Pipinsried zeigte das Team von Trainer Christian Gmünder eine schwache erste Hälfte, doch zwei kaltschnäuzige Abschlüsse von Adam Jabiri (46., 77.) machten fast alles wett. Dennoch: Wie schon gegen den 1. FC Nürnberg II, der am Freitag vor einer Woche beim 3:1-Erfolg in Schweinfurt alle Punkte mit nach Hause genommen hatte, waren die Schweinfurter Profis in Halbzeit eins oft zu weit weg von den Gegnern.
Allzu viele von ihnen waren aber gar nicht mit in den Landkreis Dachau gereist. Unter den 16 Spielern war mit Lorenz Bäuerlein gar ein A-Jugendlicher. Dass, den gesperrten Kristian Böhnlein mit eingerechnet, zehn Mann nicht einsatzbereit waren, ließ den gebeutelten Ex-Viertliga-Meister im Vorfeld irgendwie fast zum Underdog werden. Das dürfe, und da wurde Gmünder vor dem Spiel auch deutlich, keine Ausrede sein, denn: "Wir müssen die Situation annehmen, wie sie ist."
Pipinsried zeigt sich nach vorne zunächst zielstrebiger
Doch das gelang der Elf auf dem Rasen zunächst nicht. In Ballbesitz ohne richtig große Durchschlagskraft wurde die Defensive, wie schon gegen die Mittelfranken, oft von den schnellen Akteuren der Gastgeber düpiert.
Denn die Schweinfurter sorgten selbst für den ersten richtigen Schreckmoment: Der früh verwarnte Lucas Zeller wollte den Ball nach einer Pipinsrieder Seitenverlagerung per Kopfball-Verlängerung lässig in die Arme von Keeper Nico Stephan zurückköpfen, doch der stand woanders – fast ein Eigentor, Stephan kratzte den Ball von der Linie (8.). Wenig später, als ein Freistoß von Halit Yilmaz aus 18 Metern knapp über den Balken ging, mussten die Unterfranken erneut durchatmen (12.). Lukas Aigner versuchte es hernach als erster Grün-Weißer, sein Schuss sorgte aber letztlich für keine große Gefahr (14.).
Als Benjamin Hadzic, diesmal zunächst auf der linken Außenbahn, den Ball schlampig Richtung Zentrum spielte, ging's ganz schnell, doch Belmin Idrizovics Flachschuss landete als Abschluss des Konters in den Armen des Schweinfurter Schlussmanns (21.). Der stand auch nach 27 Minuten im Mittelpunkt, als es Marvin Jike versuchte, war aber ebenfalls schnell unten. So schien es, als sei ein Rückstand der Gäste bis zur Pause irgendwie nur eine Frage der Zeit.
Die Schweinfurter drehen nach der Pause auf
Er fiel aber nicht. Stattdessen das 0:1: Nach einem Pipinsrieder Abwehrfehler schaltete Alexander Bazdrigiannis, der die Seite mit Hadzic getauscht hatte, am schnellsten und bediente Jabiri, der in bester Torjäger-Manier einnetzte – keine Minute war da im zweiten Abschnitt gespielt. Etwas später hätte der Ex-Bundesliga-Akteur schon nachlegen können, verzog aber neben das leere Tor, nachdem Zeller infolge eines Befreiungsschlags von Pipinsried-Torhüter Felix Thiel die Kugel fix weitergeleitet hatte (54.).
Nun hatte der FC 05 Rückenwind, den Gastgebern fiel fortan nicht mehr viel ein, sie agierten fast schon statisch. Dennoch blieb es stets spannend – ehe die Franken, erneut durch Jabiri (77.), nachlegten und den wichtigen "Dreier" bejubeln durften. "Ich bin stolz, Trainer dieser Mannschaft zu sein, weil jeder Einzelne alles gibt. Es war wichtig, dieses Ding zu ziehen", so ein erleichterter Gmünder hernach. Darüber, dass nicht alles Gold war, was glänzte, legte der frühere Ulmer, ganz im Stile eines Gentlemans, den Mantel des Schweigens. Als Gebrüll aus der Kabine schallte, meinte er nur noch verschmitzt: "Hoffentlich ist das meine Mannschaft."
Die nächsten Wochen werden entscheiden, ob der Trainer der richtige Mann ist.
Ich bin weiter der Meinung:
Gmünder & Hettich raus! - Neuanfang jetzt!