
Volker Hensel ist tot. 30 Jahre war er Freier Mitarbeiter in der Schweinfurter Lokalsport-Redaktion. Nach langer, schwerer Krankheit, und doch zum jetzigen Zeitpunkt überraschend, ist er am frühen Sonntagmorgen im Krankenhaus an multiplem Organversagen gestorben. Volker Hensel wurde 53 Jahre alt.
Der in Gochsheim lebende Schweinfurter war im Oktober 1991 der erste freie Mitarbeiter der gerade erst formierten Lokalsportredaktion. Seine ersten Schritte mit Stift, Block und Fotoapparat hatte Hensel am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium unternommen, als Mitgründer der Schülerzeitung "Gegenwind", die prompt im Landeswettbewerb als Sieger gekürt worden war. Später arbeitete er auch als Reporter für den Bayerischen Rundfunk.
DJK-Fußballer mit Trauerflor
Im Schweinfurter Tagblatt, wie die dortige Main-Post-Ausgabe heißt, war Hensel unter anderem zuständig für Eishockey (zunächst den ERV Schweinfurt, später den ERC Haßfurt), für die Eltmanner Bundesliga-Volleyballer und die Fußballer der FT Schweinfurt. Immer mit Herz und Leidenschaft. Das größte Herzblut floss jedoch bei den Landesliga-Kickern der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach. Dort hat Volker Hensel seinen letzten Termin wahrgenommen: Das Spiel gegen Viktoria Kahl am 24. Oktober 2021. Anschließend bat ihn die Mannschaft (die nun im nächsten Spiel Trauerflor tragen und ein Bild Hensels im Vereinsheim aufhängen will) auf ein Bier in die DJK-Kabine, um ihm eine gute Genesung zu wünschen.

Einen Tag später bezog Volker Hensel sein Zimmer in der Fachklinik für Lymphologie in Pommelsbrunn bei Nürnberg, wo er Anfang 2021 schon einmal auf eine Operation in der Uniklinik Regensburg vorbereitet werden sollte. Er litt an einem Lymphödem, in Folge dessen sich Flüssigkeit im Gewebe eingelagert, was in seinem Fall zu extremen Schwellungen der Beine und des Unterleibs geführt hatte. Bei der OP sollte ihm ausgedehntes Gewebe weggeschnitten werden. Doch diese wurde insgesamt drei Mal, zuletzt Ende November, kurzfristig verschoben, weil die Intensivbetten der Klinik für Corona-Patienten reserviert waren.
Ein Fotoalbum für die Eltern
Trotz der psychischen Belastung wirkte Volker Hensel optimistisch. Seinen Eltern schenkte er zu Weihnachten ein Fotoalbum über sein Leben. Auf dem Titel: Hensel in einem T-Shirt mit der Aufschrift "Not dead yet". In seinen letzten Facebook-Posts gedachte er noch der mit 54 Jahren verstorbenen Haßfurter Eishockey-Legende Joachim Appel und des Rock-Musikers Meat Loaf.

Musik war neben dem Sport Hensels Lebensinhalt. In der Schule spielte er im Orchester Klarinette. Später gefielen ihm rockige Töne: Zu Musikern der Gruppen Uriah Heep und Hooters pflegte er persönliche Kontakte, neben Nightwish schlug sein Herz für die schottische Kultband Runrig. In der Würzburger Musikkneipe "Tscharlies" legte er Platten auf.
Zuverlässig und hilfsbereit
Die Sportredaktion verliert einen sprachgewandten Mitarbeiter, dem Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft wichtig waren, der immer einsprang, wenn Not am Mann war. Hensel war ein empathischer Mensch, mit Gespür für Sarkasmus, ausgestattet mit einem spitzbübischen Lachen.
Am Freitag ging es ihm plötzlich immer schlechter, er wurde mit Hilfe der Feuerwehr aus der Wohnung transportiert und ins Krankenhaus eingeliefert. Am Samstagnachmittag die niederschmetternde Diagnose: Eine bakterielle Infektion im Gewebe hatte sich auf die Nieren geschlagen, deren Funktion zuerst versagte. Hensel wachte aus dem künstlichen Koma nicht mehr auf und verstarb am Sonntag kurz vor fünf Uhr.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/patienten-leiden-durch-verschobene-operationen
War ein sehr liebenswerter Kollege. Rock on, Volker!
Interessant was hier in den Medien von der kompletten Krankheitsgeschichte dieses Mannes offengelegt wird . Ich frage mich wirklich ob das rechtens ist ...
Ich hoffe er kann in Frieden ruhen