Mittendrin statt nur dabei im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga Bayern sein – oder sich ans Mittelfeld heften: Am Freitagabend tat der FC 05 Schweinfurt Letzteres. Beim 2:0 (2:0) gegen den VfB Eichstätt waren die Schweinfurter um Kurzpassspiel und sehenswerte Ballstaffetten bemüht, leisteten sich keine individuellen Fehler und zeigten sich in der Defensive, diesmal mit Fünferkette, konzentriert. Eine gute Leistung zum richtigen Zeitpunkt, denn schon am Montag folgt ab 14 Uhr das Duell bei der SpVgg Ansbach.
Wenige Tage, nachdem die Mannschaft mit 5:6 nach dem Elfmeterschießen beim ATSV Erlangen aus dem Toto-Pokal ausgeschieden war, erfüllte sie, was Trainer Christian Gmünder gegen die kampfstarken Oberbayern vorgegeben hatte. "Wir müssen mit aller Macht verhindern, dass der jeweilige Gegenspieler vorbeikommt", hatte er im Rahmen der Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel gesagt – und Kristian Böhnlein zusätzlich in die nun fünf Mann starke Kette beordert. Der gebürtige Oberfranke ließ die Eichstätter Stürmer Julian Kügel und Tobias Stoßberger nicht aus den Augen.
Und so lief es schon kurz nach dem Beginn der Partie, der man anmerkte, dass beide Mannschaften in der derzeitigen Situation eigentlich unbedingt dreifach punkten müssen, perfekt für den FC 05: Tim Kraus veredelte eine schöne Kombination nach der ersten Schweinfurter Ecke mit einem satten 18-Meter-Schuss, der tatsächlich zum 1:0 im Winkel landete (10.).
Kristian Böhnlein nimmt als Teil der Kette die Stürmer aus dem Spiel
Arbeit in der Abwehr hatte auch weiterhin der VfB. Die auf sechs Positionen im Vergleich zum Pokalspiel veränderte Schweinfurter Elf verstand es, weiter Druck zu machen und zwang Markus Waffler im Sechzehner zu einem Foul an Adam Jabiri. Es folgte ein berechtigter Strafstoß, den Jabiri, der früh seine fünfte Verwarnung sah und somit am Montag zusehen muss, selbst versenkte – 2:0 (20.).
Das gab in Kombination mit Gmünders Abwehr-Kniff Sicherheit, die den Grün-Weißen so oft schon in dieser Viertliga-Saison gefehlt hatte. Eichstätt blieb mit der von Böhnlein, der gegen Erlangen noch im Elfmeterschießen verschossen hatte, bravourös auf Standby geschalteten Doppel-Sturmspitze bemüht, aber blass – auch zu Beginn der zweiten 45 Minuten.
Großer Jubel beim FC 05 über den wichtigen Erfolg
Stattdessen hätte Benjamin Hadzic nach schöner Kraus-Vorarbeit noch erhöhen können, VfB-Schlussmann Florian Rauh fuhr aber den Arm rechtzeitig aus (51.). Insgesamt tat sich auf beiden Seiten dann allerdings recht wenig. Doch das spielte den Gastgebern in die Karten, schließlich mussten die Nullfünfer insgesamt neun Mann ersetzen. Neben dem gesperrten Lukas Aigner musste unter anderem auch Felix Schwarzholz passen, der in Erlangen hart gefoult worden war und eine Gehirnerschütterung davontrug.
Doch es reihte sich gleich der nächste Akteur ins Lazarett ein: Kevin Fery musste in Minute 70 nach einem Foul runter und wurde durch Georgios Spanoudakis ersetzt, der fortan die Fäden in der Mittelfeld-Zentrale zog. Dass er für keine allzu großen Lichtblicke mehr sorgte, spielte keine große Rolle mehr: Zu glücklich waren die Verantwortlichen über den geglückten Befreiungsschlag, der zugegebenermaßen auch ein eminent wichtiger war.
"Heute ist jeder Einzelne für seinen Mitspieler gelaufen, zusammen haben wir dann alles wegverteidigt", erklärte Böhnlein, der sich mit der ungewohnten Position schnell angefreundet hatte, wie er lachend anfügte: "Ich habe ja auch schon Linksaußen gespielt und spiele da, wo mich der Trainer hinstellt." Wo der Ex-Sechziger am Montag stehen wird, ließ der derweil offen. "Das wird ein großer Fight. Die Ansbacher leben als Aufsteiger auch von ihrer Euphorie, da müssen wir gut regenerieren."