Letztlich zählte nur das Ergebnis samt Halbfinal-Einzug – der wurde aber verfehlt: Beim 5:6 (2:2, 2:1) nach Elfmeterschießen gegen den ATSV Erlangen im Viertelfinale des Toto-Pokals auf Verbandsebene mühte sich Fußball-Regionalligist FC 05 Schweinfurt über weite Strecken und musste die Segel streichen. Der Bayernligist aus der mittelfränkischen Universitätsstadt war allerdings auch keine Laufkundschaft und hielt das Match in extrem defensiver Formation unter dem neuen Trainer Christopher Hofbauer, der am 22. September zum Nachfolger von Michael Hutzler geworden war, bis zum Ende offen und war vom Punkt aus treffsicherer.
Unter Hutzler wurden die Erwartungen laut der damals veröffentlichten ATSV-Mitteilung nur teilweise erfüllt, anders als zuletzt: Wie dem FC 05 beim 2:0 in Pipinsried, gelang es den Erlangern, ihre Generalprobe zu gewinnen. Sie siegten mit 5:3 gegen den SV Donaustauf und machten dem FC 05 das Leben im Pokal schwer, zu schwer. "Da ist jedes Spiel ein Finale, wir müssen 90 Minuten zeigen, wer der Bessere ist", hatte der Schweinfurter Innenverteidiger Ivan Mihaljevic schon vier Tage zuvor in Oberbayern gewarnt, ehe er nachschob: "Jedes Pokalspiel ist aber geil."
Jabiri-Vertreter Benjamin Hadzic besorgt die Führung und legt nach
Doch die diesmal schwarz gekleideten Grün-Weißen mussten sich mitunter quälen angesichts der vielen Verletzten und der kurzen Regenerationszeit, auch wenn ihnen der Wille stets anzusehen war. Die erste Chance hatte tatsächlich Erlangens offensiver Mittelfeldmann Lucas Markert, der den Ball in Minute 14 über das von Bennet Schmidt gehütete Tor schoss.
Allerdings brachte die erste Möglichkeit der Gäste den Führungstreffer für die im Vergleich zum Match gegen Pipinsried auf sechs Positionen veränderte Elf mit sich: Neuzugang Benjamin Hadzic, zunächst statt Adam Jabiri im Sturmzentrum, netzte ein, nachdem ihn Nicolas Pfarr mustergültig bedient hatte (22.). Ensar Rexhepis Schlenzer am Gehäuse vorbei (29.) zeigte allerdings die Moral des Fünftligisten, der mutig blieb.
Der ATSV Erlangen ist stets gefährlich
Hinten aber auch anfällig: Als Innenverteidiger Tobias Gröger den Ball nach einem Zuspiel von Keeper Alessandro Burkard gegen Kristian Böhnlein verlor, Kevin Fery zu Hadzic durchsteckte, stand es 0:2 (38.). Aber nicht lange – keine Zeigerumdrehung später verkürzte Markert mit einem Sonntagsschuss am Dienstag auf 1:2. Wenig später hätte Burak Ayvaz mit einem ebenfalls strammen, abgefälschten Versuch fast den Ausgleich markiert (42.).
Es blieb brenzlig für die Schweinfurter, weil die Erlanger hinten oft das nötige Glück bei ihren Aktionen hatten und vorn Lukas Kuschka 05-Keeper Schmidt zu einer Parade zwang (59.). Das Halbfinal-Ticket war da noch lange nicht sicher, auch, weil Pfarr den Kasten per Kopf aus kurzer Distanz verfehlte (79.). Besser machten es die Gastgeber: Sebastien Döring schloss trocken zum 2:2 ab (85.). Es folgte das Elfmeterschießen – und das gewannen die Erlanger, weil Lukas Aigner und Kristian Böhnlein verschossen. "Erlangen hat nach unserer vergebenen Kopfball-Chance an die eigene Chance geglaubt. Elfmeterschießen ist dann einfach Glückssache", so FC-05-Trainer Christian Gmünder, der äußerst bedröppelt dreinblickte.