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Fußball: Regionalliga Bayern
Reif und erwachsen: Der TSV Aubstadt feiert den siebten Sieg im achten Heimspiel
Freude über das 1:0 für Aubstadt von Marco Nickel (von links), Torschütze Martin Thomann, Marcel Volkmuth, Timo Pitter, Ben Müller und Steffen Behr.
Foto: Rudi Dümpert | Freude über das 1:0 für Aubstadt von Marco Nickel (von links), Torschütze Martin Thomann, Marcel Volkmuth, Timo Pitter, Ben Müller und Steffen Behr.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 19.10.2023 03:53 Uhr

Der TSV Aubstadt ist auch im achten Heimspiel der Saison ungeschlagen geblieben. Der siebte Sieg, gegen die SpVgg Ansbach, wurde ein 2:0-(1:0)-Arbeitssieg. Wobei das Wort "Arbeit" ebenso häufig zitiert wurde wie "Geduld". Es war alles andere als eine Fortsetzung des rauschenden Angriffsfußballs mit Torchancen-Häufung des Derbys gegen den FC Schweinfurt 05 (5:0) acht Tage zuvor.

"Ansbach war ein ekliger Gegner. Sie stehen hinten gut und haben ein gutes Umschaltspiel. Ich glaube, dass wir es erfahren, reif und erwachsen und mit der nötigen Geduld gespielt haben." Sagte ein Ansbacher, aber im Trikot der Aubstädter: Kapitän Ben Müller.

Am nächsten mit ihren Erwartungen an diese Partie waren eh jene Spieler und Fans, die die Gäste nicht nach ihrer Tabellenposition, einen Platz vor den Relegationsrängen einordneten, sondern nach ihrem Spiel acht Tage zuvor, in dem sie dem FV Illertissen mit 4:0 das Fell über die Ohren gezogen hatten. Wie sie dort aufgehört hatten, so begannen sie diese Partie, "und haben uns mit ihrer aggressiven und offensiven Anfangsviertelstunde ganz schön überrascht", befand der TSV-Coach Julian Grell hinterher.

Die SpVgg Ansbach ist zu Beginn des Spiels die bessere Mannschaft

Das ganze Spiel über war keine Spur von Abstiegszone zu entdecken, an ihrer harten Gangart schon eher. Die der Schiedsrichter viel zu lange mit langer Leine zuließ, bis sich nach spätestens einer halben Stunde die Aktionen hochschaukelten und nicht damit zu rechnen war, dass am Ende 22 Spieler vom Feld gehen. Dass der Unparteiische Philipp Götz dennoch über Werkzeuge verfügte, es wieder in Griff zu bekommen, sodass er nur einen, den Ansbacher Kapitän Tobias Dietrich, mit Gelb-Rot vom Feld schicken musste, spricht wiederum für ihn.

Ansbach war die erste Hälfte der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, erst dann bekamen die Aubstädter endlich Zugriff. Zur 1:0-Führung war aber ein Foulelfmeter, verwirkt von Dietrich an Marco Nickel nötig, den Martin Thomann mit etwas Glück verwandelte. Keeper Sebastian Heid schien den Ball nämlich schon abgewehrt zu haben, ließ ihn jedoch ähnlich ungeschickt über die Linie wie Schweinfurts Lukas Wenzel bei Martin Thomanns 2:0 aus 35 Metern in der Vorwoche. Nachlegen war für längere Zeit nicht drin, weil Ansbach zwar nicht mehr so offensiv wie im ersten Viertel spielte, aber die Aubstädter sich nie in Sicherheit wiegen konnten.

Der TSV Aubstadt kommt nicht zu so vielen Chancen wie in den vergangenen Spielen

Auch die gesamte zweite Halbzeit ging klar an die Aubstädter, aber in keiner Phase ähnlich dominant wie eine Woche zuvor gegen die Nullfünfer. Dafür waren die Nullneuner aus der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt zu wehrhaft. Sodass sich an der Statik des Spiels im Vergleich zu dessen Anpfiff immer noch nichts änderte. Mit einem Patzer hätte die Ernte verhagelt sein können. "Wir haben uns den Sieg aber verdient, wenn auch das 1:0 noch nicht der Dosenöffner war", sah es Ben Müller.

"Wir haben uns nach vorne nicht so viele Torchancen erarbeitet wie in den letzten Spielen", bemerkte Grells Co-Trainer Martin Schendzielorz: "Sie haben uns die ersten 20 Minuten überraschenderweise sehr hoch angelaufen und wir hatten Probleme Lösungen zu finden. Wir haben uns aber in die Partie hineingebissen und am Ende verdient gewonnen."

In der Tat häuften sich mit der Zahl der Auswechslungen auf Aubstädter Seite die Torchancen von der Qualität und Quantität her. Neben dem eigenen Tor liefen sich nämlich neun Ersatzspieler warm, die zusammen mit den verletzten Christian Köttler und Max Schebak noch eine konkurrenzfähige Regionalliga-Elf bilden könnten. Der Gästekeeper Sebastian Heid bekam und nutzte auch immer mehr Möglichkeiten, seinen Lapsus beim Elfer auszubügeln, einen höheren Rückstand zu verhindern und das Spiel bis fast zum Ende offenzuhalten.

Ansbachs Co-Trainer Philipp Reutelhuber wollte es dann mit Gewalt zwingen, wechselte in der 86. Minute ein Trio ein, um wenige Sekunden später eiskalt ausgekontert zu werden. Mike Dellinger tanzte die Rest-Hintermannschaft alleine aus, legte für Marco Nickel quer, und der musste nur den Schuh fürs 2:0 hinhalten: Lohn für unzählige Schläge, die immer wieder gegen ihn, den immens Beweglichen, immer Anspielbaren, eingesetzt wurden. "Solche Spiele sind immer schwierig, wenn man das zweite Tor so lange nicht nachlegt", deckte Julian Grell den Mantel der Zufriedenheit über den Sieg.

Die Statistik des Spiels

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt - SpVgg Ansbach 2:0 (1:0)
Aubstadt: Vertiei – Kireski, Müller, Feser – Langhans (64. Dellinger), Volkmuth (64. Hüttl), Trunk (78. Weiß), Behr, Pitter (75. Heinze) – Nickel (89. Mrozek), Thomann.
Ansbach: Heid - Belzner, Oberseider (85. Bayerlein), Manz – Seefried (85. Abadijew), Kestel (68. Sauerstein), Dietrich, Brekner (85. Deliboyraz), Weeger – Sperr, Herzner (68. Kroiß).
Schiedsrichter: Philipp Götz (Schwandorf-Ettmannsdorf). Zuschauende: 697. Tore: 1:0 Martin Thomann (31., Foulelfmeter), 2:0 Marco Nickel (88.). Gelb-Rot: Tobias Dietrich (81., Ansbach).
Quelle: rd
 
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