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Fußball
Rassistische Beleidigung: "Das Spiel hätte abgebrochen werden müssen"
Beim Pokalspiel des TSV Aubstadt gegen den TSV Rain/Lech beschimpft ein Zuschauer einen Gästespieler. Wie Verantwortliche der Vereine darauf reagieren.
Blerand Kurtishaj vom TSV Rain/Lech (rechts) wurde beim Pokalspiel am Dienstag in Aubstadt als 'Kameltreiber' rassistisch beleidigt.
Foto: Rudi Dümpert | Blerand Kurtishaj vom TSV Rain/Lech (rechts) wurde beim Pokalspiel am Dienstag in Aubstadt als "Kameltreiber" rassistisch beleidigt.
Daniel Rathgeber
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:57 Uhr

Mit 3:1 hat Fußball-Regionalligist TSV Aubstadt am Dienstagabend im Achtelfinale des bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerbs gegen den Liga-Konkurrenten TSV Rain/Lech gewonnen. Bei der Auslosung der Partien des Viertelfinales an diesem Samstag hoffen Trainer Victor Kleinhenz und seine Mannen nun auf ein attraktives Heimspiel, zum Beispiel gegen den FC Würzburger Kickers oder den FC Schweinfurt 05.

Abhaken kann der TSV Aubstadt die Partie aber noch nicht: Der Rainer Blerand Kurtishaj wurde im Verlauf der zweiten Halbzeit von einem Zuschauer rassistisch beleidigt. Schiedsrichter Steffen Ehwald (Geldersheim) verfasste nach Spielende eine entsprechende Meldung an das Sportgericht.

Rains Trainer Krzyzanowski hört das Wort "Kameltreiber"

Christian Krzyzanowski, der Trainer des TSV Rain/Lech, sagte auf Nachfrage dieser Redaktion, dass vonseiten des Zuschauers das Wort "Kameltreiber" gefallen sei. Rains Abteilungsleiter Alexander Schroder sagte, nachdem er von Krzyzanowski über den Vorfall unterrichtet wurde: "Normalerweise hätten wir den Platz verlassen und der Schiedsrichter hätte das Spiel abbrechen müssen."

Bei den Olympischen Spielen in Tokio hatte zuletzt der deutsche Radtrainer Patrick Moster für einen Skandal gesorgt, als er einen Sportler aus Eritrea und einen aus Algerien als "Kameltreiber" diffamiert hatte. 

Aubstadts Abteilungsleiter Schirling: "Das geht gar nicht"

Günter Schirling, der Abteilungsleiter des TSV Aubstadt, hatte nach der Aufforderung von Schiedsrichter Ehwald den Zuschauer von der Tribüne und aus der NGN-Arena verwiesen. Nicht ohne vorher dessen Namen notiert zu haben. "Wir distanzieren uns ganz klar von jeglicher Form rassistischer Beleidigung. Das geht gar nicht", sagte Schirling, der den Ausruf selbst nicht mitbekommen hatte. Er habe hinterher im Namen des Vereins bei Kurtishaj um Entschuldigung gebeten. Vonseiten des TSV Rain/Lech gebe es keine Vorwürfe in Richtung des TSV Aubstadt, sagte Krzyzanowski: "Die Vereine können ja nicht jedem einzelnen Zuschauer einen Maulkorb verpassen."

Der Zuschauer reichte Kurtishaj auf dem Weg zum Ausgang die Hand und bat um Entschuldigung, sagte Krzyzanowski: "Es spricht für ihn, dass er die Entschuldigung ausgesprochen hat. Und es spricht für meinen Spieler, dass er sie angenommen hat."

 
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  • Schorsch-aus-Krotzeborsch
    Beleidigung jeglicher Art sollten ein absolutes Tabu sein, wenn man es aber darauf anlegt muss zukünftig jedes Spiel abgebrochen werden!
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